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Klima-StörungOhne Kohle kein Strom

Südafrika bleibt noch lange von der Kohle abhängig. Es gibt jedoch erste Anstrengungen beim Klimaschutz

JOHANNESBURG taz ■ Der Treibhauseffekt muss eingedämmt werden. Dies sei hauptsächlich die Sache der Industrieländer unter Einschluss der USA. So wird die Position Südafrikas auf der Klimakonferenz sein. Allerdings seien auch Länder wie Südafrika jetzt an der Reihe, internationale Abkommen in eigene Gesetze mit einzubinden.

Südafrikas Elektrizität wird zu 92 Prozent aus Kohle gewonnen. Dies trägt am meisten zur Produktion von Treibhausgasen im Land bei. Und Südafrika wird laut Umweltminister Marthinus van Schalkwyk noch lange von Kohle abhängig bleiben: „Unsere derzeitigen Kraftwerke haben eine Laufzeit von mehr als 20 Jahren und können wirtschaftlich und realistisch gesehen nicht vorher ersetzt werden.“

Eskom, das staatliche Energieunternehmen, hat zwar zugesagt, den Kohleanteil im Energieangebot zu verringern und mehr in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie zu investieren. Doch Projekte sind eher in der Entwicklungsphase. Regierungsziel: 4 Prozent der Energie in Südafrika soll bis 2013 von erneuerbaren Energien stammen. Südafrika besitzt vier Ölraffinerien, die erheblich zur Luftverschmutzung beitragen.

Das neue Gesetz zur Kontrolle der Luftqualität (National Air Quality Management Bill) gilt als das wichtigste im Kampf gegen Klimawandel. Luftverschmutzung, Ausstoß von Treibhausgasen und ozonschädigenden Substanzen sollen reguliert und kontrolliert und Firmen oder andere Verschmutzer bei Nichteinhalten bestraft werden. Es sollen auch Pläne zur Kontrolle von Autoabgasen und die Produktion von bleifreiem Benzin besserer Qualität verabschiedet werden.

Während viele der armen Haushalte noch ohne Elektrizität auskommen müssen, ist das Verbrauchsniveau an Energie bei den reicheren Bewohnern des Landes ähnlich wie in westlichen Industrieländern. Rund 70 Prozent der Haushalte sind mit Strom versorgt. Südafrika hat 2002 insgesamt 35 Prozent der Primärenergie in Afrika konsumiert, 1,1 Prozent im Weltvergleich. MARTINA SCHWIKOWSKI

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