: Pflügers Sturzflug
Die CDU und ihr Spitzenkandidat sinken in Umfragen immer tiefer. Selbst FDP kritisiert Unions-Auftreten
CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger wird immer unbeliebter. Knapp drei Monate vor der Abgeordnetenhauswahl im September vergrößerte sich der Abstand zwischen ihm und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) weiter, wie eine jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa ergab.
Während Wowereit in diesem Monat auf einer Notenskala von +5 (sehr gut) bis –5 (sehr schlecht) die gute Note +1,4 erhält und sich damit um 0,1 Punkte im Vergleich zum Mai verbessert, kommt Pflüger nur noch auf die Note –1,0. Im Vergleich zum Vormonat sackte er um 0,3 Punkte ab.
Wenn schon an diesem Sonntag ein neues Abgeordnetenhaus gewählt würde, käme die CDU der Umfrage zufolge nur auf 24 Prozent, die SPD hingegen auf 33 Prozent. Die Linkspartei würde 15 Prozent, die Grünen 14 Prozent und die FDP 8 Prozent der Stimmen erhalten. Die WASG käme auf 1 Prozent. Die SPD könnte in beiden ehemaligen Stadthälften fast gleich hohe Wahlergebnisse erzielen: im Westteil 34 Prozent, im Osten 32 Prozent. Hingegen kommt die CDU im Westen auf 29 Prozent, im Osten hingegen nur auf 16 Prozent. Forsa befragte vom 12. bis 22. Juni 1.002 Wahlberechtigte.
Wohl kaum ein Zufall ist, dass sich zur selben Zeit FDP-Fraktionschef Martin Lindner zu Wort meldet. Seine Partei werde sich im Wahlkampf nicht auf eine Koalition mit der CDU festlegen. „Ich sehe keinen Anlass für eine Koalitionsaussage, die andere Optionen ausschließt. Einzige Ausnahme ist die PDS.“ Die Union ist dem FDP-Mann zu inkonsequent. „Das Problem der CDU ist, dass man auch nach fünf Jahren Opposition nicht erkennen kann, wofür sie landespolitisch steht“, kritisierte Lindner. Gerade beim Kernthema für Berlin – der Sanierung des Landeshaushalts – schlingere die CDU hin und her.
DPA, TAZ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen