Bundesumweltministerium wird deutlich teurer

REGIERUNG Der Neubau des Ministeriums soll 20 Millionen Euro mehr kosten als geplant

In Berlin wird ein weiterer Neubau für die Bundesregierung erheblich teurer als geplant. Das Umweltministerium nahe dem Potsdamer Platz koste rund 20 Millionen Euro mehr, sagte Sabine Mehwald, Sprecherin des Bundesbauministeriums. Sie bestätigte einen Bericht der Berliner Zeitung. Statt 47,8 Millionen Euro sind nun 67,3 Millionen Euro fällig.

Die Mehrkosten seien bereits im vergangenen Jahr vom Haushaltsausschuss des Bundestages gebilligt worden, ergänzte Mehwald. Auf der Internetseite des Bundesamtes für Bauwesen wurde die Summe allerdings erst am Donnerstagmittag korrigiert.

Das Bundesumweltministerium entsteht seit 2005 an der Berliner Stresemannstraße, teils als Neubau, teils als sanierter Altbau. Es sollte 2008 fertig sein, nun ist der Einzug für Anfang 2011 geplant. Die großen Kostensteigerungen entstanden laut Ministerium unter anderem durch die Mehrwertsteuererhöhung sowie gewachsene Bau- und Materialpreise. Nach den Ausschreibungen seien die Verträge mit Firmen darüber hinaus teurer geworden als kalkuliert. Doch auch hausgemachte Probleme wie eine Planungsänderungen für das Ministerbüro schlugen mit bis zu 2 Millionen Euro zu Buche.

Seit der Entscheidung für Berlin als Regierungssitz hat der Bund rund 3,5 Milliarden Euro für neue Regierungsgebäude, Behördensitze und Umbauten in der Hauptstadt ausgegeben. Die Kosten sind bei vielen Vorhaben aus dem Ruder gelaufen. Zuletzt wurde bekannt, dass die Gebäude für den Bundesnachrichtendienst im Norden der Hauptstadt mehr als 800 Millionen Euro kosten werden. Geplant waren einmal 730 Millionen Euro. Auch hier verzögert sich der Einzug: bis Anfang 2014. (dpa)