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Botschafter Irans einbestellt

BERLIN ap/dpa ■ Als Reaktion auf die neuerlichen Verbalattacken auf Israel des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad vom Donnerstag hat das Auswärtige Amt gestern Irans Botschafter einbestellt. Amtssprecher Martin Jäger sagte, die Äußerungen, wonach Israel als Kompensation für den Holocaust auf Kosten von Territorien der Bundesrepublik und Österreichs nach Europa verlegt werden müsse, seien „in keiner Weise hinnehmbar“. Darüber hinaus hatte Ahmadinedschad das Ausmaß des Holocausts bezweifelt. Bereits am Donnerstagabend hatten die Aussagen zu heftigen Reaktionen geführt. UN-Generalsekretär Kofi Annan zeigte sich schockiert. Israels Außenminister Silwan Schalon verurteilte die Aussagen als gefährlich. Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, die Äußerungen seien vollkommen inakzeptabel. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, begrüßte die Reaktion der Bundeskanzlerin, sagte aber, Empörung reiche nicht. Spiegel forderte in einem Interview mit der „Netzeitung“ gestern dazu auf, „sämtliche Möglichkeiten der politischen Einflussnahme, von politischen und wirtschaftlichen Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus den Vereinten Nationen“, müssten ernsthaft geprüft und umgesetzt werden. Paul Spiegel zog auch einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen in Betracht.

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