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Stromspeicher für HaushalteSparen mit Schwarmeffizienz

Der Batteriehersteller Tesla bietet einen Solarstromspeicher für den Hausgebrauch an. Der Verbraucher soll damit nicht nur sparen, sondern auch mitverdienen.

Tesla-Chef Elon Musk stellt sein neuestes Produkt vor: die „Powerwall Home Battery“ Bild: reuters

FREIBURG taz | Der Elektromobil- und Batteriehersteller Tesla bringt im Sommer einen Stromspeicher für Privathäuser und Unternehmen auf den Markt. Das gab Firmenchef Elon Musk am Freitag bekannt. Gleichzeitig teilte das Hamburger Unternehmen Lichtblick mit, es werde als Kooperationspartner die „Powerwall Home Battery“ über seine IT-Plattform in die Energiemärkte einbinden.

Tesla wird den Lithium-Ionen-Speicher für den Hausgebrauch mit einer Kapazität von zehn Kilowattstunden für 3.500 Dollar verkaufen, also für etwa 3.100 Euro. Eine kleinere Version mit sieben Kilowattstunden gibt es für 3.000 Dollar.

Zwar sind Stromspeicher schon seit 2012 ein großes Thema auf Solarmessen, nämlich seit die Kosten des Solarstroms vom eigenen Dach unter den Preis des Steckdosenstroms gefallen sind. Doch erstmals nähern sie sich nun der Wirtschaftlichkeit an. Diese hängt aber von einigen Annahmen ab.

Dass die Kilowattstunde Photovoltaik vom Dach rund 15 Cent billiger ist als jene aus der Steckdose, ist noch gut kalkulierbar. Lädt man nun einen Zehn-Kilowattstunden-Speicher voll auf und nutzt den Strom später anstelle von Netzstrom, hat man also rund 1,50 Euro gespart.

Lichtblick gestaltet mit

Schwieriger wird hingegen die Abschätzung der jährlichen Zyklenzahl. Denn nicht jeder Tag gibt bei der Photovoltaik einen vollen Lade-Entlade-Zyklus her: An Wintertagen wird der Speicher oft nicht voll, in Sommernächten oft nicht leer. Mehr als 200 Ladezyklen pro Jahr sind daher kaum realistisch. Damit können bei 1,50 Euro Einsparung pro Batterieladung die jährlichen Stromkosten um maximal 300 Euro sinken. Frühestens nach zehn Jahren sind die Investitionskosten eingespielt – das ist der Zeitraum, den Tesla durch seine Produktgarantie abdeckt. Die Rentabilität hängt dann daran, wie lange die Batterie über ihre Garantiezeit hinaus nutzbar ist und wie sich die Strompreise entwickeln.

Verbessern lassen sich die Erträge auch, wenn Nutzer den Speicher nicht nur selbst verwenden. Hier kommt Lichtblick ins Spiel: „Im Schwarm vernetzt können die Batterien künftig überschüssigen Wind- und Sonnenstrom aus dem Stromnetz aufnehmen und diesen Strom bei Flaute und Bewölkung im Gebäude nutzen oder wieder ins Netz einspeisen“, erklärt der Ökostromanbieter.

Verbraucher, die ihre Batterien in den Schwarm integrieren, werden von Lichtblick an den Energiemarkt-Erlösen beteiligt. Das heißt aber auch: Lichtblick entscheidet mit, wann in die Batterie ein- und wann ausgespeist wird. Wie hoch die möglichen Zusatzerlöse für den Kunden sind, teilte Lichtblick nicht mit.

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6 Kommentare

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  • Alles nichts neues -> www.sonnenbatterie.de ...

    ... aber Tesla & lichtblick freuen sich sicher über die Werbung, liebe taz! ;)

  • Batterien sind zu teuer für die Speicherung von Strom, es gibt nur etwa 6 Batterie-Speicherkraftwerke weltweit. Überall werden dazu Pump-Speicherkraftwerke benutzt. Der Preis für die Speicherung hängt logischerweise stark von der Speicherdauer ab. Bei täglicher Speicherung und Abgabe (z.B. Speicherung von Solarstrom am Tag) sind die Preis viel tiefer als z.B. bei saisonaler Speicherung. Bei täglicher Speicherung rechnet man mit 3 Cent pro kWh. Bei 2 Wochenzyklus schon 23 c/kWh.

     

    Wieso soll eine Batterie plötzlich ökonomisch sein, wenn man diese im kleinen Massstab in jedem Haus installiert?

    Angeblich hat die Powerwall eine Garantie von 10 Jahren, das würde 3650 Ladezyklen erlauben (ein täglicher Zyklus würde Sinn machen). Kosten für 10 kWh-Powerwall: 3500$, einige weisen darauf hin, dass man nochmals soviel für den Inverter und die Installation drauflegen muss. Ich muss also 2$ pro Tag für die Powerwall zahlen. Bei 10 kWh kostet mich also alleine die Speicherung 20 Cent pro kWh. Dies wäre bei 100% Kapazität nach 10 Jahren und bei täglicher Nutzung von 10 kWh - also unrealistisch. Realistischerweise liegt der Preis für die Speicherung bei 30-40 Cents pro kWh. Ein Gross-Batteriespeicherkraftwerk hat Vollkosten von etwa 10 Eur-Cent pro kWh - Eine Batterie-Dezentralisierung ist also unsinnig.

    Diese Powerwall ist also ein reiner Hype von Herrn Musk, um seine Tesla-Aktien bei über 200$ zu halten.

     

    Hier mehr dazu: http://www.eike-klima-energie.eu/lesezeichen-anzeige/stromspeicher-was-sie-sind-was-sie-taugen-was-sie-kosten/

    • @Frank Heinze:

      Die Selbstgewissheiten von der angeblichen Unwirtschaftlichkeit von Batteriespeicheroptionen (obwohl insgesamt nur ein kleiner Teil der Energie gespeichert werden muss) erinnert doch sehr an die lange Zeit dogmatisch behauptete (und mittlerweile widerlegte) Unwirtschaftlichkeit der Photovoltaik, die mittlerweile vielerorts günstiger als neue Kohlekraftwerke wird (selbst ohne Berücksichtigung der durch die CO2-Emissionen ausgelösten enormen Schäden!). Die durch Elon Musk mit angeschobene schnelle Industrialisierung und damit Kostensenkung der Speicheroptionen wird weltweit zu weiteren Umwälzungen in Richtung Dezentralisierung führen (ein wirtschaftliches Hindernis sind dagegen häufig die Fehlinvestitionen in Kohlekraftwerkskapazitäten). Wer eine Lösung des Klimaproblems zu annehmbaren Kosten, Risiken und in der notwendigen Geschwindigkeit anstrebt (Nuklearenergie scheidet hier aus), kommt an der Batterieoption in Verbindung mit PV und Wind (neben Langzeitspeicheroptionen) nicht vorbei.

    • @Frank Heinze:

      Vielen Dank für die detaillierte Darstellung der Kosten.

      Die Motivation für das Projekt sehe ich in der Gigafactory für Akkuzellen. Das Model S verkauft sich nur in wenigen Märkten, in China floppt das Fahrzeug völlig. Beim Model X warnt Tesla bereits vor technischen Risiken, die die Markteinführung verzögern werden.

      Vom Model 3 hört man gar nichts mehr. Und gerade dessen relativ hohe (geplante) Stückzahlen benötigt Tesla, um die Gigafactory auszulasten.

      Tesla macht heute schon riesige Verluste. Die Herstellkosten + Verwaltungs- und Vertriebskosten sind höher als die Einnahme der Verkäufe.

      Die Heimbatterie ist der verzweifelte Versuch von Elon Musk zu verhindern, dass eine unterausgelastete Gigafactory Tesla den Rest gibt.