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Sicherheit in Zeiten von TerroralarmAngst macht Angst

Politiker rufen die Bürger verstärkt zur "Wachsamkeit" auf. Viele Muslime fühlen sich unter Generalverdacht - wieder einmal. Schon eine Landpartie löst reine Panik aus.

Wachsam: Schwer bewaffneter Polizist am Berliner Hauptbahnhof. Bild: reuters

HANNOVER / BERLIN taz | Seit ein paar Tagen denkt Kathrin Klausing wieder oft an ihre Flitterwochen. Es sind allerdings keine romantischen Bilder, die hochkommen. Wenn sie Nachrichten über die Terrorgefahr und Appelle zur "Wachsamkeit" hört, erinnert sie sich, wie Polizisten spätabends mit kugelsicheren Westen und bewaffnet mit Maschinengewehren in ihr Ferienhäuschen stürmten.

Auf dem Tisch liegen Gerichtsakten. Das Verfahren ist seit Januar abgeschlossen, Kathrin Klausing und ihr Mann Omar Abo-Namous haben erfolglos gegen den Einsatz geklagt, den verängstigte Nachbarn vor drei Jahren ausgelöst hatten. Etwa 2.000 Euro hat das Ehepaar für die Gerichtsverfahren ausgegeben, weit mehr als für ihre Flitterwochen in Hamwiede, einem Dorf in der Lüneburger Heide.

Kathrin Klausing blättert im Urteil des Landgerichts Verden. Wegen der "allgemein erhöhten Gefahrenlage" durch den internationalen Terrorismus sei die Polizei gezwungen gewesen, "auch und gerade auf verdächtige Vorgänge im ländlichen Bereich zu achten", steht darin. Und dass die Nachbarn in Hamwiede das Landeskriminalamt alarmierten, weil sie "einen terroristischen Hintergrund befürchteten".

Sie taten also, wozu Politiker auch jetzt aufrufen - in der Hoffnung, aufmerksame Bürger könnten einen Terroranschlag vereiteln. Wie viele Bürger auf diese Appelle zur "Wachsamkeit" anspringen, ist unklar. Die Berliner Innenbehörde versichert, sie bekomme zurzeit nicht mehr Hinweise als sonst. Das Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln will keine Zahlen nennen, lässt aber wissen: "Wir stellen eine Sensibilisierung der Bevölkerung fest." Doch was heißt "Sensibilisierung"?

Der "verdächtige Vorgang" in Hamwiede war ein Paar aus Hannover, das sich mangels Geld für Flitterwochen auf dem Land entschieden hatte. Und zwar kurz nachdem die "Sauerland-Gruppe" in einem Ferienhaus in der Provinz hochgenommen worden war. Kathrin Klausing promoviert in Arabistik, ist zum Islam konvertiert und trägt ein Kopftuch. Ihr Mann, ein in Kuwait geborener Deutscher, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität.

Man kann das Paar für ein Beispiel gelungener Integration halten. Doch bei Nachbarn in Hamwiede löste die Landpartie der beiden Panik aus. Auch der Polizei scheint unwohl gewesen zu sein, als sie im Auftrag des LKA die Mieter des Ferienhauses kontrollieren sollte. Laut der Gerichtsakte erwogen die Beamten sogar, Spezialkräfte anzufordern. Schließlich rückten acht bewaffnete Polizisten an, umstellten das Haus. Omar Abo-Namous öffnete, bat die Polizei, sich kurz zu gedulden, seine Frau müsse sich noch etwas anziehen. Da stürmten schon Polizisten hinein. Aus Angst, gab der Einsatzleiter zu Protokoll: Er habe gehört, dass sich jemand im Haus bewegte, und eine "Flucht" oder eine "Bewaffnung" befürchtet.

Wann ist Terrorangst berechtigt? Wann wird daraus eine durch Vorurteile angeheizte Hysterie? Das Landgericht Verden wertete den Einsatz in Hamwiede als angemessen. Von Polizisten auf dem Land könne man nicht erwarten, dass sie im Detail "mit der Sitte des muslimischen Glaubens" vertraut seien, hieß es in der Entscheidung.

Kathrin Klausing ist ratlos. "Wenn ich mir muslimische Kleidung anziehe, ist das für die Polizei inzwischen ein hinreichender Grund, in mein Haus zu stürmen? Das ist doch Wahnsinn!" Seit ein paar Tagen hat sie keine Lust mehr, zum Hannoveraner Hauptbahnhof zu gehen.

Schließlich sei die Polizei aufgerufen, mehr als sonst Personen zu kontrollieren: "Und nach welchen Kriterien gehen die da wohl vor?" Auch mit Einkaufstüten in der U-Bahn fühle sie sich unwohl, erzählt die Doktorandin. "Am liebsten würde ich den Sitznachbarn sagen: Leute, da sind nur Windeln drin!"

Mit ihrem Unbehagen steht Kathrin Klausing nicht allein da. Unter Muslimen ist vor allem die Enttäuschung über den Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) groß. Der hatte den Bürgern vergangene Woche empfohlen, sie sollten der Polizei neue Nachbarn melden, die "etwas seltsam aussehen" und "nur Arabisch oder eine Fremdsprache sprechen, die wir nicht verstehen". Ein ungeheuerlicher Ratschlag, finden viele Muslime. Solche Warnungen passen nicht zu ihrem Bild des Innensenators, den die meisten eigentlich für einen Brückenbauer halten. Viele fragen sich: Was soll dieser Wahnsinn?

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, formuliert es diplomatisch: "In der aktuellen Situation erwarten wir von unseren Politikern besonnene, sachliche Äußerungen und eine intelligente und geheime Fahndung." Er sieht Muslime in doppelter Weise von der aktuellen Sicherheitslage betroffen: Sie könnten ja genau wie andere Opfer eines Anschlags werden und fühlten sich außerdem vermehrt einem Generalverdacht ausgesetzt.

Auch Mazyek appelliert an Muslime, die Polizei zu alarmieren, wenn sie etwas von geplanten Straftaten mitbekämen - dies sei "Bürger- und Muslimpflicht". Gleichzeitig warnt er vor einer wachsenden Islamophobie. Sein Verband bekomme in jüngster Zeit mehr "Hassbriefe" und "Hassmails". Der Inhalt sei zum Teil justiziabel. Die Übergriffe auf muslimische Bürger nähmen zu. Fast im Monatsabstand würden Anschläge auf Moscheen verübt.

Konkrete Zahlen könne er aber nicht liefern, weil die Behörden diese Delikte nicht gesondert zählten. "Wir haben immer wieder bei der Polizei angeregt, bei Straftaten auch die Muslimfeindlichkeit statistisch zu erheben." Bisher ohne Erfolg. Mazyek will bei den nächsten Gesprächen mit Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt wieder daran erinnern.

"Es läuft sehr, sehr traurig im Moment", sagt Hüsnü Özkanli, der die Deutsch-Türkische Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg leitet. Man hört ihm die Empörung an. "Uns alle zu verdächtigen, das ist doch nicht normal!" Natürlich fühle man sich als Muslim jetzt, als würde man mit anderen Augen angeschaut, sagt er. Von der SPD habe er sich eigentlich eine andere Politik erwartet.

"Entsetzen und Zorn", das seien seine Gefühle, sagt auch ein junger Geschäftsmann arabischer Herkunft, der sein Büro in Berlin-Mitte hat und beim Thema Terror lieber nicht mit Namen genannt werden will. Für ihn sei nach der Sarrazin-Debatte die Sicherheitsdiskussion ein "neuer Mosaikstein". "Ich weiß nicht, ob die Appelle dazu führen, dass mich die Leute merkwürdig anschauen", sagt er. "Aber ich fühle mich überhaupt nicht wohl."

Mohamad Ibrahim erinnert die aktuelle Lage an die Zeit nach dem 11. September 2001. Seine Frau trägt ein Kopftuch. Damals, erzählt Ibrahim, hatte er den Eindruck, die Menschen schauen genauer hin, wenn er und seine Frau in der U-Bahn eine Tasche abstellten. "Dieses Gefühl kommt jetzt wieder hoch", sagt gebürtige Libanese, der bei einer Entwicklungsorganisation arbeitet. Seine Frau werde in letzter Zeit öfter angepöbelt. Als er kürzlich mit Kollegen nach Bonn geflogen sei, habe ihn das Sicherheitspersonal ausgiebig gefilzt, sein deutsch aussehender Kollege sei durchgewinkt worden.

Nicht alle Betroffenen nehmen solche Erlebnisse allerdings als persönliche Diskriminierung wahr. "Ich habe bisher keine Veränderung gespürt", versichert ein international tätiger Manager, der anonym bleiben möchte. Er nimmt Körting in Schutz. Der Innensenator habe in den vergangenen Jahren viel für Muslime getan.

Der Manager klingt gelassen. "Meine Nachbarn schauen mich auch nicht schräg an, wenn ich auf Arabisch telefoniere - obwohl ich der einzige Deutsche mit Migrationshintergrund in unserem Haus bin", berichtet er. Auch ein arabischer Kunde habe ihm gestern versichert: Ich fühle mich wohl in Berlin!

Omar Abo-Namous hat inzwischen einige Erfahrungen mit den Sicherheitsmaßnahmen gegen Muslime gesammelt. Bereits vor dem Polizeieinsatz damals war er als Student in die Rasterfahnung geraten. Später erfuhr er per Post, dass gegen ihn nichts vorliege. Vor einem Jahr, erzählt er, hätten Polizisten in Hannover im Zuge einer "Moscheekontrolle" auf der Straße seine Papiere verlangt. Das habe er als ziemlich erniedrigend empfunden.

Es ärgert ihn, wenn der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) nun mehr Polizei in "muslimisch geprägten Vierteln" fordert. Konkrete Folgen habe der jüngste Alarm aber bisher nicht für für seinen Alltag gehabt, sagt der Ingenieur. Dann ergänzt er grinsend: "Wir müssen wohl mal wieder Ferien auf dem Dorf machen!"

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19 Kommentare

 / 
  • I
    ichwersonst

    Klarer Fall von Blockwartmentalität.

     

    Hat sich ja nicht viel verändert seit damals.

     

    Es genügt schon das einer der Heißluft fabrizierenden Politik-Kasper etwas Terror verbreitet (bei den "richtigen Terroristen" herrscht ja scheinbar grade Fachkräftemangel, also muss Vati Staat halt selber Terror machen) und schon werfen die Gutbürger allen Anstand und Moral über Bord und gibt sich dem Denunziantentum hin.

     

    Traurig. War aber vorherzusehen.

  • T
    TOM

    An Zweifel: Stell dir mal vor, er betet gerade wenn die Tür eingetreten wird auf einem Teppich...ojeojeoje! Rette sich wer kann

  • Z
    Zweifel

    Was passiert eigentlich, wenn die Polizei fälschlicher Weise das Haus von Moslems stürmt und einen Mann im Kaftan dabei ertappt, wie dieser in der Küche Möhren schnibbelt?! Ich mein, der ist dann in den Augen der Einsatzkräfte ein "Gefährder", der da mit dem Messer in der Hand steht...

     

    Sicherheitspolitik ist Frieden ...

  • S
    Stefan

    "Omar Abo-Namous öffnete, bat die Polizei, sich kurz zu gedulden, seine Frau müsse sich noch etwas anziehen. Da stürmten schon Polizisten hinein."

    Wie ungebührlich und vor allen Dingen beleidigend und Religions verachtend.

    Wir sollten dazu übergehen, im Vorfeld Schlichter einzusetzen, die dann aushandeln, wie eine Kontrolle verlaufen wird, dass bei Frauen nur Beamtinnen eingesetzt werden, aber bei Männern auf keinen Fall, da diese sich von Frauen herabgesetzt fühlen könnten. Auch sollte der Schlichter eine Quote von Kontrollen nachweisen, wo der Bevölkerungsquerschnitt auf islamistischen Terrorverdacht überprüft wird, sonst läge ja eine Didkriminierung von Muslimen vor.

    Habe ich etwas vergessen?

    Stimmt: Profiler sollten grundsätzlich eingesperrt werden, weil sie mit Erfahrungen arbeiten, die man als Vorurteile einstufen muss.

  • W
    Westberliner

    Merkwürdig sieht Körting auch aus und sein Politiker-Deutsch verstehe ich auch nicht. Soll ich ihn nun melden oder doch nicht?

  • H
    Hatem

    Das ist doch bei allen eingrenzbaren Gruppen dasselbe:

     

    Dank Bandidos und Hells Angels stehen alle Bikerclubs unter Verdacht.

    Dank ein paar hirnloser Hooligans stehen alle Fußballfans unter Verdacht.

    Und dank ein paar fanatisierter Islamisten stehen alle Muslime unter Verdacht.

    Usw.

     

    Das ist ärgerlich - aber aus Sicht der Polizei nachvollziehbar. Leider tragen die gewaltbereiten Rocker/Fußballfans/Muslime nun mal keine Tätowierung auf der Stirn, an der man sie zweifelsfrei erkennen kann.

     

    Da können sich die friedliebenden Muslime bei den Islamisten bedanken.

  • M
    Maddes

    Nun stehen sie wieder auf Bahnhöfen, Flughäfen und Weihnachtsmärkten - Polizisten mit Maschinenpistolen, die uns vor dem Terror schützen sollen. Ich frage mich nur, was diese Polizisten mit der MP machen, wenn sie wirklich einen Terroristen mit einem Sprengstoffgürtel sehen. Sprinten sie hinterher, um ihn zu überwältigen? Schmeißen sie beim Sprint die MP weg, weil es stört, wenn sie um den Körper schlackert? Eher nicht. Schießen sie in die Menge bis sie zufällig auch den Terroristen getroffen haben? Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Welche Möglichkeit bleibt noch? Keine Ahnung. Irgendwie sind die derzeitigen Maßnahmen doch wohl vollkommen sinnlos.

  • I
    Ich

    @ ???:

     

    Alter, komm mal klar. Das ist ja noch ärmer als die eigentliche Diskussion. Kannst du dieses dunkle und beschämende Kapitel nicht mal endlich stecken lassen. Hol doch noch die Kreuzzüge, etc. raus. Passiert ist passiert, vorbei und hat mit der heutigen Situation nichts am Hut. Noch nicht mal die braunen Idioten selbst glauben doch den Scheiß den sie propagieren.

    Und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: Sollten irgendwann mal tatsächlich vermehrt die "Gemüseläden" brennen, dann werden die "islamophoben Deutschen" ganz schnell, zusammen verhindern, dass sich gewisse Dinge nicht wiederholen. Ich bin weder links, schon gar nicht rechts. Normaler Menschenverstand, ich glaub jedenfalls dran.

  • DS
    Dr. Schreck

    Unterm Strich geht es doch nur um Machtgeilheit, Rechtbaberei und Kontrollwahn in ihren schlimmsten Ausprägungen, und zwar auf beiden Seiten. Der radikal-religiöse Attentäter auf der einen Seite, der radikal-konservative Sicherheitsfanatiker auf der anderen: Beide woll'n se um jeden Preis Recht haben und hauen wild um sich wie bockige Dreijährige. Und wer darf es ausbaden? Wir. Und mit "wir" meine ich den diskriminierten Dunkelhäutigen ebenso wie den mit Todesdrohungen versehenen Ungläubigen. Man möchte diesen verblendeten Dummköpfen einfach mal sagen: Lasst uns mit Eurem Scheiß in Ruhe, wir kommen schon allein klar. Aber nein, mit Allah und Gott im Hirn hat man freilich die Wahrheit gepachtet. Die nerven, allesamt.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • I
    Ich

    @ Hatem: So isses...

    @ Icke: Danke. Bei dem ein oder anderen Satz, eine etwas andere Wortwahl, aber Recht hast du vollkommen.

     

    Ich kann es nicht mehr hören. Die ganze Diskussion könnte man sich wirklich sparen. Vorweg: Bin Katholik, auf dem Papier zumindest.

    Mann kann es doch ganz einfach ausdrücken. Irgendwo auf der Welt sprengen sich seit einiger Zeit kaputte Menschen moslemischen Glaubens in die Luft und reißen andere Menschen mit in den Tod (sogar andere Muslime). Und im Inland verhalten sich moslemische Jugendliche, na sagen wir mal... unvorteilhaft.

    In ein paar Jahren, oder paar Monaten, etc. drehen vielleicht kaputte Menschen christlichen Glaubens durch und jagen sich in die Luft oder sonstwas. Sogar für viele "praktizierende" Christen ist der sogenannte "Bibel-Belt" z.B, ne tickende Zeitbombe. Und wenn ich zu der Zeit in einem moslemischen Land lebe, arbeite oder Urlaub mache, dann werde ich eben öfter/ strenger kontrolliert, und stehe halt auch unter Generalverdacht.

    Als nächstens, Buddhisten, Hindus oder Leute die die Farbe Blau nicht mögen... Einer baut Mist und der Rest ist mit dran... War schon immer so... Oder mit Hatem´s Worten: "Ich kann daran nichts Ungewöhnliches finden."

  • V
    Verkehrsterror

    ist vieeeeeeel gefährlicher als der gemeine Islamanschlägerterror. Schon mal Auto gefahren? Oder Fahhrad?

    Selbst wenn es in Deutschland erfolgreiche Anschläge GÄBE, so wären die Toten immer noch geringer als durch überforderte und asosiale Strassenverkehrsteilnehmer und Kommissar Zufall. Rauchen tötet übrigens auch.

  • ???

    erinnert mich an eine gewisse nacht, in der läden und häuser friedhöfe und religionsgebäude von gewissen menschen einer gewissen minderheit in deutschland zerstört und verbrannt wurden.

     

    wie wärs, wenn wir einfach alle gemüseläden der türken und araber auf die gleiche weise platt machen? und dazu ihre moscheen?

     

    wir sollte alle ganz wachsam sein. vielleicht zieht ja neben uns einer ein, der "komisch" aussieht. dann bitte sofort der polizei melden.

  • A
    aibolit

    @Icke: Dem möchte ich uneingeschränkt zustimmen.

  • L
    Lars

    Man sollte mal lieber den Sicherheitspolitikern und den Polizisten genauer auf die Pfoten schauen - von denen geht nämlich die wirkliche Gefahr aus!

    Entsprechend möchte ich an dieser Stelle Herrn Schünemann deunizieren. Der brabbelt in letzter Zeit auch ständig unverständliches Zeug und hat bestimmt schon wieder neue Anschläge auf unsere Bürgerrechte geplant... :(

  • S
    Semigrant

    Optisch passe ich als "semigrant" (halbundhalb) ganz gut in das Raster, wonach die deutschen Polizisten Leute aussuchen zur Kontrolle, passiert ist mir das auch schon mal auf einem süddeutschen Bahnhof.

     

    Bin auch eigentlich das, was sich doch angeblich dieses Land immer wünscht: hochqualifizierter Bildungsinländer, Akademiker und habe einen Job (wo ich mit meiner Quali sogar angeblich zu den Mangelberufen gehöre).

     

    Darüber (über diese rassistischen Gesichtskontrollen) könnte man noch hinwegsehen, dann zeige ich halt meinen Ausweis, ärgere mich kurz und gehe meines Weges.

     

    Nun aber wird mir die Diskussion in diesem Land zu ungemütlich, die Hemmschwellen werden immer niedriger und ich hab es allmählich satt mich ständig als "krimineller Ausländer" oder "islamistischer Terrorist" oder als "genetisch dümmer" beschimpfen zu lassen.

     

    Ich fange an, innerlich mit diesem meinem (hälftigen) Heimatland abzuschließen.

    Da ich auch noch mit einer orientalischen Frau zusammen bin und wir sicher auch mal Kinder zusammen haben werden, werde ich nun beginnen, die Optionen für die Auswanderung zu prüfen, da ich es meinen Kindern nicht antun möchte in einem zunehmend rassistischen Deutschland, wo dann wieder der Name, das Aussehen, die christliche Religion und der "arische Stammbaum" eine große Rolle spielen werden, aufzuwachsen und diese ganzen unwürdigen Erfahrungen seitens einer großen (bornierten und hasserfüllten) Mehrheitsgesellschaft durchzumachen.

     

    Nein danke seit 40 Jahren höre ich mir diese Vorwürfe an, eben dass ich nicht (rein ethnisch deutsch) bin und im Kern ist es die gleich Debatte wie 1970, 1980, 1990, 2000 und jetzt....ich hab die Schnauze jetzt voll!

  • F
    Frank

    Der Staat definert sich seine Zugriffsrechte auf die Bevoelkerung passend, neu.

    Frueher galt jemand solange als Unschuldig, bis dessen Schuld bewiesen war. In der Konsequenz hiess das wenigstens, ohne Leiche kein Moerder.

    Heute reicht eine Verdaechtigung seitens des Staates aus, dahin soll die Reise zumindest gehen und man ist unterwegs, um einen Menschen des „versuchten“ Mordes zu ueberfuehren.

    Wann das der Fall ist, entscheidet der Staat selbst. Training im „Terrorcamp“ ist selbstverstaendlich etwas anderes als das Training von Dienstbereitschaft und Landesverteidigung.

    Das war schon immer der Unterschied zwischen Mord hier und „Landesverteidigung“ dort,

    Heute wird konsequent weltweit, nicht mehr hinter der eigenen Landesgrenze verteidigt.

     

    Neu ist, dass der Staat ueber Kriterien nachdenkt um „potentielle“ Sicherheitsrisiken -vor- der tatsaechlichen Ausfuehrung unter Strafe zu stellen. Diese Sorte „praeventiver“ Massnahmen

    erfordert ein juristisches Umdenken. Als Beispiel seien die Plaene eines Minister Schaeuble angefuehrt, Flugzeuge unter TerrorVERDACHT abschiessen zu lassen. Bisher nicht ganz legal.

    Das muss anders werden und das wird anders werden, um die Menschen da draussen zu schuetzen, versteht sich. Viele sitzen dieser Tage zuhause und haben Angst. Besorgt wird die Frage gewaelzt ob „der Anschlag“ kommt, oder nicht. Auch und gerade in der Nachbarschaft gibt es mehr zu entdecken als noch vor wenigen Wochen. Geistig sind viele als Polizist auf Streife.

    Das, ist wirklich beaengstigend.

  • Q
    Querurlant

    Denunziantentum hat in Deutschland ja eine lange Tradition... darauf bauen die Politiker...

     

    Dabei sollte man Wachsamkeit gegenüber unseren demokratischen Regeln und Bürgerrechten sein... die werden immer weiter eingeschränkt und demontiert.

     

    Wenn die Polizei ohne konkreten Verdacht - nicht mal mit dem Hauch von Indizien - einfach mal so ein Haus stürmen darf um das unbestimmte "Unbehagen" von Nachbarn zu beruhigen, dann ist es um unsere Bürgerrechte schlechter bestellt als gedacht...

  • I
    Icke

    "Kathrin Klausing promoviert in Arabistik, ist zum Islam konvertiert und trägt ein Kopftuch.".....

    Man kann das Paar für ein Beispiel gelungener Integration halten.

     

    Villeicht haben die meisten Deutschen deshalb keine Lust auf "Integration". Das mag die Autorin ja anders sehen, aber solche Dinge sollten demokratisch geklärt werden. Allein die Debatte darüber läuft aber schon unter "Rassismus", wobei natürlich niemand fragen darf warum die Ablehnung des Katholizismus O.K. aber des Islam rassistisch ist. Wenn Leute aus dem Orient bei Flügen kontrolliert werden, dann ist das kein böses Unterstellen sondern der Tatsache geschuldet, daß ein einziger Terrorist mit einer Bombe ausreicht Massenmord zu begehen und diese Terroristen die sich mit "Allah u akbar" in die Luft sprengen nun mal keine Deutschen oder Chinesen sind, sondern aus dem Orient kommen. Wer deutsch-vietnamesische Zigarettenschmugler sucht winkt eben den Kongolesen durch. Ich weiß nicht wie groß die Wut auf Islamisten im Orient ist, jedenfalls sehe ich Botschaften brennen, Protestzüge ziehen etc. wenn jemand eine Karikatur anfertigt, aber sehe keine Beleidigten, keine Demos etc. wenn in Madrid S-bahnen explodieren oder im Irak Massenmord an Christen im Namen des Propheten des Islam getätigt wird. Das scheint dann niemanden zu beleidigen oder zu verletzen. Natürlich hilft das dem Kioskbesitzer aus der Türkei auch nicht weiter wenn er wieder beim Taschenabstellen am Bahnhof beäugt wird, aber das ewige Gejammere über die bösen Deutschen kann ich nicht mehr hören. Sollen wir in Zukunft so tun als ob nichts wäre und dann freundlich winkend in die Luft fliegen? Hinzu kommt der Hass der jüngeren deutschen Generation inklusive der zugewanderten Nichtmuslime der sich aus dem Alltag in Schule, Freibad und Nachtleben nährt. Dinge die dort passieren bewirken oft viel mehr als die Terroristen. Die Antwort ist die bereits besagte "Integration". Allerdings habe ich keine Lust zum Islam zu konvertieren, kein Schnitzel mehr zu essen und meiner Schwester ein Kopftuch überzustülpen damit niemand mehr beleidigt ist. Da trennen wir uns lieber. Eingewanderte Budhisten haben jedenfalls weder Konferenzen, noch große Probleme, vom Neonaziabschaum mal abgesehen. Man sollte sich mal fragen warum sie nicht dauerbeleidigt sind und warum die absolut meisten Deutschen mit ihnen keinerlei Schwierigkeiten haben. Allerdings wäre das wieder "rassistisch" und irgenwie bestimmt an uns liegen.

  • H
    Hatem

    Wenn Muslime Anschläge androhen und auch begehen, ist es wohl logisch, dass Muslime genauer untersucht werden. Ich kann daran nichts Ungewöhnliches finden.