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Warten auf die Neonazis

PROTEST NPD startet Wahlkampftour: kein Durchkommen zum Hamburger Hauptbahnhof

Einen Stolperstein legte die Polizei den Neonazis in den Weg

Der Auftakt der Wahlkampftour der NPD ist am Dienstag in die Hose gegangen. 400 Antifaschisten warteten am Hamburger Hauptbahnhof dreieinhalb Stunden vergebens auf das „Flaggschiff“ der Partei auf seiner Deutschlandtour, bis die Polizei ihre Absperrungen abbaute. Der Propagandatreck mit LKW plus Begleitpersonal hatte sein Ziel nicht erreicht.

Der Plan der Neonazis war, zuerst in Kiel, dann in Hamburg und danach in Lüneburg eine Kundgebung abzuhalten. Doch schon am Vormittag musste die NPD in Kiel ihre Wahlkampfveranstaltung abbrechen: An die 200 Demonstranten hatten am Asmus-Bremer-Platz 17 NPD-Kader lautstark empfangen.

Von Kiel brach der Tross mit dem NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel nach Hamburg auf. Nachdem bereits ein Stau den Zeitplan über den Haufen geworfen hatte, taten die Demonstranten am Hamburger Hauptbahnhof ein Übriges. „Kein Platz für Nazis, nicht im Parlament, nicht im Stadtteil und nicht im Betrieb“ und „Hamburg gegen Nazis“ hieß es auf den Plakaten an den Absperrungen. Einige punkige Jugendliche setzten sich auf die Fahrbahn, wurden jedoch von Polizisten weggetragen. Einen Stolperstein legte die Polizei den Neonazis in den Weg, indem sie den LKW kontrollierte.

Die Neonazis disponierten daraufhin um und fuhren zurück in den östlichen Stadtteil Bergedorf – eine Hochburg der rechten Szene – und hielten dort eine Kurzkundgebung am S-Bahnhof ab. Nach dem Stopp machten sie sich auf den Weg nach Lüneburg. Mehr als 200 Demonstranten erwarteten auf sie am Lambertiplatz.  PEMÜ/AS

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