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Was soll Putin noch sagen? Die Würfel sind bereits gefallen:
"Das ist in repressiven Staaten mit Führersystem üblicherweise so."
Lassen wir den Russen doch ihr System.
Jedes Land sollte seine eigenen Probleme lösen. Auch wir - aber nicht die russischen, sondern unsere.
Und falls Sie auf die Krim anspielen, die hat sich mit grosser Mehrheit für Russland entschieden, und das war ein grosser Erfolg.
Herr Donath. Das ist kein Kommentar, sondern eine Aneinanderreihung alter Klischees über Russland bzw. die Sowjetunion. Also reine Platzverschwendung im www.
"Russlands geopolitische Aggressivität?"
Als so richtig aggressiv empfinde ich Russland nicht. Nach dem Einmarsch der Nato in Afghanistan, der Zerstörung des Irak und Libyens, und der Förderung des Krieges in Syrien empfinde ich andere Länder mindestens ebenso "aggressiv".
Warum aber werden solche Begriffe wie "geopolitische Aggressivität" im Fall Russlands benutzt, nicht aber bei anderen Ländern? Warum wird im Fall Russlands eine andere Sprache gesprochen?
@Kein Genfutter bitte! Da haben Sie Recht. Die USA wurden noch nie kritisiert für den Irak-Krieg, für die Unterstützung von Diktaturen oder die Überwachung des Internets durch die NSA. Das wurde total totgeschwiegen, überall. Man konnte nirgends etwas dazu finden. Da haben Sie Recht.
@Kein Genfutter bitte! Wie kürzlich bekannt wurde: Deutsche Zeitungen sind Lokalausgaben der NATO-Pressestelle.
@Johannes Kühn Und der Weihnachsmann ein orthodoxer Patriarch!
Ach, der dekandente Westen mit seinen "Freiheiten". Alles nur homosexuelle Propaganda! Russland zeigt dioch, wie es geht: Einer hat das sagen, niemand widerspricht, und schon herrscht Ordung. (Wer daran interessiert ist, dass ich mehr davon schreibe, möge mich bitte kontaktieren. Ich höre, der Tarif liegt bei 40 € pro Kommentar. Oder ist das jetzt wegen des Verfall des Ölpreises weniger?)
@Perdita Durango Könnte auch 40€ gebrauchen. Hätten Sie bitte eine Kontaktadresse? Oder zahlt die andere Seite mehr?
@Perdita Durango 40 €? Von wem?
"Moskau sei im Recht."
Das Problem Washingtons: Die allermeisten Russen stehn hinter ihrem Präsidenten.
Russland gehört den Russen, und damit auch die von Washington begehrten Ressourcen Russlands.
> Die allermeisten Russen stehn hinter ihrem Präsidenten.
Das ist in repressiven Staaten mit Führersystem üblicherweise so. Washingtons Problem ist das allerdings kaum, eher das der Russen.
Die Resourcen will Russland übrigens niemand wegnehmen, im Gegenteil, man zahlt Russland gutes Geld dafür und das schon seit Jahrzehnten. Dass Russland kleinere Nachbarn anknabbert und sich Gebiete einverleibt, muss deshalb aber nicht akzeptiert werden, oder?
"Die Resourcen will Russland übrigens niemand wegnehmen, im Gegenteil, man zahlt Russland gutes Geld dafür und das schon seit Jahrzehnten."
Das wollen viele einfach nicht wahr haben. Dann wäre ja deren ganze Argumentation hinfällig...
taz:
"Umstrukturierung und Modernisierung würden Putin und seine Klientel Amt und Reichtum kosten"
Frankfurter Rundschau, 14. November 2014
"Stoltenberg dankte Deutschland und der Bundeswehr für ihre Unterstützung bei internationalen Einsätzen, mahnte aber gleichzeitig ein größeres finanzielles Engagement aller Nato-Länder an. Sie hätten ihre Rüstungsausgaben in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich 20 Prozent verringert, während Russland seine um mehr als 50 Prozent erhöht habe."
Wer sind also die Klientel Putins?
@Arcy Shtoink Die Klientel Putins? Die Oligarchen, denen er die großen Staatsunternehmen zuschanzt.
Für viele Aktivist:innen in den USA ist Deutschland ein Beispiel dafür, wie Klimaschutz scheitern kann. Das prägt auch internationale Politik.
Kommentar Putin zur Lage der Nation: Keine Panik in Moskau
In seiner diesjährigen Rede zur Lage der Nation macht Putin klar: Alles ist, wie es sein soll. Damit beschönigt er und blockiert jede Modernisierung.
Im Zentrum der Macht: Wenn es nach Putin geht, kann alles so bleiben, wie es ist. : ap
Die Rede zur Lage der Nation fand in diesem Jahr vor nicht so rosigem Hintergrund statt. Rubelsturz und Ölpreisverfall hinterlassen in Russland immer tiefere Spuren. Wladimir Putin gelang es dennoch, aus der Talfahrt einen Sieg zu basteln.
Dass Russland in einer schweren Krise steckt, erfahren die Menschen nicht. Dem Präsidenten Putin fehlt eine Vision für sein Land, eine Vorstellung, wie es aus dem Schlamassel wieder herauskommt.
Der Kremlchef setzt auf den Trägheitsfaktor des Riesenreiches, der das Überleben schon irgendwie garantieren wird. Seine Einlassungen zur Diversifizierung der Wirtschaft hatte er selbst schon x-mal vorgetragen. Folgenlos, weil das Interesse fehlt. Denn das Regime hängt am Öl; Umstrukturierung und Modernisierung würden Putin und seine Klientel Amt und Reichtum kosten.
Was mehr als schade ist, denn die Voraussetzungen zur Entwicklung innovativer Technologien wären durchaus vorhanden. Die Herrschaftsstrukturen – die Dominanz von Staat und gefräßiger Bürokratie – untergraben indes jede Möglichkeit, Erfindungen umzusetzen.
Nichts wird sich ändern, auch nicht an Russlands geopolitischer Aggressivität. Daran ließ der Präsident keinen Zweifel. Moskau sei im Recht. Punkt. Dennoch werde es sich nicht selbst isolieren und sich auch nicht auf die Suche nach Feinden machen. Nichts anderes tut es aber. Daher ist das Versprechen, kein neues Wettrüsten einzuleiten, auch nur bedingt glaubwürdig.
Die technologische Abhängigkeit vom Westen legt dem Regime wegen der Sanktionen zwangsläufig Beschränkungen auf. Eine Abhängigkeit, die dramatische Dimensionen angenommen hat. Dafür recycelt Russland aber jedes Stück sowjetischen Stahls. Alles bleibt beim Alten, wie gesagt. Nur Putin eben nicht.
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Kommentar von
Klaus-Helge Donath
Auslandskorrespondent Russland
Jahrgang 1956, Osteuroparedakteur taz, Korrespondent Moskau und GUS 1990, Studium FU Berlin und Essex/GB Politik, Philosophie, Politische Psychologie.
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