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Antisemitische Hacker

Alle Serverdaten von HaGalil.com gelöscht. Neue Spur führt nach Katar. Das Landeskriminalamt Bayern ermittelt

Nach dem Hackerangriff auf das kostenlose jüdische Webmagazin HaGalil am Donnerstag wird immer wahrscheinlicher, dass es sich um eine Aktion islamischer Fundamentalisten handelt.

„Der Verdacht liegt schon nahe“, sagt David Gall, Gründer des Internetportals. Erst einen Tag vor der Webattacke hatte das Magazin die umstrittenen Mohammed-Karikaturen des dänischen Jyllands-Posten auf seiner Seite veröffentlicht und antisemitischen und antiamerikanischen Karikaturen gegenübergestellt. „Die IP-Adresse der Angreifer führt nach Katar“, so Gall weiter. Das bayerische Landeskriminalamt habe bereits ein Rechtshilfegesuch an das Land gestellt. HaGalil.com ist eines der wichtigsten Internetportale in diesem Bereich. Die Löschung der Daten tut da richtig weh“, erklärt Holger Kulick von der Amadeu Antonio Stiftung Berlin. Bei der Webattacke wurden allen Daten des Servers gelöscht. Neben HaGalil.com sind rund 60 weitere Seiten betroffen.

Das 1995 gegründete Internetportal ist nach eigenen Angaben das größte jüdische Onlinemagazin in deutscher Sprache.

Seit mehr als zehn Jahren engagieren sich die Macher gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. So war der Internetdienst beispielsweise der Erste, der 2003 die antisemitische Rede des CDU-Abgeordneten Martin Hohmann bekannt machte. JOHANNES RADKE

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