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Ende wegen Wanderkessel

PROTEST 3.000 Menschen demonstrieren für ein Bleiberecht für Flüchtlinge und gegen Polizeigewalt

Im Vorfeld der Innenministerkonferenz (IMK), die Donnerstag und Freitag in Hamburg unter Leitung von Innensenator Heino Valhdieck (CDU) stattfindet, ist es am Samstag zu Protesten gekommen. Zwei Demonstrationen mussten abgebrochen werden, weil die Polizei die Versammlungen eingekesselt hatte und das Anliegen der Demo nicht mehr vermittelbar war. Insgesamt waren 3.000 Polizisten im Einsatz.

Zunächst hatten sich rund 1.000 Menschen am Hauptbahnhof versammelt. Unter der Losung „Freedom of movement“ zogen sie anschließend durch St. Georg. Dabei wurde insbesondere auf die prekäre Lage der Roma hingewiesen, die in einigen Bundesländern von Abschiebung bedroht sind. Wegen des Polizeispaliers wurde die Demo vor Erreichen der City beendet. Unter dem Motto „Lasst uns laut sein und die Straße nehmen“, machten sich dann viele Teilnehmer im Rahmen der Aktion „Jump & Run“ in Kleingruppen in die Innenstadt auf den Weg. Dort fanden diverse Mini-Kundgebungen und am frühen Abend eine Demo auf der Mönckebergstraße statt. „Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall“, skandierten die Teilnehmer. Es kam zu Rempeleien mit der Polizei.

Danach formierte sich am Gänsemarkt eine weitere Demonstration mit 2.000 Menschen, die gegen Polizeigewalt, Repression und den Überwachungsstaat protestierte. Aus Protest gegen die polizeilichen Maßnahmen lösten die Veranstalter die Versammlung in der Schanzenstraße auf.

Im Ottensen beschmierten rund 50 Vermummte nach Polizeiangaben einen Lieferwagen, warfen die Scheibe einer Sparkasse ein und bewarfen Beamte mit Böllern. 19 Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Sie sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. KVA

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