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Daniela Schadt als First LadyGeschrieben werden

Seit fast drei Jahren ist sie als Gaucks Lebenspartnerin zuständig für das Lächeln der Republik. Ein spannender Job für eine prominente Journalistin?

Leben für das Offizielle: Daniela Schadt und Joachim Gauck, hier beim 200. Geburtstag des DHM. Bild: dpa

In der Weihnachtszeit beim „Angel Tree“ in einem Berliner Charity Club. Im Frühjahr beim Jahresempfang der SOS-Kinderdörfer. Dazwischen mal rasch bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung vorbeigeschaut. Fast immer geht es darum, Geld für bedürftige Kinder zu sammeln. Was sonst? So gehört sich das schließlich für eine „Charity Lady“. Daniela Schadt ist so eine.

Nun ist die 55-Jährige nicht nur die Lebensgefährtin von Joachim Gauck und als First Lady zuständig für das Lächeln der Republik. Sie ist vor allem Journalistin. Zumindest war sie das, bevor der Mann an ihrer Seite zur protokollarisch wichtigsten Person in Deutschland aufstieg. Sie hat über die große und die kleine Politik geschrieben, sie hat sie auseinandergenommen und sie hat sie kommentiert. KollegInnen der Nürnberger Zeitung, wo sie Politik-Chefin war, bedauerten den Weggang ihrer „besten Kommentatorin“. Und jetzt?

Jetzt sammelt sie als Schirmherrin des Müttergenesungswerks und des Kinderhilfswerks Unicef Spenden und schüttelt Hände. Flüchtlinge besucht sie jetzt, statt über sie zu schreiben. Dann schreiben andere über sie. Den Opfern der Germanwings-Katastrophe hat Daniela Schadt ihr Beileid ausgesprochen. Früher hätte sie sie vielleicht befragt. Nicht als Boulevard, sondern mit Respekt. So wie sie Boulevard an ihrer eigenen Person nicht zulässt.

Das ist klug, das ist elegant. Das ist angemessen. Daniela Schadt füllt ihre aktuelle Rolle gut aus. Aber macht sie sie auch glücklich?

Ist es befriedigend, irgendwo hinzukommen, kluge Sätze in die Mikros sagen zu dürfen, aber selbst nichts mehr publizieren zu können? Um ein paar Euro für Arme, Kinder und andere Bedürftige zu bitten, um dann ins Auto zu steigen und sich zu einem Hospiztermin bringen zu lassen?

Man sieht ihr nicht an, was sie nach drei Jahren ihres First-Lady-Daseins denkt. Vielleicht so was wie: Total langweilig hier. Was ich hier rausholen könnte für meine Zeitung.

Daniela Schadt ist eine Frau von Format. Vollprofi. Und sie ist nicht zu beneiden.

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1 Kommentar

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  • Wenn nicht gerade eine Gedöns-Kolumne lauen würde auf taz.de, die sich die aller größte Mühe gibt klarzustellen, dass Sachen, die als typisch weiblich gelten, nicht so wichtig sind, könnte man ja sagen: Sie hatte das wohl nicht so auf dem Schirm. So allerdings kann man eigentlich nur sagen: Simone Schmollack ist eine Frau von Format. Vollprofi. Und sie ist nicht zu beneiden. Schließlich muss sie ja als Journalistin glaubhaft rüber bringen, dass es allemal erfüllender ist, selbst zu publizieren, als Andere ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.