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CIA beschattet NDR-JournalistenNeben den Dschihadisten

Die CIA überwachte den NDR-Journalisten Stefan Buchen. Er ahnte das. Dass deutsche Behörden seine Daten weitergegeben haben, empfindet er als Skandal.

Für seine Berichte aus Krisenregionen erhielt Stefan Buchen 2012 den „Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien“ Bild: dpa

BERLIN taz | Stefan Buchen befürchtete schon lange, überwacht zu werden. Im Rahmen des Projekt 6 fand der Spiegel nun seinen Namen, Passnummer und Handynummer in der Datenbank, in die die CIA Daten von mutmaßlichen Dschihadisten und Terrorunterstützern eingab. Die CIA arbeitete bis 2010 mit dem Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst (BND) zusammen.

Der Journalist mit Studium der Arabischen Sprache und Literatur ist für das NRD-Politmagazin Panorama tätig. Unter anderem berichtete er als ARD-Korrespondent aus Ägypten, Libyen und Tunesien über die Ereignisse des Arabischen Frühlings. Zudem deckte er 2010 mit der Dokumentation „Die Lügen vom Dienst - der BND und der Irakkrieg“, das Verhältnis des Nachrichtendienstes zum Informanten Curveball auf. Der trotz Falschaussagen über ein angebliches irakisches Biowaffenprogramm auf der Gehaltsliste der Behörde stand.

Auf die Nachricht, dass er von der CIA überwacht wurde, reagiert Buchen ungewöhnlich gelassen. Er ahnte bereits, beschattet zu werden, konkrete Anzeichen dafür hatte er jedoch nicht. „Nach dem 11. September hat sich das Agieren der Geheimdienste grundsätzlich geändert“, sagt Buchen der taz. „Die Annahme der Geheimdienste ist, dass jedes Individuum eine potentielle Gefahr darstellt.“ Die Nähe Buchens zum Mittleren Osten mache ihn deshalb in einer besonderen Weise zum Ziel von Überwachung, so der Journalist.

Der 44-jährige Buchen kritisiert, „dass der Austausch von Daten auf Anfrage der Amerikaner von deutschen Behörden als so selbstverständlich hingenommen wird.“ Das sei ein dreistes Vorgehen gegen Journalisten und ein blindes Hinwegsetzen über die Pressefreiheit. Mehr will er der taz nicht sagen.

Durch Telefonate mit Islamisten aus dem Jemen sei Buchen der CIA aufgefallen, so der Spiegel. Warum genau die CIA ihn beschattet hat, weiß nur der Geheimdienst selbst. Buchen fordert nun den Verfassungsschutz und die amerikanische Botschaft auf, ihm mitzuteilen, welche Daten die Behörden über ihn weitergegeben haben, sagt der Journalist gegenüber dem Magazin.

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7 Kommentare

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  • U
    unbenannt

    Das kann nur passieren, wenn man alles für sein "Freunde" tut.

     

    Evtl. werden Anwälte usw. doch mehr kontrolliert, als es erlaubt ist. Das war ja der Traum einiger Leute hier, Laut der Medien sei das aber untersagt. Die Begründung damals um Verbrechen zu verhindern. Man kann sich ja so allerhand zurecht reden.

  • R
    Rasender

    Deutschland muß erst mal dem rechten Terrorismus Herr werden, ehe man sich dem Gespenst "Dschihad" zuwenden kann. Hunderte Tote und Tausende Verletzte seit 1990, das ist die Bilanz des Naziterrors in Deutschland. Da müssen sich die "Dschihadisten" aber noch ganz schön anstrengen.

  • J
    jermandragon

    Willkommen in 1985 ))o:

  • UW
    Und wo ist der Skandal?

    Natürlich ist es die Pflicht eines guten Journalisten, sich mit üblen Leuten abzugeben und sie zu treffen, um vernünftig berichten zu können. Solange er sich nicht gemein macht

    Es ist aber auch die Pflicht der CIA und auch des BND, soweit fähig, Leute zu beschatten, die emsig mit Dschihadisten telefonieren. Täten sie es nicht, würde es mich beunruhigen.

    Ich sehe hier also keinerlei Problem, solange der Journalist keine Repressalien wegen seiner Arbeit erleidet.

    • J
      Jay
      @Und wo ist der Skandal?:

      Hat er denn emsig mit Dschihadisten telefoniert?

      Davon steht zumindest nichts in diesem Artikel.

      Das Ganze wirkt eher so, als ob die Geheimdienste entweder

      a) ein rassistisches Pack sind, die alle Araber für Islamisten halten oder

      b) Kerle wie Buchen, die in ihren Angelegenheiten rumschnüffeln nicht leiden können und lieber im Auge behalten; nicht dass er noch zu viel Wahrheit durchsickern lässt.

    • N
      noeffbaux
      @Und wo ist der Skandal?:

      Das Demokratieverständnis, das Freiheitsverständnis einiger Menschen macht möglich, dass es hierzulande noch so friedlich zugeht und die Regierung nicht längst kollektiv dorthin gejagt wurde, wo sie live miterleben könnte, wie sich ein geschlossenes Weltbild anfühlt: in den Knast.

      • @noeffbaux:

        und wo sie hingehört.