in der taz vor 16 jahren: rtl steigert marktanteil von sechs auf zehn prozent:
Trotz einiger Verluste hat die ARD im vergangenen Jahr den größten Marktanteil erzielt. Nach ARD-Mitteilung entfielen von den 153 Minuten, die bundesdeutsche Erwachsene im Durchschnitt täglich ferngesehen haben, 33 Prozent auf das 1. Programm. Der Durchschnittswert für 1988 lag bei 38 Prozent. Auch 1989 lag das ZDF mit einem Marktanteil von 32 Prozent an zweiter Stelle (1988: 36) gefolgt von den 3. Programmen der ARD mit elf Prozent. Bei den privaten Programmen konnte vor allem RTLplus, das mittlerweile von 55 Prozent der TV-Haushalte empfangen werden kann, seinen Marktanteil um sechs auf zehn Prozent für 1989 steigern. RTLplus überholte den Privatsender SAT1, der nur in knapp 50 Prozent der Haushalte empfangbar ist und 1989 einen Marktanteil von acht Prozent erzielte.
Mit einer durchschnittlichen täglichen Sehdauer von zweieinhalb Stunden erwies sich der Fernsehkonsum der Bundesbürger als sehr stabil. Bei den Kindern (sechs bis 13 Jahre) ist die Fernsehnutzung in den vergangenen Jahren sogar leicht gesunken – von 93 (1986) schrittweise auf jetzt 86 Minuten täglich.
In den Kabelhaushalten haben die Erwachsenen im vergangenen Jahr im Tagesdurchschnitt mit 165 Minuten etwa zwölf Minuten länger ferngesehen als im Bundesdurchschnitt aller TV-Haushalte. Auch hier konnte sich die ARD mit einem Marktanteil von 22 Prozent (1988: 24,2) knapp vor dem ZDF mit 21 Prozent (1988: 22) behaupten. An dritter Stelle liegt in den Kabelhaushalten SAT1, dessen Marktanteil im Vergleich zu 1988 um drei auf 18 Prozent gesunken ist. RTLplus dagegen steigerte seinen Anteil zum Beispiel durch die besonders erfolgreiche Wimbledon-Tennisübertragung – um sechs Punkte auf 16 Prozent.
taz vom 12. 1. 1990
Rangfolge, Marktanteile 2005:
(1) Dritte Programme, 13,6 %,
(2 u. 3) ARD, ZDF, je 13,5 %,
(4) RTL, 13,2 %, (5) Sat.1, 10,9 %,
(6) Pro 7, 6,7 %. Erwachsene sahen 2005 täglich 211 Minuten fern, Kinder (3–13 J.) 90 Minuten.
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