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Schlagloch sexuelle GewaltLinke Herrenwitze

Kommentar von Hilal Sezgin

Noch immer heißt nein nicht nein. Über die vielen Facetten sexueller Gewalt.

Pornografie legitimiert sexistische Einstellungen: „Es muss ja nicht jeder vor dem Reinstecken gefragt werden." (G. Galloway) Bild: reuters

I n den letzten Wochen und Monaten überschlugen sich die Meldungen zum NSU-Skandal, zur Beschneidung der Rechte von Flüchtlingen, zu Demonstrationen für die Rechte von Flüchtlingen, und dann wieder zu Menschenrechtsverletzungen an Demonstranten für Flüchtlinge. All diese Ereignisse werfen wichtige Fragen auf, aber eines sollte in ihrem Schatten nicht untergehen: Die letzten Monate waren auch voller Meldungen zu sexueller Gewalt.

Gleich abgestraft wurde zum Glück der spanische Top-Beamte José Manuel Castelao, der es Anfang Oktober mit dem Herrenwitz versuchte: „Mit den Gesetzen ist es wie mit den Frauen: Sie sind da, um missbraucht zu werden.“ Jetzt ist er sein Amt los. Außerdem, so könnte man argumentieren, ist der Mann 71 – die Generation stirbt aus.

Nicht aussterben will hingegen das Konzept des „Gebrauchs“ von Frauen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum wir im Deutschen immer noch von „Missbrauch“ sprechen. Man kann das geschenkte Vertrauen missbrauchen, weil es eine angemessene Art gibt, mit ihm umzugehen. Kinder und Frauen dagegen werden nicht verschenkt, dennoch kann man beide im Deutschen „missbrauchen“. Ist das wirklich angemessen ausgedrückt?

taz
Hilal Sezgin

geboren 1970 in Frankfurt a. M., ist Journalistin und Schriftstellerin. 2010 erhielt sie den European Muslim Women of Influence Award.

Juristischer Sinn

Vielleicht bin ich da zu wortklauberisch. Breites Entsetzen löste jedenfalls die Meldung vom September diesen Jahres aus, derzufolge in Essen ein Mann freigesprochen wurde, der (selbst 30 Jahre alt) mit einer damals 15-Jährigen gegen ihren Willen Sex hatte. Diese mutige junge Frau hatte also Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet und bekam jetzt zum Lohn zu hören, sie habe sich halt nicht laut und nicht tatkräftig genug gewehrt.

Die Urteilsbegründung verwundert wohl nur uns Laiinnen, die wir anscheinend ein Recht weniger haben, als wir bisher dachten. Es scheint nämlich auch bei der Richterin kein Zweifel daran bestanden zu haben, dass der Angeklagte gegen den Willen des Mädchens Sex praktizierte. Nur – es war im juristischen Sinn keine Vergewaltigung.

Der Verband „bff: Frauen gegen Gewalt“ kommentierte bedauernd, das Urteil befinde sich (leider) im Einklang mit deutschen Gesetzen. „Anders als in anderen Ländern, setzt das deutsche Strafrecht bei einer Vergewaltigung eine Nötigung des Opfers voraus. Die sexuelle Handlung muss also entweder mit Gewalt, mit Drohung mit einem empfindlichen Übel oder aufgrund einer schutzlosen Lage erzwungen worden sein. Wird eine sexuelle Handlung „nur“ gegen den ausdrücklichen Willen des Opfers durchgeführt, so ist dies nach deutschem Recht nicht strafbar.“

No means no? Wenn man einer Untersuchung der Universitäten von Middlesex und Surrey aus dem Dezember 2011 folgt, rechtfertigen sich Vergewaltiger bis heute mit den alten Sprüchen, die Frauen hätten sie provoziert. Oder die Frauen hätten doch tatsächlich Sex gewollt, obwohl sie Nein gesagt hätten.

Das wirklich neue, schockierende Ergebnis dieser Studie besteht jedoch darin, dass einer Vielzahl von (nicht vergewaltigenden, also „normalen“) Männern Zitate sowohl von Vergewaltigern als auch aus Herrenmagazinen vorgelegt wurden – und sie beide Quellen ständig verwechselten. Was Vergewaltiger sagten, um ihre Tat zu rechtfertigen, ging im Blindversuch als üblicher Inhalt eines Pornohefts durch.

Porno und Prostitution

Daraus schlossen die Leiter der Studie: „Diese Zeitschriften unterstützen die Legitimierung sexistischer Einstellungen und Verhaltensweisen. Wir sind weder Spielverderber noch prüde. Aber werden Teenager und junge Männer wirklich gut auf ein erfülltes Liebes- und Sexualleben vorbereitet, wenn sie (also diese Medien) Frauenbilder normalisieren, die in verstörendem Maße dem von Vergewaltigern ähnelt?“ Vom Pornoheft zur Prostitution.

Die Frauenbewegung wurde für ihre Kritik der Prostitution oft kritisiert, und doch ist eines ja wohl unstrittig: Bei solchem Sex muss die Frau nicht von sich aus wollen, nicht empfinden, nicht genießen. Ein Mann zahlt, und eine Frau stellt sich zur Verfügung. Es reicht, wenn sie geschehen lässt. Diese Form von unilateraler Sexualität wird nicht nur, aber auch in der Prostitution institutionalisiert, normalisiert und eingeübt. Auch ganzen Generationen von (Ehe-)Frauen wurde ja einst empfohlen, sich hinzulegen und „ans Vaterland zu denken“.

Galloways „Reinstecken“

Eine ähnliche Idee findet sich heute noch selbst bei gestandenen Linken, wie zum Beispiel dem britischen Unterhausabgeordneten George Galloway, den die Labour-Partei 2003 wegen seiner Opposition zum Irakkrieg ausschloss. Kürzlich verteidigte er Julian Assange mit den Worten: „Es muss ja nicht jeder vor jedem Reinstecken gefragt werden.

Manche Leute denken, wenn man mit jemandem ins Bett geht, die Kleider auszieht und Sex mit einem hat, dann ist man im sex game. Es zeugt vielleicht von schlechten Manieren, wenn man jemandem nicht vorher auf die Schulter tippt und fragt: Macht es dir etwas aus, wenn ich’s noch mal mache?“

Ob es ihr auch nichts „ausmacht“? Frappierend an Galloways jovialer Schilderung ist, dass er es normal findet, wenn ein Mann mit einer Frau Sex hat, ohne sich im Mindesten dafür zu interessieren, ob sie welchen will.

Entlarvend ist also nicht erst sein Satz „Es muss nicht jeder gefragt werden“, sondern bereits die Idee, man solle, um „gute Manieren“ zu beweisen, vorher rasch um Erlaubnis fragen. Denn wenn „Erlaubnis“ reicht, dann ist es nicht Sex zu zweit, sondern in der Tat nur „Reinstecken“.

Und das ist eben frauenfeindlich. Es unterstellt, dass Begehren nur von Seiten des Mannes in Richtung der Frau verläuft; dass der weibliche Körper nicht eigenem Lustempfinden, sondern nur dem Erregen und Stillen der Lust eines anderen dienen soll; dass weibliches Begehren unsichtbar und dass es eigentlich auch irrelevant ist.

Männer, die Frauen als Personen mit eigener Sexualität wahrnehmen und begehren, wollen, dass diese Frauen auch sie beim Sex begehren. Die anderen betreiben Vergewaltigung, „Missbrauch“ oder im mildesten Fall halt bezahlte oder unbezahlte Masturbation am lebenden Objekt.

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Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Zuletzt von ihr in Buchform: „Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs.“ DuMont Buchverlag 2017.
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65 Kommentare

 / 
  • S
    Susanna

    Danke für diesen Artikel!

  • M
    Mann-O-Mann

    Ich finde es traurig, wenn die TAZ immer wieder solche sexistischen Artikel druckt - und wahrscheinlich noch nicht mal versteht, welche Passagen in dem obigen Artikel von Hilal Sezgin sexistisch sind.

  • P
    popcorn

    Dieser Artikel wird auch in einem feministischem Blog diskutiert:

     

    LADIES AND GENTLEMEN...

     

    MASKULISMUS VS. FEMINISMUS

     

    http://onyxgedankensalat.wordpress.com/2012/10/31/rape-culture-wenn-die-grenzen-zwischen-herrenwitzen-und-vergewaltigungsmythen-verwischen/

     

    oder:

     

    http://preview.tinyurl.com/ce88y7r

     

    Ganz großes Kino!

  • K
    kein_genosse

    "Das wirklich neue, schockierende Ergebnis dieser Studie besteht jedoch darin, dass einer Vielzahl von (nicht vergewaltigenden, also „normalen“) Männern Zitate sowohl von Vergewaltigern als auch aus Herrenmagazinen vorgelegt wurden – und sie beide Quellen ständig verwechselten. Was Vergewaltiger sagten, um ihre Tat zu rechtfertigen, ging im Blindversuch als üblicher Inhalt eines Pornohefts durch."

     

    Was irgendwelche Verbrecher an Lügengeschichten erzählen, um ihre Verbrechen zu rechtfertigen, interessiert mich exakt Null. Vergewaltiger nehmen sich eine Frau gegen ihren Willen, das trifft nicht auf Pornokonsumenten oder gar "die Männer" zu.

     

    Pornografie führt nicht zu sexueller Gewalt, diese feministische These ist aber sowas von widerlegt, außer vielleicht in der "femninistischen Wissenschaft", die aber nichts mit Wissenschaft zu tun hat, da sie immer nur zu feministisch korrekten Ergebnissen kommt (ich bin Hellseher, ich kann die Ergebnisse einer feministischen "Studie" vorhersagen, bevor sie abgeschlossen ist).

     

    Wer wissen will, welche Sätze so "schockierend" seien, der sehe hier:

     

    http://allesevolution.wordpress.com/2012/11/07/vergewaltiger-und-mannermagazine-verwenden-die-gleiche-sprache/

     

    Liebe taz, ihr seid eine ganz gute Zeitung. Nur was die ganze Mann-Frau-Kiste angeht, würde ich mir von euch eine ausgewogene und keine feministische Berichterstattung wünschen.

  • N
    nichtwichtig

    Und was bitte schön war an meinem Kommentar zensurwürdig?

     

    Also noch mal:

     

    @Marsianerin

     

    Ich finde nicht alles von ihm gut. Die Zuordnung der männlichen Geschlechts zum Kriegsgott und des weiblichen zur Liebesgöttin lehne ich ab. Einige der Ratschläge für ein erfülltes Sexualleben sind aber sehr gut.

     

    Ich würde das ja gerne ausdiskutieren, aber hier wird mir zu viel zensiert. Feminismus kann nur in einem Zensurtreibhaus gedeihen.

  • N
    nichtwichtig

    Ich stimme nicht mit allem überein, was er schreibt.

     

    Die Zuordnung des männlichen Geschlechts zum Kriegsgott und des weiblichen zur Liebesgöttin lehne ich ab.

  • M
    Marsianerin

    @nichtwichtig

     

    "Das berichtet der international bekannte Beziehungs- und Sexualratgeber John Gray"

     

    Ihre Freundin kommt dann sicher von der Venus und Sie vom Mars, richtig?

  • N
    nichtwichtig

    Vorbemerkung zur Zensur: Was bitte schön ist an meinem Text so... trollig, dass er nicht freigeschaltet wird?

     

    Zitat:

    Männer, die Frauen als Personen mit eigener Sexualität wahrnehmen und begehren, wollen, dass diese Frauen auch sie beim Sex begehren. Die anderen betreiben Vergewaltigung, „Missbrauch“ oder im mildesten Fall halt bezahlte oder unbezahlte Masturbation am lebenden Objekt.

     

    +++

     

    Was hier als erstes auffällt, ist, dass dieser Satz nicht geschlechtsneutral formuliert ist. Es heißt nicht, dass ein begehrender Partner den (gerade) nicht begehrenden Partner zur "Masturbation am lebenden Objekt" missbraucht, womit dann prinzipiell auch Frauen derart unmoralisch handeln könnten. Die Unmoral verbleibt allein beim männlichen Geschlecht.

     

    Damit verrät die Autorin ihr Weltbild, dass es grundsätzlich die Männer sind, die mehr begehren, und natürlich, dass man Männer mit ihren Bedürfnissen auflaufen lassen kann. Ob das tatsächlich so ist, darüber lässt sich natürlich streiten; nicht wenige FeministInnen vertreten mit Nachdruck die These, dass Frauen genauso begehren wie Männer.

     

    Aber egal, hier wird der feministisch-sexnegative Vorwurf (nur) gegen Männer erhoben, dass sie Frauen, die gerade nicht begehren, als Masturbationsobjekte missbrauchen würden. Und auch ein in die Näherücken von Vergewaltigung fehlt nicht.

     

    Dagegen will ich Einspruch einlegen. Ich würde niemals auf Idee kommen, einen derart niederträchtigen, die gesamte Beziehung vergiftenden Vorwurf gegen meine Freundin zu erheben. Tatsächlich stände ich sofort zur Verfügung, wenn sie Lust hätte, auch wenn ich keine hätte. Auf eine Erektion muss (vielleicht) aus potenztechnischen Gründen verzichtet werden, aber händische und orale Stimulation wären auf jeden Fall drin.

     

    Dass man dem Partner sexuell zu Verfügung steht, auch wenn man selbst keine Lust hat, führt zu einer enormen Verbesserung der Beziehung (warum erläutere ich hier nicht, nur so viel: es fällt das übliche, manipulative Verhalten weg, bei welchem Sex oder Sexentzug als Belohnung oder Strafe für (miss-)gefälliges Verhalten eingesetzt wird). Das berichtet der international bekannte Beziehungs- und Sexualratgeber John Gray. Den Partner in seiner ganzen Sexualität anzunehmen und ihn nicht deswegen zu verurteilen, schon gar nicht mit dem Vorwurf, man werde als lebendes Masturbationsobjekt missbraucht, und erst recht nicht mit dem Vergleich zu Vergewaltigung, wirkt sich positiv auf die ganze Beziehung aus.

     

    Eine Beziehung, in der man mit seiner Sexualität alleingelassen wird, vielleicht sogar noch aufgefordert wird, den "Partner" damit nicht zu "belästigen", sollte man sofort beenden.

  • L
    lowandorder

    @von lowandorder:

     

    Ok, das Gesetz sollte geändert werden. Keine Frage."

     

    so schrieb ich, weil ich meinem Gedächtnis nicht traute;

     

    so aber :

    "Übrigens : wenn ein Mann gegen den ausdrücklichen Willen GV durchführt, dann ist das Nötigung und damit Vergewaltigung !!!!!"

    schrieb mir mein Freund und Sangesbruder ehem. Staatsanwalt und Strafrichter.

    Ich denke, das ist richtig:

    "Androhung eines empfindlichen Übels(=Nötigung) ist ja ganz sicher " GV gegen den Willen des anderen."

     

    Also ist da wohl kein Raum für eine Strafbarkeitslücke. Wiewohl ich entsprechende Pressetexte im Sinne des Schlaglochs kenne und vermute !? , daß manches Gerichtsurteil bzw die Begründung zur Entscheidung einen gegenteiligen Eindruck erweck(t)(en kann)!

  • RB
    Rainer B.

    Die geschilderte juristische Beurteilung von nicht einvernehmlichem Sex ist klar sexistisch zu nennen. Vergewaltigung beginnt nach meinem Verständnis doch genau dort, wo es ein erkennbares Nichtwollen gibt. 'Nein' heißt 'Nein' und 'Ja' heißt erstmal nur 'Vielleicht'.

     

    Frauen sind generell nicht weniger triebgesteuert als Männer. Es wäre schon sehr hilfreich, wenn Frauen und Männer ihre sexuellen Bedürfnisse eindeutiger und angstfreier artikulieren könnten. Leider geht ein Teil der erwünschten Spannung verloren, bis die verbale Ebene erreicht ist.

    Eine Vergewaltigung ist aber immer auch eine total mißlungene Kommunikation.

     

    Die meisten Männer tragen tiefsitzende Ängste vor Frauen mit sich herum. Anstatt sich damit auseinanderzusetzen, versuchen sie die Frauen zu beherrschen und im schlimmsten Fall führt das zu Vergewaltigungen. Gemeint ist dabei garnicht die betroffene Frau, sondern die Angst.

     

    Wie 'Megestos' bin auch ich der Meinung, dass Pornografie hier nicht zum Thema gehört. Pornografie ansich ist nicht frauenfeindlich. Das ist lediglich filmische Darstellung sexueller Phantasien - ob man das nun mag oder nicht. Es gibt eben auch Frauen (und Männer), die es lustvoll finden, wenn sie irgendwie 'erniedrigt' werden. Da gibt es vorab aber ganz klare Absprachen und Regeln, an die sich die Akteure zu halten haben.

  • AO
    Angelika Oetken

    @Super:

     

    In diesem Artikel ging es um die männliche Perspektive auf sexuelle Gewalt. In der Diskussion um die Rolle der Pornografie dabei.

     

    Nein- Verantwortung für das Gelingen von sexuellen Beziehungen tragen beide Partner.

     

    Aber dazu brauchen auch beide die Gelegenheit, Normen in Frage zu stellen. Und sollten sich ruhig trauen, überhaupt darüber zu sprechen, was sie sich wünschen.

    Männer, die davon ausgehen, dass das, was sie da im Pornofilm sehen, "normal" sei und Frauen Spaß mache, können in der Realität nur scheitern oder Schaden anrichten.

     

    Und Frauen sollten sich an dem Dreck gar nicht erst orientieren.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

  • L
    lowandorder

    Ok, das Gesetz sollte geändert werden. Keine Frage.

     

    Zum Bild ist ausreichendes gesagt.

    Die Überschrift findet sich im Text nicht wieder.

    Rechte/Linke Männerwitze ? was' issen nu dette?

    Oder - was soll das besagen?

     

    Der Ton macht wie immer die Musik:

    Der Obergedönsrat und spätere HartzIV- Verbrecher

    GazPromGerd benahm sich dunnemals bei seiner Kandidatentour so derart

    mittels solcher Männerwitze daneben, daß sich der - heute Altenteiler - Wirtschaftsboss Cromme, einen weiteren Umgang mit diesem Herrn verbat.

    Es ist anders gekommen. Ja - aber dort liegt in der Tat der Hund für menschenverachtende-denkstrikturelle Gewalt begraben.

    Niemand fiel ihm ernsthaft, gar erfolgreich in den Arm.

    So geht das.

  • A
    Atan

    Es ist schade, dass dieses schwierige Thema nicht einmal aus Sicht derjenigen behandelt werden, die tatsächlich die gültige Rechtslage verstehen. Seit der Reform der StGB §§ 177-179 ist es nämlich keineswegs so, dass Opfer sich um jeden Preis gegen eine sexuelle Nötigung "ausreichend wehren" müssen, es muss lediglich eine "äusserlich feststellbare eindeutige ablehnende Willensäusserung" gegenüber dem Angreifer vorliegen, denn die durch Angst oder Schrecken verursachte Wehrlosigkeit des Opfers hebt keineswegs den strafbaren Versuch oder die Tat der Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung auf.

    Und das Vergewaltiger (oder auch andere Straftäter) sich mit alten Sprüchen verteidigen, heißt noch lange nicht, dass Gesetzgeber und Gerichte das genauso sehen.

    Also hier bitte auch das real geltende Strafrecht und die real geltende höchstrichterliche Rechtsprechung zur Kenntnis nehmen, sonst entsteht ein ununterscheidbarer Wust aus Porno, Prostitution und Vergewaltigung etc., der Frauen suggeriert, "es hätte sich ja nichts geändert".

    Wer bedroht und sexuell genötigt wird, ist Opfer eines Verbrechens, völlig egal, ob sie sich wehrt oder nicht, voausgesetzt sie macht eindeutig klar, dass sie den Übergriff auf keinen Fall dulden will.

  • L
    Leila

    "Männer, die Frauen als Personen mit eigener Sexualität wahrnehmen und begehren, wollen, dass diese Frauen auch sie beim Sex begehren."

    Danke für diesen großartigen Artikel!

  • VV
    @ Volker Z

    Es gibt kein einziges Paar, das andere Vorstellungen von Sex hat, wie die Mehrheit. Es gibt nur Paare, die andere Vorstellungen von Sex haben, als die Mehrheit.

    Ich trenne mich jetzt lieber von diesem Thread, als daß ich um Grammatik bettelte.

  • S
    super

    @ Angelika Oetken

     

    Na zum Glück liegt schlechter Sex ja immer und ausschliesslich an den Männern.

  • VZ
    Volker Z.

    Sexualität kann man nicht eindeutig definieren, es gibt Paare die haben andere Vorstellungen von Sexualität wie die Mehrheitsbevölkerung. Nicht jedes Paar steht auf angemeldeten Kuschelsex......

     

    Ich trenne mich jedenfalls lieber, als für regelmässigen Sex zu betteln.....

     

    Aber ein NEIN sollte eigentlich unmissverständlich sein!

     

    Wie Paare ihren Sex organisieren, geht denn Staat nichts an, solange die Sache unter den beiden abgekärt ist!

  • H
    Hans

    Ein Artikel zum richtigen Thema. Nun ja, ich habe noch nie gefragt und trotzdem ist anscheinend immer alles gut gegangen, wie die Reaktionen bewiesen.

    Aber leider gibt es diese Problematik, dass man als Mann gern an Dinge denkt, die schon beim Anblick des davon mehr als gelegentlich nicht begeisterten Gegenübers dieses schlimmstenfalls anekeln. Darüber sollte wohl geredet werden können. Und da man als Mann dann lieber aus Scham nun schweigt, anstatt auch noch ekelerregenden Unsinn von sich zu geben, weil man nicht bekommt, was man will, sollte man zur Erhaltung der weiblichen Sexualität auch die Frau mal ausreden lassen können, auch wenn es in den eigenen verbohrten Kopf gerade nicht rein geht, der offensichtlich durch eine fehlgeschlagene Erziehung zu sehr penetriert wurde, oder auch nicht. Übersteigerter einseitiger Handlungsdrang infolge frühkindlicher Defizite spielt da sicherlich eine grosse Rolle und wäre wohl einen weiteren Artikel wert, wie auch die Folgen der Deformation der weiblichen Psyche, die sich da mal eben im Verlauf der Jahrhunderte ergeben haben mag.

  • M
    melinda

    Und wer hat jetzt eine gute Idee für eine Änderung des deutschen Strafrechts, damit nicht einvernehmlicher Sex eindeutig unter Strafe gestellt werden kann?

     

    Nein sagen, müsste aus meiner Sicht voll und ganz reichen, damit der/die andere aufhört.

     

    Dem Mädchen, das sich selbst das vor Angst nicht getraut hat, würde diese Neuregelung zwar auch nicht helfen, aber immerhin allen, die nicht gut schreien, kratzen, beissen können...

  • G
    grunzgrunz

    Jemand hier Bock uffn Bier ?

  • P
    posco

    Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine "muslimische Frau bei Aldi hinter ihrem Mann mit Plasticktüten bepackt" herlaufen sehen.

    Das mag es geben, im Ruhrbebiet sind unsere Kolleginnen mit was auch immer Migrationshintergrund sehr selbstbewusst. Die älteren zurückhaltemder, die Jüngeren offensiver. Und das ist gut so. Und die Mädels sind sehr selbstbewusst, wenn es um ihre Interessen geht. Und das ist auch gut so.

  • KK
    Kein Kunde

    @ Warum

     

    Sie kennen Ihre Gefühle.

    Ende.

    Die der Frauen kennen sie genauso wenig, wie die der Männer.

     

    Nach ihrem Kommentar bezweifle ich stark, dass Sie über ausreichend Empathie verfügen, um sich in andere Menschen hineinversetzen zu können.

    Eher scheint es so, als würden Sie andere Menschen nur als Projektionsflächen für ihre Gefühle missbrauchen.

  • AO
    Angelika Oetken

    Wenn Sie Vergewaltigungen mit bestimmten Sexualpraktiken in Pornos vergleichen, in denen Männer deutlich dominant sind, entwerten Sie auf der einen Seite der Begriff Vergewaltigung und unterstellen auf der anderen Seite, dass es gute und schlechte Sexualpraktiken gibt.

    ----------------------------------------------------

     

    Vielleicht gibt es keine guten und schlechten Sexualpraktiken, aber es gibt gute und schlechte Liebhaber.

    Und das hat entgegen der landläufigen Meinung wenig mit der physischen Ausstattung oder Funktion zu tun, aber viel mit der Fähigkeit zu Empathie und nonverbaler Kommunikation.

     

    Gute Liebhaber finden im Allgemeinen mit wenig Mühe eine Partnerin.

    Es ist traurig, dass es offenbar so viele Männer gibt, die im Bereich der Sexualität derart große Defizite haben, dass sie sich gezwungen sehen, sich diesen primitiven Pornokram reinzuziehen.

     

    Das was sie dort zu sehen bekommen, ähnelt von der "Dramaturgie" her nämlich sexuellen Übergriffen.

     

    Und wer sich an sowas orientiert, vertut die Chance, was dazuzulernen und dann doch noch auf die Seite der "Guten" zu wechseln.

     

    Angelika Oetken

  • L
    Luc

    Echt schade - so ein wichtiges Thema, so ein wichtiger Artikel, so viele gute Gedanken, und dann dieses undifferenzierte auf Sexarbeiter_innen eindreschen:-(

     

    Bei Sexarbeit findet eine klare Kommunikation statt, wird klar verhandelt, was und wo und wie.

     

    Sehr viel problematischer sind da so Blättchen wie die taz, die sich bei fast jedem Vergewaltigungsvorwurf im Vokabular vertun und daraus eine "Sexaffäre" machen (ein Blick ins Archiv...)

  • DL
    der lentz

    eins noch

    wer annimmt das pornos ernst genommen werden ist warscheinlich auch für das verbot von pipi langstrumpf, weil die kinder den unterschied zwischen dem was in der film- und der echten realität möglich ist nicht verstehen ;)

    sry

    habe noch nie einen gesehen in dem sexualprakticken so dargestellt wurden das ich mir vorstellen konnte das sie so ausgeführt wirklich spaß machen, eher sind sie darstellungen für das wie es sich anfühlt, was bekanntlich nicht das gleiche ist

  • DL
    der lentz

    ja danke

    das mit dem "missbrauch" fand ich auch schon immer etwas unglücklich ausgedrückt, wenn nicht gar grundfalsch; ähnlich wie "relativieren"

    aber

    die algemein kritisierte haltung, die zugegebenermassen einen gewissen schwachsinn aufweist, würde ich eher als männer- als als frauenfeindlich betrachten; denn das frauen von sich aus einen mann begehrenswert finden könnten, also nicht mal gefragt werden müssen, weil sich das aus offensichtlichen gründen erübrigt, wird von vorneherrein ausgeschlossen:

    männer sind nicht, waren nie und werden nie objekt von begierde sein, sondern können frauen gerademal zu einem akt der gnade überreden, durch geld, macht oder wohlverhalten

    und diese idiotische einstellung wird nichtmal hinterfragt

    nur durch erziehung weitertradiert

  • S
    susanna

    Ich glaube, das Wort "Missbrauch" ist eine Fehlübersetzung des englischen Worts "abuse", was "Misshandlung" bedeutet. Vielleicht gibt es ja eine Sprachwissenschaftlerin, die das klarstellen kann.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Galloway ist ein linksradikale, frauenfeindlicher, antisemitischer alter Sack. Interessan, dass er in der TAZ auch mal kritisiert wird. Für seine antisemitischen Aktionen oder Äußerungen hat er noch nie was abbekommen.

  • AK
    Andreas Kleingärtner

    Long live Old School Feminismus!

  • O
    ole

    @von Warum?

     

    Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihre Kommentare in Zukunft mit "Ironie" kennzeichnen würden. ;)

  • N
    Nidhöggr

    Dieser Kommentar ist sexistisch, undifferenziert, latent homophob und trägt in keiner sinnvollen Weise zur Debatte um Sexismus und sexuelle Gewalt bei.

  • A
    anonymous

    Die taz wird immer reaktionärer.

  • FT
    farmer tom

    Wer einerseits das Aufmachfoto so wählt und gleichzeitig eine Missbrauchsgeschichte stilisiert mit scheinbar abwägenden Sätzen ist ein Missbrauchender... des Lesers und auch der abgelichteten Missbrauchten

    Total daneben!

  • NF
    Norbert F. Schaaf
  • J
    Jörn

    Die Autorin verknüpft den Bereich sexueller Gewalt mit der Frage, welches Rollenbild beim Sex menschengerecht wäre.

     

    Es ist ein schönes und auch romantisches Bild, dass jedeR beim Sex die meiste Befriedigung daraus zieht, gemeinsam mit der/dem PartnerIn zum Höhepunkt zu kommen.

     

    Natürlich ist dies häufig nicht der Fall - weder bei Männern, die ihn nur "reinstecken" wollen - noch bei Frauen, die Männer danach beurteilen, wer sie am besten zum Orgasmus gebracht hat. Diese Gesellschaftskritik hat nichts mit sexueller Gewalt und wenig mit Sexismus zu tun.

     

    Man könnte Vergewaltigung auch ohne Nötigung unter Strafe stellen. Dann würde eine Vergewaltigung angenommen, wenn eine Nein-sagende Frau weder zum Sex gezwungen wird noch sich wegdreht. Nicht nur dass dann Beweisprobleme und Falschverurteilungen weiter zunehmen. Schliesslich hinterlassen Zweiergespräche keinerlei Spuren. Auch müsste die Vergewaltigung von Männern genauso strafbar sein. Wieso sollte ein 15-jähriger Junge, der nicht will aber dann doch ohne Gegenwehr beim Sex mitmacht, weniger geschützt werden?

  • B
    Blub

    Wenn Sie Vergewaltigungen mit bestimmten Sexualpraktiken in Pornos vergleichen, in denen Männer deutlich dominant sind, entwerten Sie auf der einen Seite der Begriff Vergewaltigung und unterstellen auf der anderen Seite, dass es gute und schlechte Sexualpraktiken gibt. In diesem Punkt kann ich Ihnen daher nicht zustimmen. Dass "nein" immer "nein" heißen muss und auch die Darstellung der Gesetzeslücken ist dagegen ein wertvoller Beitrag zur Gesamtthematik.

  • MS
    Michael Schmidt

    Ich bin es ja gewohnt, daß ungeschulte, konservative und spießbürgerliche Leute alles, was ihnen unangenehm und nicht auf Anhieb einleuchtend erscheint, als "links" oder "sozialistisch" oder auch "kommunistisch" bezeichnen - ohne einen Unterschied zwischen diesen Wörtern benennen zu können.

     

    "Linke Herrenwitze" überrascht mich, da ein offenbar konservativer spanischer Beamter zurücktreten mußte und imho versuchsteilnehmende Männer an Uni-Tests für mich nicht automatisch links sind - zumindest Belege z. B. von labor-party-Mitgliedschaften sind mir entgangen.

     

    Gewalt gegen Frauen thematisieren - ja, bitte. Und die möglichen Ursachen benennen - ja, bitte.

     

    Wenn aber Überschriften verwendet werden, die vermuten lassen, Linke bzw. nur Linke (Sozialisten? Kommunisten? Anarchisten? "Nur" Sozialdemokraten?) wären nun in einer besonderen Form schuldig, dann fehlt es dem Artikel doch an einigem - und seit Anja Meulenbelt schaue ich mir auch gerne mal an, ob zumindest mir bekannte "Linke" "es" besser machen.

     

    Und nicht nur dies: Gerne hätte ich Links zu den geschilderten Beispielen, dem Vergewaltigungsprozeß und der Studie gefunden, um mir selbst ein Bild zu machen - Beispiele ohne Links mit nur einigen dürren Autorenzeilen und Verweisen ala "im Dezember" "im Jahr 2011" genügen mir mittlerweile nicht mehr, um einen Artikel für sich stehen zu lassen. Aber gut - vielleicht wollte die Autorin MIR (männlich, anarchist, vermutlich "links",) ja auch gar nichts sagen.

  • R
    RedHead

    Momentchen mal. Vorher fragen ist falsch, weil es darauf hindeutet, dass Sex etwas einseitiges ist und nicht fragen ist auch falsch, weil offensichtlich gar kein Interesse besteht, was die Frau davon hält?

    Wenn wir jetzt noch fordern, dass für Frauen die gleichen Regeln gelten wie für Männer weil wir ja Sexismus ablehnen und folglich für jeden falsch ist vor dem Sex zu fragen oder nicht zu fragen bleibt nur ein korrektes Verhalten übrig: gar keinen Sex haben.

     

    Mal ernsthaft: Manchmal kommunizieren Menschen nonverbal, gerade auch in Sachen Sexualität. Selbstverständlich kann es dabei zu Missverständnissen kommen, aber es kann ja wohl erwartet werden, dass spätestens dann eine eindeutige Ansage gemacht wird. Diese Ansage sollte dann aber auch reichen - hier läuft zweifelsfrei etwas im deutschen Recht schief.

  • H
    hessebub

    Sehr geehrte Frau Sezgin,

     

    wenn dass der feministische Journalismus des Jahres 2012 sein soll wünscht man sich ja nachgeradezu Alice Schwarzer im Jahre 74 zurück. Äpfel und Birnen, verleumderische out-of-kontext Zitate und Bockmiststudien, die nicht zwischen sexuellen Fantasien und realer nicht-konsensueller Gewalt unterscheiden können. Dazu dann noch ein softpornographisches Anmachfoto. Welche Frau braucht da noch männer als Feindbild? Ganz ehrlich - für die Tonne...

  • VH
    Volker hört die Signale

    Was haben Männer und Nazis gemein?

    Sie sind stets nur Opfer! - so jedenfalls muss man denken, wenn man die Kommentare hier liest...

     

    @Megestos: Sie argumentieren hier am krassesten am Thema vorbei. Es geht nicht darum, ob Frauen zum Pornodreh gezwungen würden, sondern darum, welcher Sex so dargestellt wird, dass in der Literatur im Zweifelsfalle einfach seinen Schwanz rausholt und ihn der Frau irgendwo reinsteckt. Übrigens: Im neuen James Bond wird auch niemand erschossen, der sich nicht aus freiem Willen dazu entschlossen hat ;)

     

    ____

     

     

    Ich muss sagen, dass ich bei einigen der hier zitierten Aussagen schlucken musste (haha, er hat "schlucken" gesagt!) und mich fragte, wie man zu solchen Aussagen kommt.

     

    Frau Sezgin, bei der Analyse des Begriffs "Missbrauch" kann ich Ihnen nicht so wirklich folgen, womit ich allerdings nicht sagen will, dass diese Kritik nicht berechtigt ist. Mein eigentlich sehr gutes Sprachgefühl trügt hier vielleicht; ich denke dabei zum Beispiel auch an Redewendungen wie das Liebesgeständnis: "Ich brauche dich", das is keinster Weise einen irgendwie gearteten Benutzungsanspruch ausdrückt. Meine Intuition ist daher, dass die Reduktion von "brauchen" auf eine rein dingliche Nutzung nicht unbedingt angemessen ist, auch wenn sie zugegebenermaßen Raum dafür lässt.

    Vielleicht gefällt ihnen das (mMn) gebräuchlichere Wort "Misshandlung" besser? Denn seine Mitmenschen behandelt man nunmal, gut, schlecht, oder miss-; die dingliche Dimension von "gebrauchen", auf die Sie abzielen fällt hier weg, trotzdem sind beide Begriffe im Grunde synonym.

  • W
    Warum?

    Der Artikel ist gut! Jede Form von Diskriminierung muss gesagt werden, erst Recht die der Sexuellen Nötigung, Vergewaltigung und des Missbrauchs. Ihr Männer steckt ihn rein, macht so Kinder, verpisst euch im Zweifel. Was wisst ihr denn schon von den Gefühlen der Frauen? Genauso wenig weiß ich um die Gefühle von Männern. Also hört endlich auf, uns Frauen sagen zu müssen, wie wir denken, fühlen, handeln und Leben sollen! Wir tun es ja auch nicht. Und ja, es ist richtig, dass auch Jungen und Männer vergewaltigt, genötigt und missbraucht werden!!! Verachtenswert ist die Gewalt an Schwächeren. Schwachheit ist nicht Stumpfsinn, so wird es aber vom Rechtswesen dargestellt, wenn sie die Gesetze nicht ändern.

     

    Und Frauen wach..icken ist manchmal steil und manchmal sch...eiße.

     

    No means No!!!!

     

    No Pasaran an meine M...uschi, wenn ich nicht will, kapietsch?!

  • R
    ruubn

    @ EVA ist dein nachname zufällig Braun?

  • J
    jajajanenene

    Und was ist jetzt mit diesem 50-shades-of-dings-Bestseller? Diesen schwülstigen Unterwerfungsphantasien? Das waren doch eher Frauen, die sich das Buch kauften, wenn ich mich nicht täusche?

     

    Sex ist wohl immer etwas komplizierter und animalischer, als es irgendwelchem platten Moralismus recht sein kann. Und dass eine Frau nein sagte, aber ja meinte, hat es real sicher noch nie gegeben, weil ja gerade die weiblich-menschliche Kommunikation bekanntlich stets von völliger Klarheit, Gradlinigkeit und Eindeutigkeit geprägt ist. Und Frauen ja bekanntlich historisch immer schon die Möglichkeit hatten, einfach geradeheraus ihre sexuellen Wünsche zu äußern, weil das in den konservativ-patriachalischen Gesellschaften ja auch überhaupt nicht als "Luder" oder "Schlampe" verpönt war, offenherzig und häufig "ja" zu sagen, weshalb das dann ja auch überhaupt nie literarischer Topos gewesen ist, dieses nein, das eigentlich ja meinte. Und zu guter letzt ist man/frau sich ja auch in jeder Sekunde völlig darüber bewusst, ob man etwas will oder nicht, so etwas wie Zweifel, Unentschlossenheit, Schüchternheit, Verführung oder Urteile, die sich erst hinterher bilden, gibts da ja auch gar nicht, in Liebes- und Erotikbelangen. Deswegen gibts ja auch kaum Filme oder Romane zu dem Thema, weil die wären ja voll langweilig. Ja, nein, ja, nein. So binär funktionieren Menschen nunmal, höchst unspannend.

     

    So einfach kann man/frau sichs natürlich machen. Es ist aber wohl doch noch etwas komplizierter. Ohne dass das jetzt irgendwie Vorwand für irgendjemand sein soll, irgend ein nein zu ignorieren oder nicht ernst zu nehmen. Ist nur der Wunsch nach etwas mehr intellektueller Redlichkeit.

  • D
    Doroina

    Interessant: Ein Artikel über sexuelle Gewalt (die - so zeigt nicht nur die Polizeiliche Kriminalstatistik - zu nahezu 99 Prozent von Männern ausgeübt wird, und sich hauptsächlich - aber nicht nur - gegen Frauen richtet),

     

    und von 16 Kommentaren (bis jetzt) sind

     

    9 von Männern,

     

    5 nicht eindeutig zuordenbar, aber vermutlich mindestens drei ebenfalls männlichen Gehirnen (oder was die da so haben) entsprungen: Megestos, XXX und Cantom, und

     

    lediglich 2 Rückmeldungen stammen von Frauen.

     

    Zum Artikel: Es ist leider nicht möglich, das Thema sexuelle Gewalt von Männern an Frauen und Männern und Kindern in einem einzigen Artikel umfassend differenziert darzustellen.

     

    Dennoch ist der Autorin Recht zu geben: Dieses den gesamten Alltag durchwirkende Thema (das im Übrigen volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe verursacht - in jedem anderen Zusammenhang würde das allein schon zu konsequenten Gegenmaßnahmen führen!) wird viel zu oft zu schnell beiseite gedrängt, übersehen oder von einschlägigen Interessenskreisen polemisch diskreditiert statt differenziert diskutiert.

  • R
    reblek

    "Kinder und Frauen dagegen werden nicht verschenkt, dennoch kann man beide im Deutschen 'missbrauchen'." - Das stimmt so nicht. Das Wort - ein Begriff ist es ja nicht wirklich - "Missbrauch" gilt mir für Übergriffe auf Kinder, ob Mädchen oder Jungen. Zum Letzterem siehe die taz-Berichterstattung über die Odenwaldschule etc.: "Missbrauch" steht da immer, weil es so im Strafgesetzbuch steht, obwohl es sich eindeutig um nichts anderes als Vergewaltigung handelt. Da kann mensch sich die Finger wund schreiben: die tazlerInnen können nicht über den Schatten des Gesetzgebers springen und das, was gegen Kinder geschieht, genauso zu benennen wie das, was Frauen geschieht: VerGEWALTingung.

  • AO
    Angelika Oetken

    Frau Sezgin beschreibt eine über die ganze Erde verbreitete, traditionelle Sexualkultur. In unserer Gesellschaft, die für sich beansprucht aufgeklärt, "gender" und liberal zu sein, ist sie noch vorhanden: im Sexgewerbe und in der Religion.

     

    Leider wird das, was dahinter verborgen ist, selten thematisiert: woher rührt die Mischung aus Faszination und Verachtung, die häufig in verbaler und physischer Gewalt zum Ausdruck kommt, mit der viele Männer Frauen betrachten?

     

    Prof. Rolf Pohle hat das vor einigen Jahren in seinem Buch "Feindbild Frau" beschrieben und kam zu dem Schluss, dass kollektiver Frauenhass eine Folge kultureller Einstellungen sei.

     

    Ist es aber nicht auch möglich, dass eine nicht unerhebliche Zahl von Müttern, ihre verdrängte Wut, die sich in Folge von erlittenen Übergriffen und Abwertungen aufgestaut hat, an ihren hilflosen Söhnen ablassen? Und diese die emotionalen und physischen Misshandlungen ihrerseits weitergeben?

     

    Wir leben immerhin in einer Gesellschaft, die die Mutterrolle einerseits mystifiziert, andererseits Legionen von Frauen mit ihren Kleinstkindern ohne Anleitung und Aufsicht lässt. Im kollektiven Vertrauen darauf, dass Frauen ja schließlich "von Natur aus" gut und auf keinen Fall sexualisiert übergriffig seien?

     

    Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau ein Kind, dass sie bei einem entwürdigenden, schmerzhaften, sexuellen Übergriff empfangen hat liebt? Nichts Anderes ist in vielen Beziehungen die "Liebe"...

     

    Mind. jede 6. Frau hat nach der Geburt ihres Kindes Depressionen. Babies die eine depressive Mutter haben, spüren die Ablehnung ihrer Mutter. Sowas schadet einem Kind.

     

    Schlimmstenfalls wird seine Gefühlswelt unterentwickelt sein, es über zu wenig Empathie verfügen und solche an sich von viel Emotion getragenen Betätigungen wie "Sex" geraten zu einer mechanischen Verrichtung.

     

    Ein Teufelskreis...

     

    Nur wer ehrlich zu sich und anderen ist, kann dem entkommen.

     

    Und das ist in einer Gesellschaft, in der vor allem die Oberfläche zählt und Schwächen verpönt sind schwer.

     

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

  • T
    TigrAtes

    Ich fand den Artikel gut und interessant, ich glaube diese unwürdige Gesetzeslage gehört viel mehr diskutiert und in die Medien.

    Dennoch finde ich das Titelbild dazu völlig fehl am Platz und ist in meinen Augen einfach sexistisch. Natürlich verstehe ich, dass das Bild abstoßend wirken soll, aber das hat weder bei mir noch bei den meisten anderen funktioniert (vermute ich mal). Und ganz ehrlich, das lockt nur notgeile Leser an, die dann ihre sexistischen Kommentare darunter schreiben.

     

    Nach dem fünften Kommentar habe ich aufgehört zu lesen. Ich verstehe nicht, wenn ja scheinbar die Kommentare erst freigeschaltet werden, welcher Redakteur da bitte schön einfach alles durchwinkt. Das finde ich echt abstoßend. Sexisten muss hier nun wirklich keine Plattform geboten werden.

  • M
    markus

    Könnt ihr bitte mal dieses ekelhafte Bild von der Seite nehmen.

  • V
    vic

    Eva, Sie tun mir leid. Vielleicht sollten Sie`s mit Feinkost probieren und nur ihresgleichen treffen?

  • ET
    Erwin Topolski

    Der Artikel fängt sehr schön mit einer Sprachkritik des Wortes "Mißbrauch" an. Daraus hergeleitet wird dann ein Konzept des "Gebrauchs von Frauen". Was logisch irgendwie fehlt ist die Tatsache, daß auch Jungen und erwachsene Männer bisweilen "mißbraucht" werden. Wäre das Gegenteil dann der "Gebrauch" von Jungen, egal ob mit oder ohne deren Einverständnis?

     

    Immerhin folgt die Überlegung, "Kinder und Frauen dagegen w(ü)rden nicht verschenkt". Doch danach geht es ohne geschlechtsspezifische Erweiterung wieder rein frauenrechtlich weiter. Vielleicht ist es ein Skandal, daß nach deutschem Strafrecht sexueller Missbrauch von Kindern strafbar ist und als Kinder diejenigen gelten, die noch keine vierzehn Jahre alt sind.

     

    Hingegen definiert die 'United Nations Convention on the Rights of the Child' Kind als menschliches Wesen unter dem Alter von 18 Jahren. Wenn man dann bereits die Pubertierenden als erwachsen definiert, fallen (nach deutschem Recht) auch entsprechende Schutzmaßnahmen weg. Seltsamerweise wird von Jugendkriminalität gesprochen, wenn die Täter im Altersbereich von 8 bis 21 Jahren aktenkundig werden.

     

    Der deutsche Terminus entspricht übrigens dem englsichen "abuse", und solange niemand das Gegenteil (use, usage) glorifiziert, kann die reine Sprachkritik ihr Werkzeug einpacken. Tatsächlich wird der Begriff "Gebrauch" im Artikel zwar sprachlich her- bzw. abgeleitet, die praktischen Beispiele erscheinen jedoch mit anderem Wortschatz.

     

    Problem wäre demnach weniger ein Konzept des (gerechtfertigten) Gebrauchs von Lebewesen, als ein gelockerter Sprachgebrauch, der nach einer gescheiterten sexuellen Revolution, die sich allenfalls als pornographische Revolution herausstellte, nunmehr Eingang in den allgemeinen

    Sprachgebrauch gefunden hat. Man kommt nämlich mit altbackenem Stil ganz schön ins Schleudern, wenn man hört, wer oder was jetzt schon wieder geil ist. Vorstellen darf man sich das auf keinen Fall.

  • J
    Jule

    Ein wichtiger Artikel! Danke, Frau Sezgin. Dass er den Nerv unserer Gesellschaft trifft, beweisen zahlreiche erbärmliche Leserkommentare unten. Noch einmal DANKE!

  • M
    Megestos

    No means no, Sex ohne Konsens ist ein Verbrechen, keine Frage.

     

    Was das mit Pornos zu tun hat ist mir aber unklar. Die meisten Pornos lassen den Teil, in dem die Regeln und Grenzen vereinbart werden, raus - er findet aber selbstverständlich statt, nur eben normalerweise nicht vor der Kamera. Daraus jetzt zu schließen, dass PornodarstellerInnen Sex ohne expliziten Konsens hätten (und auf der Grundlage vielleicht noch zu denken, dass wäre normal), ist Wahnsinn. Leider gibt es derartige Wahnsinnige, aber es handelt sich um eine Fehlinterpretation des Pornos, und nicht um eine Fehlinformation des Pornos.

     

    Wenn im Tatort ein lebensgefährlicher Stunt gemacht wird, und jemand beim Versuch ihn Nachzumachen stirbt, weil er oder sie nicht versteht dass das Dargestellte nicht unmittelbar der Realität entspricht - kritisieren wir dann Filmemacher?

     

    Lieber sollte man in der Schule den Umgang mit Medien und Fiktion (inklusive Pornos) üben, zum Beispiel sich mal Dokumente anschauen, in denen die do's and dont's eines Pornodrehs festgehalten sind.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Das war schon der zweite beschissene Artikel heute (nach dem Beitrag dieser Patientenaktivistin).

     

    Wenn das so weitergeht, lese ich Euch nicht mehr.

  • C
    Cantom

    Also ich muss sagen, dass die nackte Frau auf dem Bild verdammt attraktiv ist. Ihr Körper hat mich in ihren Bann gezogen, das war dann auch der Grund, weshalb ich mir den Artikel durch gelesen habe. Sex sells, wie seit Jahrtausenden von Jahren.

  • RW
    René Weinhold

    Auch Jungs und Männer können und werden auf dieser Welt missbraucht...

  • K
    Kontext

    So hört sich das irgendwie verfälscht an. Eine Frau hat Assange eingeladen, mit ihm zu Abend gegessen, hatte mit ihm Sex einvernehmlichen Sex, schlief dann mit ihm im gleichen Bett, woraufhin Assange - angeblich nachdem sie eingeschlafen ist - nochmals Sex initiiert hatte. Galloway meinte, dass dies - wenngleich ebenfalls verwerflich - eine deutlich andere Qualität als eine Vergewaltigung hat.

     

    In der abgeschwächten Form kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, wenn man im Bett seine Frau noch aus den Schlaf in den Halbschlaf bis zum vollen Bewußtsein wachküsst/massiert/streichelt etc., wird das sehr positiv aufgenommen. Zumindest die Initiierung des Vorspiels aus dem Schlaf heraus - wenn die entspechende Intimität & Vertrautheit gegeben ist - scheint mir nicht verwerflich, im Gegenteil.

     

    Hier die Orginalzitate von Galloway:

     

    "Woman A met Julian Assange, invited him back to her flat, gave him dinner, went to bed with him, had consensual sex with him, claims that she woke up to him having sex with her again. This is something which can happen, you know. I mean, not everybody needs to be asked prior to each insertion."

     

    "Some people believe that when you go to bed with somebody, take off your clothes, and have sex with them and then fall asleep, you're already in the sex game with them. It might be really bad manners not to have tapped her on the shoulder and said: 'Do you mind if I do it again?.' It might be really sordid and bad sexual etiquette, but whatever else it is, it is not rape or you bankrupt the term rape of all meaning."

  • S
    Selber

    Liebe Hilal,

     

    George Galloway ging es nicht etwa darum das "Reinstecken" zu verklären, sondern eben darum ob man in diesem bestimmten Fall (Warum Sie ausgerechnet diesen Fall heranziehen bleibt mir bei ALL den Ungereimtheiten rätselhaft)überhaupt von Vergewaltigung, auch im juristischen Sinne sprechen kann! Ob Assange jetzt ein widerlicher, aufdringlinglicher Eindringling ist, ist die eine Sache! Ob man von Vergewaltigung sprechen kann, wenn die mutmasslichen Opfer und der mutmassliche Täter sich im gegenseitigen Einverständnis entblösst und ein Bett teilen, ist die andere! Ich darf vielleicht den Link teilen, der diese Unterscheidung belegt, da ich ungern ohne Quellen argumentiere:http://www.guardian.co.uk/media/video/2012/aug/21/george-galloway-julian-assange-sexual-rape-video.

  • T
    tommy

    "In den letzten Wochen und Monaten überschlugen sich die Meldungen zum NSU-Skandal, zur Beschneidung der Rechte von Flüchtlingen, zu Demonstrationen für die Rechte von Flüchtlingen, und dann wieder zu Menschenrechtsverletzungen an Demonstranten für Flüchtlinge. All diese Ereignisse werfen wichtige Fragen auf, aber eines sollte in ihrem Schatten nicht untergehen: Die letzten Monate waren auch voller Meldungen zu sexueller Gewalt."

     

    Frau Sezgin hat wirklich einen sehr selektiven - oder vielleicht besser gesagt, einen eingeschränkten - Blick auf die Welt.

  • L
    Leser

    Heißt also in der Quintessenz: abwarten, was passiert und auf keinen Fall fragen? Könnte ja von der Bettnachbarin als frauenfeindlich ausgelegt werden? Oder vom Bettnachbarn als männerfeindlich? Ein Plädoyer für non-verbale Kommunikation vor dem Geschlechtsakt?

    Was will die Autorin nur mit ihrem Text sagen???

  • L
    Leser

    Ein weiterer undifferenzierter Artikel zu einem wichtigen Thema. Schlecht gemacht.

  • A
    Ahmed

    Der Zusammenhang zwischen ungewolltem und nicht mit Fragen eindeutig gewolltem Sex, wie er hier erzwungen wird, hat mir den Kommentar völlig vergällt. Ich werde auch künftig meine Freundin nicht _jedes_ Mal vor einer Vereinigung fragen, ob sie das jetzt wirklich will: sie wird es mir sagen. Außerdem fragt sie mich auch nicht, ob sie mich jetzt ins Bett schubsen darf. Würde ich es nicht wollen, würde ich das auch sagen. Und genau daran stoßen sich die letzten Absätze des Kommentars - für sie gibt es einfach keine nonverbale, keine diskrete Ebene, nur permanente Unsicherheit oder Frauenfeindlichkeit, die man aus angenommener Lust folgern muss.

     

    Dass Frauen wie die Autorin offenbar ein gestörtes Verhältnis zum Vertrauen zwischen den Geschlechtern haben, disqualifiziert sie regelmäßig für ernsthafte Diskussionen, wo subtiles Zwiegespräch aufhört und wo ein Mißbrauch und wo eine Vergewaltigung beginnt. Zweifellos sind dies aber Themen, die diskutiert und im Sinne gleichen Rechts für alle gerichtet werden müssen. Jetzt!

  • F
    fffuuuuu

    schöner text, passendes bild. toll, taz.de!

  • L
    lotta

    Ein sehr gelungener Artikel - vielen Dank dafür!

  • T
    Thomas

    Ich danke Ihnen von ganzen Herzen für diesen Artikel! Er beschreibt gesellschaftliche Probleme direkt und nennt Fakten beim Namen!