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Streit um russischen HilfskonvoiPutins Salz in den „...“ schieben

Der ukrainische Innenminister erklärt den russischen Konvoi mit deftigen Worten für unerwünscht. Stattdessen kündigt Kiew eigene Hilfslieferungen an.

Lkw des russischen Konvois in Woronesch. Bild: ap

KIEW/GENF rtr/afp/taz | Aus Angst vor einer verdeckten russischen Intervention hat Kiew am Mittwoch die Blockade der aus Russland anrollenden Lastwagen angekündigt. Es sei „ausgeschlossen“, dass der Konvoi „des Agressors“ das Gebiet von Charkiw passiere, erklärte Innenminister Arsen Awakow im sozialen Netzwerk Facebook. Und er fügte hinzu: Die 30 Tonnen Salz könne sich Russlands Präsident Wladimir Putin in den … schieben.

Ministerpräsident Arseni Jazenjuk warf Russland „grenzenlosen Zynismus“ vor. „Zuerst schicken sie Panzer, Grad-Raketen und Banditen, die auf Ukrainer schießen, und dann schicken sie Wasser und Salz“, sagte er bei einer Kabinettssitzung. Die Ukraine sei in der Lage, für ihre Bürger zu sorgen, und tue das auch, sagte Jazenjuk. Sein Land habe von seinen Partnern im Westen 4 Millionen Dollar erhalten, die es zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Krisengebieten einsetze. Bereits am Donnerstag sollte ein Konvoi mit Hilfsgütern aus Kiew in den Donbass aufbrechen. Einzelheiten seien mit dem Roten Kreuz abgesprochen, sagte die Ostukraine-Beauftragte Irina Geraschtschenko am Mittwoch in Kiew.

Der russische Konvoi, der nach unterschiedlichen offiziellen russischen Angaben aus 262 bis 287 weißen Lastwagen besteht, war am Dienstag mit rund 2.000 Tonnen Wasser, Babynahrung und anderen Lebensmitteln sowie Stromgeneratoren nahe Moskau in Richtung Ostukraine gestartet. Am Mittwochmorgen befand er sich in Woronesch, 250 Kilometer vom Grenzort Belgorod entfernt. Dort sollte er im Laufe des Nachmittags eintreffen, meldete die Nachrichtenagentur Ria. Ein Reuters-Reporter sagte aber, er habe nicht gesehen, dass der Konvoi den Luftwaffenstützpunkt in Woronesch, wo er haltgemacht hat, wieder verlassen habe.

Um Bedenken der Ukraine und des Westens zu zerstreuen, sicherte das russische Außenministerium zu, ab der Grenze könne das Rote Kreuz die Führung übernehmen. Die Regierung in Kiew verlangt allerdings, dass die Hilfsgüter unter Aufsicht des Roten Kreuzes auf andere Fahrzeuge umgeladen würden, bevor sie ins Land gebracht werden dürften.

Endgültige Route noch unbekannt

Die EU, die möglicherweise noch in dieser Woche ein Krisentreffen der Außenminister zu den Entwicklungen in der Ukraine einberufen will, sprach sich für eine gründliche Untersuchung der Lastwagenladungen aus. Ein Sprecher des ukrainischen Roten Kreuzes sagte in Kiew, es liege noch keine Liste mit den geladenen Hilfsgütern vor. Auch sei die endgültige Route des Konvois noch unbekannt.

Unterdessen lieferten sich Regierungstruppen und prorussische Separatisten im Krisengebiet Donbass erneut heftige Gefechte. Die ganze Nacht seien Explosionen zu hören gewesen und mindestens fünf Zivilisten getötet worden, teilte der Stadtrat in Donezk mit. Damit sei die Zahl der Toten seit Wochenbeginn auf etwa sechzig gestiegen, sagte ein Sprecher der Aufständischen der Agentur Interfax.

Andrei Lissenko vom ukrainischen Sicherheitsrat sagte, dass seit Dienstag 11 Soldaten getötet und 41 verletzt worden seien. Die militante Bewegung Rechter Sektor teilte zudem in Kiew mit, dass zwölf ihrer Anhänger bei Kämpfen im Krisengebiet getötet worden seien. Die Männer seien in einem Bus in einen Hinterhalt geraten, sagte ihr Sprecher Artjom Skoropadski dem TV-Sender 112.ua.

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14 Kommentare

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  • 14.08.014• Gerhard Jeske

    „Die ukrainische Regierung sieht keine humanitäre Katastrophe in Lugansk im Osten des Landes; das Militär in dem umkämpften Gebiet ist gut verpflegt, wie der Ernährungsminister Igor Schwaika am Mittwoch äußerte.“ Das ist die zynische Aussage eines so genannten Befreiers.

    Nachdem Russland einen Konvoi mit Hilfsgütern losfahren ließ, nachdem die Politiker in Kiew diesen Konvoi an der Weiterfahrt zu den Bedürftigen behindern, fällt es den Zynikern in Kiew erst ein, dass auch sie den Menschen im Osten helfen werden, aber wohlgemerkt, nicht in den von Ihnen zerstörten Städten, sondern in den schon „ befreiten Gebieten“

    Haben die Pap-Politiker in der EU noch nicht bemerkt, dass durch den Einsatz schweren Kriegsgerätes der ukrainischen Armee Menschen getötet oder verwundet sind, dazu Häuser zerstört, das Kraftwerk und andere Wirtschaftsanlagen beschädigt wurden. Zuerst zerstören, dann Aufbauen, und Dollars investieren. Danach:

    abkassieren und so künftig den Schuldner an die Leine legen, dadurch wird sich die Ukraine, wie eine Marionette an den Strippen des Kapitals bewegen.

    Für Arsenik Jazenuk und seine Oligarchen sind die Menschen, unter ihnen, nur Strandgut der Geschichte.

  • Erinnert mich an ein Ereignis an der ehmals innerdeutschen Grenze, bei dem eine stolze Burg auf DDR- Seite in Brand geriet. Die Heldburg ( fränk. Leuchte) war den westdeut. Franken so wichtig, dass sie ihre Feuerwehren schickten; Bis zur Grenze. Mit der Begründung, das ist unser Feuer, verweigerten die DDR- Oberen den Feuerwehrleuten die Einreise. Die Burg wurde durch den Brand schwer beschädigt.

    Ganz am Rande, denn in der Ostukraine gehts um Menschen, aber dieser falsche Stolz von Kiew führt mich zu diesem, wenn auch nicht qualittativ gleichwertigem Gleichnis.

    • @lions:

      Der Feuerwehr die Einreise zu verweigern, war schon richtig. In den Wassertanks hätten sich ja Kampftaucher der Bundeswehr verstecken können. ;-) :-D

      Aber mal Spaß beiseite, wie sich Kiew angesichts des russischen Hilfskonvois verhält, ist angesichts des Leids der Zivilbevölkerung vor allem in Lugansk schon schäbig. Und daß Kiew nun in aller Eile selbst einen Hilfskonvoi auf die Beine stellen will, ist nicht nur wenig originell und hat einen mehr als faden Beigeschmack, sondern kommt viel zu spät und wäre nicht nötig gewesen, wenn Kiew statt des Militärs Diplomaten zu den Separatisten geschickt hätte.

  • Jetzt haben sich die Mörderbanden aus Kiew endgültig selbst entlarvt.

  • Ost-Ukraine:

    Russland liefert Hilfsgüter,

    EU und USA liefern Propaganda.

     

    Die ARD faselt sogar von einem "Trojanischen Pferd":

     

    http://www.tornante.pf-control.de/blog1/?p=21958

    • @Hans Post:

      Wahrscheinlich sitzt Putin selbst mit einer AK-47 in einer Kiste Babynahrung, die Ard mit ihren abstrusen Verschwörungstheorien.

      • @Matthias Haider:

        Auch die Sendung extra3 ist leider auf den russophoben Zug aufgesprungen und bezeichnet die Hilslieferung als "trojanisches Pferd": http://extra3.blog.ndr.de/

        Unterdessen ist der Konvoi nach der nächtlichen Pause wieder Richtung Ukraine aufgebrochen, es soll aber noch unklar sein, ob, wo, wie und wann die Ladung in die Ukraine gelangen könnte. Ein beschämendes Spielchen von Seiten Kiews. Aber es darf offensichtlich nicht sein, daß die "bösen Russen" Hilfe liefern. Hoffentlich öffnet das ein paar mehr Menschen die Augen.

  • So als Nachtlektüre mal dieses:

     

    http://de.ria.ru/opinion/20140704/268926478.html

     

    Wäre schön die Taz würde sich wenigstens um so viel Niveau und Wissen bemühen, anstatt irgendwelches russophobes Betroffenheitsgesülze zur Nachricht hochstilisieren.

  • Es sieht gut aus. Wahrscheinlich noch dieses Jahr haben wie Russia Today TV auf Deutsch. Endlich ein Medium, das dieser unterirdischen Kriegstreiberpresse Paroli bietet.

  • Quelle 1 - Ukrainischer Innenminister

    Quelle 2 - Ukrainischer Ministerpräsident

    Quelle3 Ukrainischer Sprecher des Roten Kreuzes

    Quelle 4 vom ukrainischen Sicherheitsrat.

     

    Kann es sein, dass taz ihre objektiven Ukraine-Berichte mittags aus dem Pressezentrum des ukrainischen Antiterror-Stabes bekommt und B.Oertel dann nur Übersetzung macht?

     

    Was die analen Phantasien des ukrainischen Innenministers betrifft, so kann man sie verstehen, denn der Mann sicher schon eine Ahnung hat, dass er ein toter Mann ist. Vor dem bevorstehenden "Polonium-Tee" darf man denken, was man will. Und der ukrainische Staat ist sowieso in einem Zustand, dass solche Typen nicht mehr schaden können.

  • Tja, was sagt eigentlich Merkel zu dieser faschistischen Regierung in Kiev?

    Schweigen im deutschen Walde.

  • Und dieser blinde Hass auf die Russen fällt offenbar auch in Deutschland auf fruchtbaren Boden. So wie momentan über Russland im TV und in den Zeitungen berichtet wird, berichteten die Zeitungen und der Rundfunk 1993 fast täglich über angebliche Grenzverletzungen und Gewaltakte der Polen. Da fügt sich die Lügenpropaganda der Kiewer Machthaber über den Hilskonvoi der Russen ein. Es ist nicht mehr anzuhören, wie vieles davon in den deutschen Medien übernommen wird und den Menschen suggeriert es sei auch so.

  • Es ist eine gute Nachricht, wenn man sich dazu entschlossen hat, der eigenen Bevölkerung zu helfen. Bei dem Satz "Die Ukraine sei in der Lage, für ihre Bürger zu sorgen, und tue das auch, sagte Jazenjuk. Sein Land habe von seinen Partnern im Westen 4 Millionen Dollar erhalten" musste ich allerdings ein wenig schmunzeln, aber es ist schön, wenn wir helfen. Ich bin gespannt, ob der ukrainische Konvoi journalistisch ausführlich dokumentiert wird. Die Nachrichtenlage zum russischen Konvoi ist allerdings sehr widersprüchlich, angeblich hat Herr Lawrow sogar mit herrn Steinmeier telefoniert. Warum hört man von Herrn Steinmeier eigentlich nichts dazu?

  • Alles eine Farce.Die Menschen in der Ostukraine scheinen Kiew völlig egal zu sein.Der Hass auf alles was russisch ist geht über alles.