: Eine Million für Ahlhaus
STEUERMITTEL Sicherheitsvorkehrungen an der neuen Villa des Innensenators kosten eine Million Euro
Der Zeitpunkt war gut gewählt: Ausgerechnet am Tag, an dem der schwarz-grüne Senat die Erhöhung der Kita-Gebühren beschließt, ließ der SPD-Innenpolitiker Andreas Dressel bekannt werden, dass die sicherheitstechnische Herrichtung der neu erworbenen Altbau-Villa von Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) in den Elbvororten dem Steuerzahler wohl rund 700.000 Euro kosten wird. Ahlhaus räumte nun sogar ein, dass sich die Kosten für die Sicherheitstechnik auf eine Million Euro belaufen werden.
Für die Sicherheit von hohen Politikern ist der Personenschutz des Landeskriminalamtes (LKA) zuständig – auch für die Sicherheitsempfehlungen an den Wohnsitzen. Deshalb hat das LKA nach taz-Informationen Ahlhaus dringend vom Kauf der Immobilie abgeraten, da der notwenige Sicherheitsaufwand, der wegen Denkmalschutzauflagen mit 1,3 Million Euro veranschlagt worden war, „unvertretbar“ sei. Ahlhaus kaufte dennoch. Allein die Gebäudearbeiten mit Einbau von einbruchsicheren Türen und schusssicheren Fenstern betragen 650.000 Euro. Hinzu kommen noch 355.000 Euro für den Zaun, Alarmanlagen und Videoüberwachung, Ahlhaus sagte, wäre er allen LKA-Empfehlungen gefolgt, wäre die Sicherung des Hauses noch 300.000 Euro teurer geworden.
Für SPD-Mann Dressel stellt sich angesichts der Haushaltslage und der hohen Kosten die Frage, ob die Verhältnismäßigkeit noch gewahrt sei. Denn der Einbau der Sicherheitstüren und fenster komme Hauseigentümer Ahlhaus direkt bei der Instandsetzung seiner Altbau-Villa zu Gute. KVA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen