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Antisemitismus auf Pro-Gaza-Demos„Nazimörder Israel“

Gaza-Aktivisten in Berlin, Essen und Göttingen wurden massiv übergriffig. Und nach einer solid-Demo streitet sich auch die Linkspartei.

Teilnehmer der Gaza-Solidaritätsdemo in Essen. Bild: dpa

BERLIN/GÖTTINGEN taz | In mehreren deutschen Städten ist es am Wochenende im Zuge von Demonstrationen zu Übergriffen von Anti-Israel-Aktivisten auf Pro-Israel-Sympathisanten gekommen.

In Göttingen eskalierte eine von propalästinensischen Gruppen veranstaltete „Demonstration für Gaza“. Zwischen Teilnehmern dieser Demonstration und einer kleinen Gegenkundgebung mit Israelfahnen kam es laut Polizei zu „körperlichen Auseinandersetzungen“. Beim Versuch, die Gruppen zu trennen, setzen Beamte Schlagstöcke ein. Es gab Verletzte.

An der Gaza-Kundgebung beteiligten sich rund 600 Menschen, neben Palästinensern auch Göttinger Antifas. „Keine antisemitischen Äußerungen!“, hieß es in dem Aufruf. „Wir sind nicht gegen Juden, wir sind gegen die israelische Regierungspolitik.“ An der Veranstaltung des Bündnisses gegen Antisemitismus und Islamismus in Sichtweite der Gaza-Demo beteiligten sich etwa 40 Personen.

Es gab verbale Auseinandersetzungen – „Kriegstreiber“ und „Kindermörder“ skandierten die einen, „Lang lebe Israel“ und „Free Gaza from Hamas“ die anderen. Dann versuchten Teilnehmer der propalästinensischen Demo, Gegendemonstranten die Israelfahnen zu entreißen. Polizisten, die sich zwischen die Gruppen stellten, wurden von Gaza-Demonstranten überrannt. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Körperverletzung.

In Berlin beschimpften Aktivisten nach einer Gaza-Demo am Samstag ein zufällig vorbeilaufendes israelisches Ehepaar mit Slogans wie „Nazimörder Israel“.

Pro-Israel-Demo eingekesselt

Bereits am Freitag mündete eine von der Linkspartei-Jugend solid in NRW veranstalteten Pro-Gaza-Demo in Auseinandersetzungen. Die Kundgebung von etwa 2000 Demonstranten mit Türkei- und Palästinafahnen verlief friedlich. Laut WDR-Angaben gab es keine sichtbaren Hinweise darauf, dass sich Nazis oder Hamas-Aktivisten beteiligten. Die Ordner der Demo sollten Hamas-Symbole entfernen.

Doch nach Ende der Kundgebung kesselten rund 200 Pro-Gaza-Aktivisten vor dem Bahnhof eine hundertköpfige Pro-Israel-Demonstration „Gegen Antizionismus und Terror“ ein. Es flogen Flaschen. Die Polizei legte einen Schutzring um die Pro-Israel-Demonstration und musste mit einem Großeinsatz eine Eskalation verhindern.

Zuvor hatte die Polizei 14 Verdächtige festgenommen, die einen Anschlag auf die Alte Essener Synagoge, ein Museum und Kulturzentrum, geplant haben sollen. Es gibt bislang keine Indizien für einen Zusammenhang mit der solid-Demo.

Ein „Unding“

NRW-Linksparteichef Ralf Michalowsky erklärte, dass die Einkesselung der Pro-Israel-Demo allein auf das Konto der Polizei gehe – obwohl die aggressive Gruppe zuvor auch an der solid-Demo teilgenommen hatte.

In der Linkspartei hagelt es Kritik an Michalowsky, der auf der Demo in Essen sprach. Der Landeschef der Linkspartei in Sachsen-Anhalt, Wulf Gallert, legte Michalowsky den Rücktritt nahe. Wenn „der die Verantwortung für antisemitische Hetze auf/nach seiner Demo ablehnt, sollte er sich gänzlich davon befreien“, twitterte Gallert. Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn erklärte, es sei ein Unding, dass „auf und nach einer Kundgebung“ der Linkspartei „antisemitische Parolen skandiert wurden, dass Flaschen und Steine auf proisraelische Demonstranten geworfen wurden“.

Schon der solid-Aufruf für die Demo war kritisiert worden. Denn darin wurde einseitig Israel für die Gewalt in Nahost verantwortlich gemacht, die Hamas und der Raketenbeschuss aber gar nicht erwähnt. Auch der Bundestagsabgeordnete Niema Movassat, wie Michalowsky Teil des linken Parteiflügels, sprach auf der Kundgebung. Er hält die Demo für richtig, nicht aber den solid-Aufruf. Es sei falsch gewesen, auf Kritik an den Hamas-Raketen zu verzichten. Im Kessel der Pro-Israel-Demonstranten sprach ebenfalls ein Linkspartei-Abgeordneter: der Brandenburger Harald Petzold.

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40 Kommentare

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  • 6G
    6020 (Profil gelöscht)

    Ich bin der Meinung, dass diese „Antisemitismus-Welle“ von den Medien, Politikern, und dem Sprachrohr einer gewissen Intoleranz, wie Hr. Graumann, oder auch von dem falschen Freiheitsfürsten Gauck proklamiert wurde und vordringlich dem Zweck dient, für eine Art Tabuisierung von Israel-kritischen Äußerungen (u.a. auch Demos) in der dt. Gesellschaft zu sorgen.

     

    Denn wenn immer Jemand die Verbrechen Israels anprangert, sieht er sich genötigt, einem persönlichem Antisemitismus Vorwurf entgegenzuwirken!

     

    So muss auch ich hier erst mal erwähnen, dass ich gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und gegen entsprechende Hohlköpfe bin, welche diesem Menschenhass frönen und dass ich gerade heute mit einen meiner besten Freunde, einem Juden, verabredet bin.

     

    Prof. Dr. Wolfgang Benz, ehemaliger Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, sieht etwa diese Welle nicht, es sei nach wie vor ein Satz von 15-20% latenten Antisemitismus in der BRD, dazu eine sehr kleine Gruppe Radikaler. Einem Anstieg dieser Tendenzen, oder gar eine akute Gefahrensituation sieht er nicht.

     

    Das ehemalige Direktoriumsmitglied im Zentralrat der Juden, Rolf Verleger, sagt im DLF über die vom Zentralrat beklagte „Welle des Judenhasses“ in d. BRD:

     

    „“Wer hat uns das denn eingebrockt?" Wenn Politiker und Medien in Deutschland Israels Politik für richtig hielten und Repräsentanten des Judentums jede Kritik an Israel zur Kritik an Juden erklärten, fordere man antisemitische Parolen geradezu heraus. Man könne ja "nicht jeden Quatsch, den Israel da macht, mitmachen"

    (DLF http://www.deutschlandfunk.de/anti-israelische-proteste-wer-hat-uns-das-denn-eingebrockt.694.de.html?dram:article_id=292408)

     

    Ebenso kann man die Linke nicht dafür verantwortlich machen, wenn irgendwelche radikale Grüppchen, die zu einer „ihrer“ Demos kommen, davor, während oder danach aus der Rolle fallen.

    • 6G
      6020 (Profil gelöscht)
      @6020 (Profil gelöscht):

      .. ehrlich, da frag ich mal :

       

      Wer sich mal vorstellt wie es sich anfühlen könnte, wenn man als Palästinenser mutmaßlich selbst (Todes-)Opfer im Verwandten- oder Freundeskreis in Gaza hat, dann hier auf eine Pro-Israelische Demo trifft, wer könnte dabei noch ruhig, friedlich und sachlich bleiben?

       

      Ich will damit nicht bestimmte Ausfälle rechtfertigen, aber wir machen uns hier im wohlbehüteten Deutschland nicht ganz klar, dass es sich hier nicht um eine Frage des Abwägens von Für und Wieder, von sachlich hinterfragten Argumentationsketten handelt, sondern für die Beteiligten um eine Frage des Überlebens, und dies wiederum mit einer völlig asymmetrischen Ausprägung:

       

      Während die Israelis von einem Gefühl des Bedroht-Seins sprechen, von Ängsten, dem Aufsuchen von Bunkern, der sorgenvollen Beobachtung des Himmels, während ihre Kleinen sich in Swimmingpools tummeln, so reden die Bewohner des abgeriegelten, isolierten Gazastreifens von einer umfassenden flächendeckenden schutzlosen Bedrohung durch Bomben, die auch einschlagen (im Gegensatz zu denen in Israel), von Toten bei Verwandten und Freunden, von eigenen Verletzungen, beschossenen Kraftwerken, Krankenhäusern, Marktplätzen, und selbst UN-Schulen, Krankenfahrzeugen und hunderten getöteten(!) Kindern.

       

      Aus diesen Asymmetrien, der fortgesetzten Siedlungspolitik, den in die Höhe schießenden Todeszahlen, der Vernichtungsrate palästinensischer Infrastruktur und der fortgesetzten Duldung oder gar aktiven Stützung dieser Verbrechen auch durch die EU, der BRD oder der USA (Waffenlieferung) speist sich natürlich eine Wut und Empörung, die sich dann auch leider nicht immer in differenzierter Weise äußert.

       

      Hinzu kommt, das Viele nicht verstehen, wie die Lehren aus der Nazizeit gerade dazu führen sollten, dass Menschenrechtsverstöße, Kriegsverbrechen, Massenmord denn zu tolerieren wäre!?

      • 6G
        6020 (Profil gelöscht)
        @6020 (Profil gelöscht):

        Die offizielle „Logik“ zur ausnahmslosen Unterstützung des Staates Israels wg. der dt. Nazi-Greueltaten übersieht völlig, dass sich Israel selbst mittlerweile einen Verhaltenskodex herausnimmt, der ansonsten nur in Diktaturen üblich ist, nämlich die Aufrechnung und Erwiderung der eigenen Verluste mit einem Hundertfachen an Vergeltung.

         

        Wie anders sind denn sonst die aktuellen Vorstöße und Aussagen Netanjahus zu verstehen, wo für EINEN „entführten“ israelischen Soldaten Dutzende, wenn nicht gar Hunderte von Palästinensern in der als „Gegenreaktion“ eingeleiteten Militäraktion zu Tode kommen werden?

         

        Und die kollektiven Strafmaßnahmen wg. der 3 Toten Israelis, bei der Hunderte von Palästinensern verhaftet, verhört wurden, dass also ganz ohne Bezug zur tatsächlichen Tat Unschuldige inhaftiert wurden.

         

        Ist dies nicht genau das Vorgehen einer illegitimen Besatzungsmacht gegenüber Widerstandskämpfern?

         

        Kennen wir dies nicht aus den dunklen Kapiteln dt. Geschichte?

         

        Ganz zu Schweigen von der Unverhältnismäßigkeit von Zivilen(!) Opfern, wo einem Israeli mehrere Hundert Palästinenser, incl. Kindern, gegenüberstehen.

         

        Und wie kommt es, dass gefangengenommene HAMAS-Kämpfer Angaben über die verborgenen Tunnelsysteme machen? Diese Informationen sollen wohl nur das Resultat einer netten Plauderei gewesen sein.

         

        Alles in allem ist es traurig, dass sich hier nicht mehr öffentlicher Widerstand regt.

        Würden Zehntausend auf die Straße gehen, dann vielen die höchstens wenigen Hundert Hitz- & Hohlköpfe nicht mehr ins Gewicht, sofern sie sich denn überhaupt trauen würden, dort dann solche Hassparolen zu äußern.

         

        Wir brauchen eine Debatte zur Sanktionierung der Kriegsverbrecher, welche aktuell überwiegend in Israel sitzen, bis hin zu einer Anklage in Den Haag wg. Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

         

        Einer welcher sich dort m.E sicher zu verantworten hätte, wäre: Netanjahu

  • Ich stelle mir gerade vor, was da wohl los gewesen wäre, wenn 5 oder 10 Neonazi so agiert hätten. Da wäre aber die Post abgegangen und die Hubschrauber nach Karlsruhe wären pausenlos im Einsatz gewesen.

  • Das gibt´s auch - erfreulich! Medien vermögen sich zu korrigieren: Der WDR, Aktuelle Stunde, reagiert auf seine - um mich freundlich auszudrücken - "fehlerhafte" Berichterstattung über die antisemitischen Ausfälle und konkreten, massiven Bedrohungen von jüdischen und pro-israelischen Gegendemonstranten in Essen (und in Köln). Er hatte berichtet, es habe keinerlei Gewalt, keinerlei antisemitische Bedrohungen gegeben. Politisch verantwortlich für diese antisemitischen Beleidigungen und Übergriffe ist vor allem die miteinladende Partei der Linken und der Linksjugend (Leo Fischer et. al.). Nun hat die Aktuelle Stunde des WDR in einem zweiten Beitrag auf ihre mehr als realitätsferne Berichterstattung über diese antisemitischen Demonstrationen: http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/aktuelle_stunde/videokritiknachdemoausschreitunginessen100.html

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    es ist ein interessantes psychologisches phänomen das immerwieder versucht wird ausgerechnet israel mit nazis gleichzusetzen.(oder aber ein totschlag argument das nicht funktioniert)

     

    ungeachtet der tatsache das der islamische großmuffti jerusalems, Mohammed Amin al-Husseini ab 1933 eng mit den nazis zusammenarbeitete und an pogromen gegen juden beteiligt war.

     

    ist klar,das mär vom friedliebenden palästina,was einfach so von den bösen und aggressiven juden okkupiert wurde.

    ^^das glauben die deutschen nur allzu gern.schließlich war oma doch ganz nett.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      ein ebenso interessantes psychologisches phänomen ist, dass immer wieder versucht wird, den nahen+mittleren osten mit nazis zu bebildern.

      manche leutz können sich andere nur mit sich selbst erklären, scheint es.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        ich hoffe es verstößt noch nicht gegen die nettiquette wenn ich ihnen sage das sie mich mit ihren altklugen,einzeilern wahnsinnig aufregen.ziel erreicht.

         

        wenn ihnen der name des großmufftis bisher nicht geläufig war,bitte;jetzt haben sie die gelegenheit zu googeln und etwas über die geschichte zu lernen.

        http://www.matthiaskuentzel.de/contents/die-nazis-und-der-islamismus-in-palaestina

        • @6474 (Profil gelöscht):

          heiliges schwein!

          Küntzel als gewährsmann...

          um die anfänge der palästinensischen nationalbewegung/en zu verstehen, braucht's ein bißchen mehr als dessen scheu(ch)klappen.

          vielleicht bemühen Sie sich doch mal in ne richtige bib?

      • @christine rölke-sommer:

        Nicht Nazis. Die kamen nur bis El-Alamein. Aber sie haben da ein Buch hinterlassen, das selbst nach 70 Jahren im Halbmond noch begierig aufgesogen wird, weil sein zentrales Thema die Juden sind.

  • Ein Armutszeugnis für die deutschen Juden und ihre offizielle Vertretung, der Zentralrat, der es anscheinend nicht schafft, die Behörden zu überzeugen, dass scharf differenziert werden muss zwischen einer politischen Demo gegen die Politik Israels (erlaubt in jedem demokratischen Land, auch in Israel) und einer Hass streuenden zur Gewalt anstachelnden Veranstaltung, in die definitiv und unmissverständlich antisemitische Sprechchöre, wie am 17.7. am Kudamm in Berlin , eingeflochten werden.

    Wie das Video zeigt, stand die Polizei teilnahmslos dabei.

    Bei einer anderen Demo in Frankfurt war sie sogar Mitlanger, als sie den Demonstranten ihr Megaphon zur Verfügung stellte.

    Der Rechtstaat selbst muss sich gegen diese Art des Missbrauchs der Demokratie wehren, wenn eine Demonstration als Ventil für Antisemitismus benutzt wird, denn dies ist grobe Volksverhetzung.

    WO IST DER STAATSANWALT?

    • @Mal Mel:

      Sachte, sachte: Die Polizei in Berlin hat ermahnend auf die Demonstranten eingewirkt, d.h. sie hat über Megafon durchgegeben, die volksverhetzterischen Ausrufe zu unterlassen. Zu sehen ist das auf diesem Youtube-Video ab Minute 2:02:

       

      https://www.youtube.com/watch?v=TbYTUUZLGus

       

      In Frankfurt hatte sich ein Demonstrationsteilnehmer der Polizei als Schlichter angeboten und um die Lautsprecherdurchsage gebeten. Als die Polizisten ihm diese gewährten, rief er seine Hetzparolen über die Lautsprecher einfach weiter. Die Polizei wollte sich deeskalierend verhalten und ihr Vertrauen wurde seitens des Demo-Wortführers schamlos misbraucht.

      • @Jan:

        @Jan

         

        kennst Du das volle Video von der Demo am 17.7. in Berlin?

        https://www.facebook.com/photo.php?v=926906097335053&fref=nf

        schau und vor allem , hör es dir bis zu Ende an

         

        die Polizisten , die bei dem lauten antisemitischen Sprechchor " Jude, Jude, feiges Schwein..." so teilnahmslos dabei stehen, produzieren Brechreiz in mir

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Mal Mel:

      ^^und natürlich sind mal wieder die juden schuld,wer auch sonst?es ist schliesslich aufgabe der juden diesen unterschied(wenn es ihn den gibt)herauszuarbeiten.wenn demonstationen gegen die politik israel stattfinden,müssen die deutschen juden dafür bürgen.

      wenn demonstationen gegen israel und juden stattfinden,ist es die aufgabe deutscher juden zu differenzieren.

      sag mal,gehts noch?

      wie wäre es wenn das die demonstranten mal schön selber klären,mit wem sie da protestieren?

  • Liebe TAZ,

     

    warum erscheinen meine Kommentare nicht?

    • @Toyak Yakot:

      Haben sie etwa wieder gefordert, dass alle Juden in ihr Heimatland abgeschoben werden sollen?

      • @Joe Montana:

        Verwechseln Sie mich nicht mit Ihrem Helden namens Baruch Goldstein, ihrem Minister Bennett oder Liebermann oder Netanjahu oder eben der Abgeordneten in Knesset, die einfach mal meinte:

        "“Behind every terrorist stand dozens of men and women, without whom he could not engage in terrorism. They are all enemy combatants, and their blood shall be on all their heads. Now this also includes the mothers of the martyrs, who send them to hell with flowers and kisses. They should follow their sons, nothing would be more just. They should go, as should the physical homes in which they raised the snakes. Otherwise, more little snakes will be raised there.”"

         

        http://www.independent.co.uk/voices/why-im-on-the-brink-of-burning-my-israeli-passport-9600165.html

         

        Aber wie immer nixverstehen, trotzdem posten.

  • Klarer geht es nicht, dass die in Deutschland seit Jahren anhaltende und recht einseitige Israelkritik nichts anderes als getarnter Antisemitismus war, der in den letzten Tagen auch noch die letzte Tarnung verlor und unverblümt zu Buche schlägt. Pfui Daibel.

  • Zur Behauptung, die Palästinenser hätten keine Wahl: Erst vor wenigen Tagen hat Ägypten versucht, einen Waffenstillstand zu vermitteln. Israel hat zugestimmt. Die Hamas hat abgelehnt.

  • Nazimörder Israel? Das ist ja schon wieder fast lustig. Ab jetzt sind wir alle für Israel, oder kann jemand was gegen Nazigegner haben?

  • Und hier mal der Realitätscheck:

    http://campuswatchude.wordpress.com/2014/07/20/video-zeigt-die-antisemitische-ausschreitungen-in-essen/

     

    Das Video zeigt die "200 Demonstranten" der friedlichen Demo. Das da begeistert "Adolf Hitler" gehuldigt wird, der Arm zu Hitlergruß erhoben wird, scheint die Polizei, die 2 Meter davor steht, nicht sonderlich zu interessieren. Aber lt. Polizeibericht war es ja eine friedliche, normale Demo und auch die Linke hat ja nichts bemerkt. Ich mach mir die Welt....

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Gerade die Linkspartei sollte sich aus internationalen Konflikten heraushalten. Bei jeder anderen Gelegenheit, egal ob Afghanistan, Irak oder Ukraine fordert sie immer genau das.

  • In Essen kesselten nicht 200 Anti-Israel-Demonstranten die ca. 100 Pro-Israel-Aktivisten ein, sondern bestimmt 700-800. Der ganze Vorplatz vor dem Bahnhof war voll. Während der Demo am Weberplatz habe ich diverse Graue-Wölfe-Flaggen gesehen (ich dachte eigentlich immer, dass sind türkische Faschisten, die Taz scheint das anders zu sehen) . Dazu diverse Plakate mit „Angeblich früher Opfer – heute selber Täter“. Das nennt sich Holocaustleugnung und wird in D strafrechtlich verfolgt. In Essen durften die Plakate ungestört gezeigt werden. Auch die Al-Quaida-Flaggen liefen wohl unter Folklore. Die Rufe wurden dominiert von "Allahu Akbar", "Kindermörder Israel", "Frauenmörder Israel", "Free Palestine" und ein paar von der Linken initierten "Hoch die internationale Soli..."-Rufen, die aber gleich wieder im donnernden "Allahu Akbar" untergingen. Die Szene am Bahnhof wurde mit dem Zufluss von immer mehr Israel-Hassern immer bedrohlicher und nur der Einsatz der Bereitschaftspolizei und diverser Polizeikunde hat Schlimmeres verhindert. Bevor die Taz solche Artikel schreibt, sollte vielleicht mal mit Leuten gesprochen werden, die echt da waren. Der Polizeibericht verharmlost die Szene gewaltig.

  • Wenn die Araber keine Raketen auf Israel schießen würden, hätte Israel auch keine Veranlassung Gaza zu bombardieren.

     

    Wenn die Araber ihre Waffen niederlegen, wird es Frieden geben.

     

    Wenn Israel die Waffen niederlegt, wird es kein Israel mehr geben.

  • Mir erscheint es ein wenig überflüssig, hier in Kommentaren und bei Demos die Konfrontation auf die nächste Stufe zu heben. Das schaffen die direkt Beteiligten da unten schon hervorragend selbst. Das israelische und palästinensische Volk zahlen die Rechnung. Meine Meinung: Ja, es gibt furchtbare Politiker, einige sind deutsch, andere israelisch und wieder andere Palästinenser. Ja, es ist supi da eine einfache Patentlösung zu haben, denn die Realität ist einfach komplett verfahren. Ich zumindest wünsche mir dennoch vor allem ein Ende der Gewalt. Momentan scheint auf beiden Seiten ein Eingreifen der Bevölkerung nötig zu sein, denn diese zahlt den Preis in Blut. Und wenn schon Demo, dann fände ich eine Demo für Frieden am passendsten, ohne Fingerzeig. Denn ein Frieden würde viel abverlangen, von beiden Seiten.

  • Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie NS-Vergleiche.
    • D
      D.J.
      @Stinkstiefel:

      @Stinkstiefel,

       

      ah, ein Nutzername als Programm. Im Übrigen ist der Beitrag von einer solchen intellektuellen Qualität, dass jede weitere Äußerung dazu eine nicht verdiente Auszeichnung darstellen dürfte.

      Tipp: Beschäftigen Sie sich mit seriöser Literatur zur Geschichte des Nahen Ostens im 20./21. Jh. (nein, Hamas-Literatur zählt nicht dazu). Und dann kommenieren Sie weiter mit den Erwachsenen.

      • D
        D.J.
        @D.J.:

        P.S.: Naürlich können und sollen Sie auch Hamas-Literatur dazu lesen, dies ist aber eher nützlich, um die Endziele der Bewegung zu erkennen statt einen Blick auf die Geschichte des Konflikts zu erlangen.

    • @Stinkstiefel:

      " ich finde, dass alles was unter "Pro Zionistisch" läuft kategorisch auf eine Stufe mit Faschisten oder Kolonialmächte wie ganz Europa im letzten Jahrundert gestellt werden kann"

       

      Na dann. Mehr müssen Sie auch gar nicht "finden", um sich intellektuell vonn dieser Diskussion auszuschließen.

  • Vielleicht öffnet das Ganze ja wenigstens die Augen. Gegen den latenten Antisemitismus der Linken kann man nix machen. Wo es aber irgendwie geht sollte abgeschoben werden. Am besten während der nächsten Feuerpause (soweit die Hamas so einer überhaupt mal zustimmen sollte)

    • @Joe Montana:

      versteh ich das richtig?

      Sie möchten leutz nach 'Asa abgeschoben wissen?

      • @christine rölke-sommer:

        lol! denken Sie etwa, das irgendeine andere Regierung die Jungs aufnehmen würde? Humor haben Sie!

        • @Joe Montana:

          und Sie vernichtungsfantasien.

  • Unfassbar, dass so etwas in Deutschland passiert. Dafür sollte man sich wahrlich schämen. Gut ist, dass zumindest Teile der Linkspartei das Verhalten der Demonstranten und den Aufruf solids kritisiert haben! Ich bin ein Sympathisant der Linkspartei, aber diese antisemtischen Ausfälle halten mich immer wieder davon ab, ihr beizutreten…

    Wie immer ist die Wahrheit viel komplizierter, als sie von beispielsweise den „Pro-Gaza“ Demonstranten dargestellt wird.

    Verantwortlich zu machen ist sowohl die rechts-konservative Regierungspolitik Netanjahus (obwohl man noch froh sein kann, dass ein faschistoider Avigdor Liebermann von Netanjahu noch im Schach gehalten werden kann) und eine blutrünstige, kompromisslose Hamas, die als erklärtes Ziel die Vernichtung Israels hat. Dass das nicht gleichbedeutend mit der Ermordung aller Juden ist, okay, schließt solch ein Vorgehen in letzter Konsequenz aber natürlich nicht aus. Sowohl die verbrecherische Hamas als auch die Regierung Israels ist für die Eskalation zu verantworten.

    Die israelische Bevölkerung muss in Angst leben und die Palästinensische um ihr Leben fürchten. Und es gibt noch immer fanatische Menschen auf beiden Seiten, die trotz all dem Leid, dass die Eskalation mit sich bringt, den Konflikt begrüßen…

    Es wäre vermutlich weniger schrecklich, wenn der Hauptteil in Gaza und Israel so denken würde, wie diese Frau es trotz des Todes ihres Sohnes tut. Bewundernswert:

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/israel-entfuehrung-familie-fraenkel

    • @Manuel:

      Eins sollten ein bißchen "gnädiger" sein in der Beurteilung der desaströsen Lage in Nahost:

      Vor allem sollten Sie eines unbedingt mitbedenken: Man darf Israel und Palästina NICHT auf eine Stufe stellen!!!!

       

      ... die Demos allerorten ufern allein deshalb so aus, weil die akute Lage der Palästinenser derart auswegslos und prekär ist - und es schon so viele Tote + Verletzte- allein durch die aggressiven Massivattacken seitens Israel gegeben hat.

      Insofern: für "zivilere" Demos, wie man sie bei uns gewohnt ist, bleibt diesmal einfach nicht die Zeit (das ist einfach mein Eindruck)! Sie finden

      aber allerorten statt: in Brüssel, London, Paris, Berlin ... Australien. Bitte bitte, bedenken Sie das mit und stellen Sie Israel und Palästinenser NICHT auf eine Stufe!

       

      Denn wir haben es mit zwei

      der-ma- ßen u n g l e i c h e n "Kontrahenten" zu tun:

      Menschen im Gaza sind hilflos dem Dauerbombardement + Bodentruppen ausgeliefert, haben kei-ner-lei Fluchtmöglichkeiten geschweige denn Schutzräume!!/ Sie sind eingesperrt im Gaza!!!! und auf Gedeih und Verderb der militärischen hochgerüsteten modernen israelischen Übermacht ausgeliefert. Sie haben schon jetzt eine Vielzahl von Toten und noch mehr Verletzte, die einfach nicht mehr versorgt werden können, da es überall an allem mangelt, längst überfüllte Krankenhäuser und ... nichts! Verstehen Sie mich?

      Gazabewohner sind OPFER, haben folglich evident "die wesentlich schlechteren Karten"!

      Die anderen aber sind Aggressoren, Angreifer, haben kaum Verluste. Hamas - ob man sie nun akzeptiert oder nicht - Palästinenser haben einfach gar keine andere Wahl!

      Israel wird damit leben müssen, daß die Schwächeren sich wehren, wie auch immer, ist doch nur logisch!!!!!

       

      Guter Tipp: www.rationalgalerie.de

      • @MOTZARELLA:

        Ihr Lesetipp erklärt mir jetzt einiges.

         

        Ich hab' ein wenig herumgeklickt. Ausser antiwestlichen, antidemokratischen, zwischen extrem links bzw. rechts frei delirierenden Wutbürgern habe ich nichts erkennen können.

      • @MOTZARELLA:

        Man darf Israel und Palestinenser tatsächlich nicht auf eine Stufe stellen. Die Begründung liefert Chandrika weiter oben.

         

        Es gibt keine Entschuldigung für gewalttätige Demonstrationen in Europa. Machtungleichgewichte im Nahen Osten mögen eine Erklärung für das Verhalten der Demonstrant*innen geben, eine Rechtfertigung liefert diese Argumentation jedoch nicht. Gewalt ist abzulehnen, Holocaustleugnung zu verachten!

      • @MOTZARELLA:

        "(...) für "zivilere" Demos, wie man sie bei uns gewohnt ist, bleibt diesmal einfach nicht die Zeit (das ist einfach mein Eindruck)! Sie finden

        aber allerorten statt: in Brüssel, London, Paris, Berlin".

         

        Gerade in Berlin gab es rassistische Ausfälle der arabischstämmigen Demonstranten mit Rufen wie: "Jude, Jude, feiges Schwein - komm heraus und kämpf' allein". Ebenso wurde ein aus Israel stammendes Touristen-Ehepaar angegriffen, welches zufällig den Demonstrationszug kreuzte.

         

        In Paris kam es sogar zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. "Zivilere" Demos würde ich das nicht nennen. Es sei denn, man hätte grundsätzlich Schlimmeres erwartet.