„BamS“-Kommentar zum Islam: Gruseliger geht's kaum
„BamS“-Vize Nicolaus Fest schreibt einen dummen Kommentar über den Islam. Und suhlt sich danach in seinem Shitstorm.
Nicolaus Fest, Vizechef der Bild am Sonntag, suhlt sich. Er schrieb am Sonntag auf Twitter: „Herrlicher Shitstorm! Offensichtlich finden viele Homophobie, Antisemitismus & Ehrenmorde völlig ok.“ Kritik musste er für seinen Minikommentar in der BamS (Link zu Bild.de) einstecken, in dem er Folgendes schrieb: „Der Islam stört mich immer mehr. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle.“
Wie soll man mit so viel Dummheit umgehen? Pädagogisch? Vielleicht hilft es ja. Es war und ist immer banal, alle Anhänger einer Religion zu pauschalisieren. Fest ist sich aber sicher: Alle Religionen sind top, nur eben der böse Islam nicht.
Offensichtlich hat jemand die Bibel nicht gelesen: „Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Weiber leben lassen?“ (4. Mose 31,14-15). Ganz zu schweigen davon, wie die katholische Kirche mit Homosexualität umgeht.
Weil die Bild eben ja auch einen politischen Auftrag hat, schreibt er außerdem: „Ist Religion ein Integrationshindernis? Mein Eindruck: nicht immer. Aber beim Islam wohl ja. Das sollte man bei Asyl und Zuwanderung ausdrücklich berücksichtigen!“ Dass da noch nie einer vor ihm drauf gekommen ist … Viel gruseliger kann man angesichts von auch humanitären Katastrophen in Syrien und Gaza kaum kommentieren.
Wie Fest aber in seinem Tweet feststellt: „Offensichtlich finden viele Homophobie, Antisemitismus & Ehrenmorde völlig ok.“ Nein, sie ertragen nur keine Idioten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen