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Durchbruch in der Aids-ForschungHIV-infiziertes Baby angeblich geheilt

US-Medizinern ist es gelungen, ein bei der Geburt mit dem Aids-Erreger infiziertes Kind praktisch zu heilen. Grund dafür soll die besonders massive Behandlung sein.

Dank massiver Behandlung ist ein zweieinhalb Jahre altes Kind womöglich dauerhaft vom HI-Virus geheilt Bild: dpa/ Johns Hopkins' Children's Center

WASHINGTON ap | Ein mit dem HI-Virus geborenes Baby ist nach Angaben von US-Forschern möglicherweise dank einer schnelleren und massiveren Behandlung als sonst bei Säuglingen üblich geheilt worden. Dr. Anthony Fauci vom amerikanischen Institut für Gesundheit sagte am Sonntag: „Sie können diesen Fall, den wir gesehen haben, als nahe an einer Heilung, wenn nicht sogar als eine Heilung betrachten.“

Falls das inzwischen zweieinhalb Jahre alte US-Kind dauerhaft gesund bleibt, wäre es erst die zweite weltweit berichtete Heilung von Aids. Der neue Ansatz öffne der Aids-Forschung neue Türen bei der Behandlung und Heilung von Aids - gerade in Weltregionen wie Afrika, wo viele Kinder von HIV-infizierten Müttern geboren werden, sagten Fachärzte am Sonntag in Atlanta.

Das Kind sei von einer Mutter geboren worden, deren HIV-Infektion erst bei den Wehen entdeckt worden sei, berichtete eine Kinderärztin der Universität von Mississippi, Dr. Hannah Gay. Ihm seien innerhalb der ersten 30 Tage eine Infusion mit drei Medikamenten gegeben worden - noch bevor bei ihm selbst das Aids-Virus tatsächlich festgestellt worden sei. „Ich dachte einfach, das Baby hat eine erhöhtes Risiko und verdiente unsere besten Anstrengungen“, sagte Gay.

Bei dem Kind seien jetzt nur noch Spuren des Aids-Virus nachweisbar. Eine Garantie, dass die Immunschwächekrankheit doch noch ausbricht, gebe es allerdings auch nach einem Jahr nicht, in dem keine Aids-Medikamente mehr gegeben werden mussten, hieß es weiter.

Viren im Blut ausgeschaltet

Die frühe Behandlung habe HIV im Blut des Baby offenbar ausgeschaltet, bevor das Virus sogenannten schlafende Zellen im Körper bilden konnten - Zellen, die eine Infektion wieder aufleben lassen, wenn eine Medikamentenbehandlung abgebrochen wird, erklärte eine weitere Ärztin, Dr. Deborah Persaud vom John Hopkins Children's Center.

Persaud leitete eine Untersuchung, die das Kind als „praktisch geheilt“ einstufte. Persaud sagte, in einer weiteren Studie sollten weitere mit hohem Aids-Risiko geborene Baby nach diesem Ansatz behandelt werden.

Fauci sagte, es müsse noch geprüft werden, ob es sich um einen Einzelfall oder eine Behandlungsmethode handeln könnte, die auch anderen Kindern von HIV-infizierten Müttern helfen könne. In den Anstrengungen zur Aids-Prävention dürfe aber auf keinen Fall nicht nachgelassen werden.

Zweiter Heilungsfall

2011 wurden weltweit 300.000 Babys mit HIV geboren, überwiegend in armen Ländern, in denen nur 60 Prozent der infizierten schwangeren Frauen eine Behandlung bekommen, mit der die Weitergabe des Virus an ihre Kinder verhindert werden kann.

Bei dem bisher einzigen Fall einer Aids-Heilung handelt es sich um einen Mann aus San Francisco, der eine Knochenmarkstransplantation erhielt. Timothy Raw hat in den fünf Jahren seit der Transplantation keine HIV-Behandlung mehr benötigt. Das Knochenmark stammte von eine Spender mit einer seltenen natürlichen Resistenz gegen das HI-Virus.

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9 Kommentare

 / 
  • I
    irmi

    Es gab einen Prozess in D. das der Virus nicht nachgewiesen ist. Die Kläger haben gewonnen.

     

    Es wurde schon so viel behauptet über Heilerfolge von Medikamenten, dabei geht es nur um viel Kohle zu machen.

     

    Ein Beispiel aus Kongo, wo ich aber jetzt nicht weis, was daraus geworden ist. In Kongo hat man aus Pflanzen wohl auch ein Medikament kreiert mit wohl guten Erfolgen. Die wollen natürlich nicht, das die Rezeptur bekannt wird, sind ja gleich wieder die Geier aus aller Welt da die ihr Rezept vermarkten und die Hersteller der pflanzl. Medizin dort gehen leer aus, während die Pharmalobby damit Milliarden macht. Was hinzu kommt, die Therapie mit den Pflanzen ist so preiswert, das sich das viele leisten können, während Medikamente der Pharmaindustrie so teuer sind, das viele Menschen gerade in Afrika sterben müssen, weil sie sich die industrielle Medizin nicht leisten können.

  • A
    and

    @Arina

    ich hatte von der theorie von /dr-rykegeerdhamer.com/ noch nie gehört, bevor ich aufgrund ihres links die seite besucht habe. das war/ist auch nicht ein hintergrund.

  • E
    EU-Bürger

    "US-Forscher"

     

    Wieso berichtet unsere Presse nicht auch über "EU-Forscher"? Wieso bekommen wir ständig die Heldentaten von Captain America serviert?

     

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • C
    Celsus

    Schon in der Überschrift machen Sie es kenntlich und es ist wohl tatsächlich nicht zu übersehen, dass die meisten Sensationsmeldungen über angeblich erfolgreiche Heilungen sich als verantwortugnslose Werbekampagne der Pharmaindsutrie herausstellen. Oft sind es dann Mittel, die maximal den Ausbruch einer Erkrankung herauszögern.

     

    Natürlich gönnen ich allen Betroffenen, dass es dann doch bald ein wirksames Mittel gegen AIDS gibt. Aber leider sind Zweifel angebracht. Hier also handelt es sich um ein neugeborenes Kind. So ganz im Hinterkopf habe ich doch noch ein anderes Forschungsergebnis, bei dem die Antikörper sich bei der mutterunabhängigen Körperabwehr später erst bildeten. Und leider ist auch für das Kind demnach noch keine Entwarnung zu geben.

  • F
    FMH

    @and

     

    "rein medizinisch: es gibt keine spuren von einem virus. entweder es ist ein virus da oder nicht. das ist einfach faktischer quatsch."

     

    Dieser Satz disqualifiziert Sie sofort. Ihr Wissen zu Virenerkrankungen ist faktisch Quatsch.

     

    "zusammenhang von drogen (stichwort poppers und sarkosi-sarkom), traumata, lebenswandel und AIDS. zudem die frage, ob das sogenannte HIV-virus wirklich ein virus is"

     

    Dieser Satz zeigt, dass Sie vollkommen stumpfsinnigen Verschwörungstheroien nachlaufen. Jedes weitere Wort wäre damit verschwendet.

  • A
    Arina

    @ and

    " oder nur ein stress-ausscheidungsprodukt der zelle, das fälschlicherweise als virus tituliert wurde etc."

     

    Bei aller berechtigter Kritik an den Methoden der Pharma, aber das hört sich doch schwer nach Hamer an:

     

    „Ein Patient hat alle Konflikt-Schocks urchgemacht, die ein HIV-Positiver durchmacht, obgleich er HIV-negativ war. Aber da man bei seinem Freund einen positiven HIV-Test gefunden hatte, war er sicher, er könne auch nur HIV-positiv sein, denn er hatte seit Jahren mit dem Freund homosexuellen Kontakt gehabt.

    Man könnte diesen Fall auch gleichsam als doppelten

    Blindversuch“ bezeichnen, denn hier zeigt sich, daß es völlig gleichgültig ist, ob der HIV-Test nun wirklich positiv ist oder realiter negativ. Entscheidend ist einzig nur, ob der Patient schockartig (DHS) annehmen muß oder glaubt, daß er positiv sei. Dann laufen exakt die gleichen Vorgängen in der Psyche ab, als wenn er wirklich HIV-positiv wäre.„

     

    Quelle: „Aids – die Krankheit die es gar nicht gibt.“ http://dr-rykegeerdhamer.com/images/stories/GNM/FLYYER%20AIDS.pdf

    Diesen Schwachsinn soll man sich ruhig mal antun. DAS verdient die Bewertung unseriös.

  • N
    noevil

    Hallo @ and. Schauen Sie mal bei bspw. wickipedia unter "ap" nach. Dahinter verbirgt sich kein taz-Journalist, sondern eine ziemlich bekannte New Yorker Nachrichtenagentur, deren Meldungen von vielen Zeitungen übernommen werden. Auch wenn Sie prinzipiell nicht ganz daneben liegen... :)

     

    Ansonsten sind die von Ihnen genannten weiteren Punkte tatsächlich bekannt.

  • A
    and

    PS:

    dass die pharmaindustrie nun behauptet, sie habe ein baby geheilt, das vor der behandlung überhaupt nicht als HIV-positiv diagnostiziert wurde, ist unerhört und ohne grenzen unseriös.

     

    und dass die taz das druckt ist unerhört unseriös und - sorry – wirklich überhaupt nicht intelligent, reflektiert, recherchiert ...

     

    zur info für die taz: es gibt genügend babies, die von HIV-diagnostierten müttern kommen und HIV-negativ sind. das wurde schon über viele jahre dokumentiert und bei recherche bestimmt zu finden.

  • A
    and

    hallo taz,

    bitte bitte besser recherchieren und nicht nur die propaganda der pharmaindustrie die als pressemitteilung betitelt wird,einfach abschreiben.

    es gab und gibt weltweit sehr viele fälle von heilung nach HIV-diagnostik oder sogar nach ausbrechen von AIDS. diese fälle sind unter dem stichwort "spotanheilung" zu finden und haben nichts mit der pharmaindustrie zu tun. weshalb diese auch so tut, als seien sie nicht vorhanden.

     

    rein medizinisch: es gibt keine spuren von einem virus. entweder es ist ein virus da oder nicht. das ist einfach faktischer quatsch.

     

    es gibt noch viel mehr information zu dem thema, die dem artikel widerspricht bzw. ihn in ein ganz andere licht setzt: zusammenhang von drogen (stichwort poppers und sarkosi-sarkom), traumata, lebenswandel und AIDS. zudem die frage, ob das sogenannte HIV-virus wirklich ein virus ist ..... oder nur ein stress-ausscheidungsprodukt der zelle, das fälschlicherweise als virus tituliert wurde etc.