das wichtigste: Elf Tote in Israel
Hisbollah feuert mindestens 100 Raketen ab. Luftangriffe im Süden und Osten des Libanon
TEL AVIV/BEIRUT dpa ■ Der Krieg zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz ist am Wochenende weiter eskaliert. Nach den schwersten Luftangriffen auf den Südlibanon seit Beginn der israelischen Militäroffensive reagierte die Hisbollah gestern mit den bisher blutigsten Raketenattacken auf Nordisrael. Mindestens zehn Israelis starben, als in Kfar Giladi nahe der libanesischen Grenze eine Rakete mitten in einer Menschengruppe einschlug. Acht weitere Menschen wurden verletzt. Ein Israeli starb später im Krankenhaus. Die Hisbollah feuerte gestern mindestens 100 Raketen ab. Bei mehr als siebzig Angriffen am Vortag kamen drei Israelis ums Leben.
Im Südlibanon tobten am Wochenende weiter schwere Bodenkämpfe. Dabei wurden nach israelischen Angaben insgesamt 19 Hisbollah-Kämpfer und ein israelischer Soldat getötet. Drei chinesische Blauhelmsoldaten wurden im Kreuzfeuer verwundet. Bei Luftangriffen auf den Süden des Libanon schlugen am Samstag in Grenzdörfern binnen sieben Stunden 4.000 Geschosse ein. Dabei wurden 15 Menschen verletzt. Israelische Kampfflugzeuge bombardierten auch Ziele im östlichen Bekaatal. Allein in der Nacht wurden 80 Angriffe geflogen.
Am Samstag war bei einer israelischen Kommandoaktion nahe der Hafenstadt Tyrus erstmals auch die libanesische Armee in größere Kämpfe verwickelt worden. Libanesische Soldaten setzten Flugabwehrgeschütze ein, nachdem israelische Kampfhubschrauber mehrere Raketen abgefeuert hatten. Ein libanesischer Soldat wurde dabei tödlich getroffen.
Nach israelischen Angaben kamen bislang 89 Menschen, darunter mindestens 46 Soldaten, ums Leben, 499 Zivilisten und 167 Soldaten wurden verletzt. Im Libanon starben rund 700 Menschen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen