Achterbahn-Streit: Der König des Freimarkts
Eine Weisung des Innensenators, dass der Fünfer-Looping wieder auf den Freimarkt muss? Das ist in etwa so lächerlich wie Helmut Kohls Schlichterspruch im Namensstreit um eine Pfälzer Autobahntankstelle. Denn mal im ernst: Ob der eine oder die andere Superwirbel das attraktivere Zugpferd für den Freimarkt darstellt, ist schlicht Geschmackssache.
Kommentar von Armin Simon
Das Stadtamt hat daher gut daran getan, sich auf die Diskussion „Looping“ oder „Korkenzieher“ erst gar nicht einzulassen. Gefragt nach dem „attraktivsten“ Angebot plädierte es bereits im letzten Jahr für einen Wechsel – um des Wechsels willen. Weil jede Achterbahn irgendwann langweilt. Selbst CDU-Mann Herderhorst stimmte dem damals zu.
Thomas Röwekamp aber setzte im Alleingang, gegen das Votum von Marktausschuss und Fachbehörde, den Fünferlooping durch. Gleiches Spiel in diesem Jahr: Erneut greift der Innensenator auf sein Weisungsrecht zurück, um einem bestimmten Betreiber einen Platz auf dem Freimarkt zu verschaffen. Angeblich brauche das laut Röwekamp „attraktivste“ Fahrgeschäft noch „Bewährungschancen“.
Wer Gemauschel um die Platzvergabe zum Freimarkt verhindern und für Transparenz sorgen will, verhält sich anders.
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