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Zusammenarbeit als großer Fortschritt

Gemeinwohl Veranstalter des Kongresses zu „Solidarischer Ökonomie“ ziehen positive Bilanz

BERLIN taz | Die zivilgesellschaftlichen Bewegungen für ein alternatives Wirtschaften und soziale Transformation wachsen zusammen. „Konvergenz“ war das zentrale Stichwort auf dem Kongress „Solidarische Ökonomie“, der am Wochenende in der Technischen Universität Berlin stattfand. Rund 1.000 Teilnehmer aus mehr als zwei Dutzend sozialen Bewegungen aus Deutschland und dem Ausland diskutierten in mehr als 100 Podien und Workshops über Fragen der Gemeinwohlökonomie, Commons, des fairen Handels, der Transition Towns und feministischer Ansätze.

„Für mich wurde in Berlin deutlich, dass der Konvergenzprozess vorankommt“, sagte Christian Felber, österreichischer Gründer der „Gemeinwohlökonomie“. Die Bewegungen arbeiteten auf verschiedenen Ebenen mit dem gleichen Ziel grundsätzlicher Änderungen. Für den weiteren Prozess sei es von Bedeutung, diese „Vielfalt zu respektieren“, aber zugleich gemeinsame Perspektiven zu entwickeln, etwa in Richtung direkter Demokratie mit mehr Volksabstimmungen.

Auch Silke Helfrich, Vordenkerin der Gemeingüter-Bewegung, sah eine Dynamik, über stärkere Vernetzung der transformativen Szene einem künftigen „Konvergenzforum gemeinsamen Raum zu verschaffen“. Als nächstes politisches Datum gilt die Großdemonstration gegen das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP am 10. Oktober.

Veranstaltet wurde der Solikon-Kogress vom Netzwerk Solidarische Ökonomie, dem europäischen Wirtschafts-Netzwerk Ripess und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Viele ausländische Teilnehmer brachten internationale Erfahrungen ein. Der Staatssekretär für solidarische Ökonomie in der brasilianischen Regierung, Paul Singer, berichtete, wie die Verstärkung des Genossenschaftswesen sein Land in den 90er Jahren aus der Öl- und Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit geführt habe. Der britische Wirtschaftsjournalist und Kapitalismuskritiker Paul Mason hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass die heutige Wirtschaftweise, die auf der Ausbeutung von Natur und Menschen beruhe, keine Zukunft habe. „Die Transformation ist möglich“, sagte Mason. „Sie hat sogar schon begonnen.“

Dem Kongress vorgeschaltet war eine „Wandelwoche“, in der 36 Projekte alternativen Wirtschaftens und kommunitären Zusammenlebens in Berlin und Brandenburg besucht werden konnten. Auch die taz hatte den Solikon-Kongress mit einer Sonderausgabe am 5. September unterstützt. Manfred Ronzheimer

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