UNTERNEHMERPAAR RETTET BERLINER PRALINENHERSTELLER SAWADE: Neues Geld für alte Schokolade
Der insolvente Berliner Pralinenhersteller Sawade ist gerettet. Das Berliner Unternehmerpaar Melanie und Benno Hübel hat die Firma übernommen. Beide fungieren auch als Geschäftsführer. Mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini sei bereits am Montag eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet worden, teilte Sawade am Donnerstag mit. Die 50 Mitarbeiter sollen ihren Arbeitsplatz behalten.
Die Hübels wollen das 1880 gegründete Traditionshaus mit neuer Vertriebsstruktur und neuem Marketing wiederbeleben. Beide hatten in den vergangenen zehn Jahren die Berliner Digitaldruckerei Koebcke Information Partners zu einem großen Fotobuchhersteller ausgebaut.
Der älteste Pralinenmacher der Hauptstadt hatte in den vergangenen Jahren mehrere wichtige Kunden verloren. Ende Juli war das Unternehmen zahlungsunfähig und musste Insolvenz anmelden. In der Sawade-Fabrik in Reinickendorf werden täglich bis zu zwei Tonnen Pralinees und Marzipan produziert. Sawade hat außerdem drei Geschäfte in Mariendorf, Charlottenburg und Wilmersdorf.
Die Übernahme sei für sie „Herzensangelegenheit und unternehmerische Chance“ zugleich, sagten Melanie (37) und Benno Hübel (39). Sawade hatte seinen ersten Sitz Unter den Linden 19. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Confiserie neu gegründet, sie wuchs nach und nach. 1972 wurde die Fabrik in Reinickendorf gebaut. (dpa)
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