piwik no script img

US-Regierung will drei Billionen einsparenObama speckt den Haushalt ab

Die US-Regierung braucht Geld. Deshalb will Obama Steuern erhöhen und den Verteidigungsetat kürzen. Auch die in den USA ohnehin nicht üppigen Sozialleistungen sollen weiter sinken.

Will ran an die Etats: US-Präsident Barack Obama. Bild: dapd

WASHINGTON dpa | US-Präsident Barack Obama will am Montag nach Medienberichten ein drei Billionen Dollar (2,17 Billionen Euro) schweres Sparpaket für den US-Haushalt präsentieren. Zu seinen Plänen für den Defizitabbau zählten unter anderem Steuererhöhungen, Kürzungen von Sozialleistungen sowie Einsparungen beim Militär, berichteten unter anderem das "Wall Street Journal" und die "New York Times" am Sonntagabend (Ortszeit) in ihren Onlineausgaben. Das Sparprogramm soll sich über einen Zeitraum von zehn Jahren erstrecken.

Das Weiße Haus kündigte an, den Sparplan am Montag um 16.30 Uhr (MESZ) vorzulegen. Die drei Billionen Dollar sollen zur Hälfte mit Mehreinnahmen erreicht werden. Obamas Vorschlag sehe unter anderem vor, die Steuersätze für Wohlhabende zur erhöhen. Zudem wolle er Steuerschlupflöcher schließen.

Bei den Einsparungen sind die Verteidigungsausgaben mit Abstand der größte Posten: Allein durch das Ende der teuren Kriege im Irak und in Afghanistan solle die Schuldenlast in den kommenden zehn Jahren um mehr als eine Billion Dollar reduziert werden. Mehr als eine halbe Billion käme demnach durch Kürzungen bei Sozialleistungen zustande - vor allen bei den Gesundheitsprogrammen für die Armen und Älteren.

Obamas Vorschläge richten sich an einen überparteilichen Kongressausschuss, der bis Jahresende ein Sparpaket in Höhe von mindestens 1,5 Billionen Dollar für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre ausarbeiten soll. Zudem soll er nach dem Willen des Präsidenten eine Gegenfinanzierung ein fast 450 Milliarden Dollar teueres Gesetzespaket zur Ankurbelung der Konjunktur finden, das Obama vor einer Woche dem Kongress vorgelegt hat.

Sowohl sein Jobprogramm als auch geplante Steuererhöhungen stoßen allerdings bei den Republikanern, die die Mehrheit im Abgeordnetenhaus stellen, bisher auf Ablehnung.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!