Schwere Gefechte um Gaddafi-Hochburgen: Revolutionsstreitkräfte unter Beschuss
Häuserkampf und Raketenfeuer: Während die Revolutionstruppen in Sirte vorankommen, mussten sie sich aus einer weiteren Gaddafi-Hochburg zurückziehen.
WADI DINAR/LIBYEN dapd | Den zweiten Tag in Folge haben Anhänger des einstigen Machthabers Muammar al Gaddafi am Montag die libyschen Revolutionstruppen am nördlichen Stadtrand von Bani Walid unter schweres Artilleriefeuer genommen. Mit Flugabwehrraketen beschossen sie die Stellungen der Gaddafi-Gegner.
Nach heftigen Gefechten am Freitag hatten sich die offiziellen Streitkräfte des Nationalen Übergangsrats aus der Gaddafi-Hochburg zurückgezogen, um sich neu zu gruppieren. Kleine Gruppen von Anhängern der Übergangsregierung versuchen immer wieder ins Stadtzentrum vorzustoßen, werden aber von den Gaddafi-Truppen regelmäßig zurückgeschlagen.
Die Front vor Bani Walid werde derzeit von größtenteils jungen Kämpfern ohne militärische Ausbildung gehalten, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AP. Darunter seien 18-Jährige, die den Tag damit verbrächten, Haschisch zu rauschen und in die Luft zu schießen.
Vor Sirte sind die Truppen des Übergangsrats offenbar besser organisiert. So konnten die Revolutionsstreitkräfte in Gaddafis Geburtsstadt einzelne Erfolge erzielen. Im Westen der Stadt kämpften sie sich Häuserblock für Häuserblock Richtung Zentrum vor. Am Montag feuerten sie Grad-Raketen auf die Stadt. Die Anhänger des einstigen Machthabers beschossen die Gaddafi-Gegner mit Katjuscha-Raketen.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen