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Amnesty-Bericht über Saudi-ArabienExekutionsrate so hoch wie nie

Amnesty International beobachtet in Saudi-Arabien mehr Hinrichtungen als je zuvor. Westliche Regierungen sollten das Land kritischer wahrnehmen.

Blogger Rafi Badawi (siehe Plakat) ist möglicherweise auch von der Hinrichtung bedroht. Bild: imago / Christian Thiel

RIAD afp | Die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien in diesem Jahr bereits auf 38 gestiegen. In dem ultrakonservativen islamischen Königreich würden derzeit so viele Menschen hingerichtet wie nie zuvor, beklagte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Der Rhythmus sei „ohne Beispiel“. Die jüngsten Hinrichtungen seien am Dienstag auf drei verschiedenen öffentlichen Plätzen vollstreckt worden.

In Saudi-Arabien werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet – in Anwendung einer rigorosen Auslegung der Scharia. Nach einer afp-Zählung wurden seit Jahresbeginn 38 Menschen hingerichtet und damit drei Mal mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Über die Gründe rätseln Experten. Die Zunahme der Exekutionen begann schon vor dem Tod des langjährigen Königs Abdallah vor sechs Wochen. Letztes Jahr wurden 87 Menschen hingerichtet, 2010 waren es dagegen 27.

Es werde „mit zweierlei Maß gemessen“. Amnesty International warf den westlichen Regierungen vor, den Missbrauch staatlicher Macht in Saudi-Arabien nicht offen anzusprechen und Riad wegen seiner politischen Bedeutung zu schonen.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) reist am Samstag und Sonntag mit einer deutschen Wirtschaftsdelegation in das Land. Er werde mit der Regierung in Riad auf jeden Fall über Menschenrechte sprechen, sagte er kürzlich im ZDF. Allerdings könne es kontraproduktiv sein, sich „öffentlich zu produzieren“.

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4 Kommentare

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  • Neben den geschäftlichen Interessen dürfte ein weiterer Grund sein, dass es sich beim Islam eben um eine befreundete Religion handelt. Sie wird in Deutschland in jeder Weise hofiert und unterstützt, einschließlich der Aktivitäten Saudi-Arabiens! (Noch deutlicher bisher in Österreich zu beobachten!) Der gemeinsame Gegner sind eher die Säkularen, die Konfessionsfreien, die »ruch- und gottlosen« Atheisten und die Humanisten. Ihr Anteil in Deutschland beträgt inzwischen immerhin etwa 37%, das sind rund 30 Millionen(!) Bürger.

     

    Die meisten Argumente gegen den Islam treffen ja auch auf das Christentum zu. Das wiederum kann man offiziell nicht zulassen. Also hält man sich mit zu deutlicher Kritik zurück. Von Gauck, über Lammers bis zur Bundeskanzlerin sind die Spitzen unserer Republik erklärte Christen. Auch unser Bundeskabinett ist ausschließlich aus strammen Christen besetzt, die in vielfältiger Weise mit der Kirche in Verbindung stehen (z.B. Mitglied in Zentralkomitee der deutschen Katholiken oder Synode der evgl. Kirche, Kirchenpräsidentschaften etc.) Sämtliche Länder-Ministerpräsidenten sind erklärte Christen, Ausnahme Olaf Scholz, der aber jüngst seine Ergebenheit der Kirche gegenüber besonders krass zum Ausdruck brachte. Was will man denn von denen anderes erwarten? (uwelehnert.de)

    • @Uwe Lehnert:

      Was verbindet das Christentum mit dem Islam?

      Ganz einfach, die Angst!!

    • @Uwe Lehnert:

      Das Problem ist ein umfassenderes. Muslime, Christen, Atheisten: Sie alle folgen den Gesetzen des Kapitalismus und da heißt´s nunmal "Du oder ich".

       

      Capito?

  • wo bleibt der aufschrei des westens und seiner freunde. offensichtlich muß die überfällige kritik hinter vorrangigen geschäftsinteressen zurück stehen. sigi wird uns wohl darüber aufklären, dass dies nun mal alternativlos ist. der iran würde wahrscheinlich schon längst bombardiert werden, um diese menschenverachtenden zustände zu beenden. scharia hin oder her, die kohle ist wichtiger.