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Istanbul’u dinlemiyorum

25 Jahre Städtepartnerschaft mit Istanbul, ohne Feier

ALKE WIERTH

Istanbul’u dinliyorum, gözlerim kapali – ich höre Istanbul, meine Augen geschlossen“: So beginnt ein Gedicht des türkischen Lyrikers Orhan Veli, das wohl fast jede und jeder Türkeistämmige oder Türkeiaffine kennt.

Es ist eine Ode an eine Stadt, mit der Berlin seit vielen Jahrzehnten enge Bindungen verknüpfen – nicht zuletzt über die vielen Ein- und Auswanderer in beide Richtungen. Wie stolz man darauf war und wie gut die beiden Städte und ihre BewohnerInnen zusammenpassen, hat sich vor fünf Jahren gezeigt, als das 20. Jahr der Städtepartnerschaft in beiden Städten tatsächlich mit Liebe und Leidenschaft gefeiert wurde. Doch jetzt – zum 25. Jubiläumsjahr – hört man in Berlin von Istanbul nichts.

Klar Position beziehen

Klar: Mit den Polizeischlägern befehlenden und noch gegen getötete Demonstranten hetzenden Politikern der türkischen Mehrheitspartei AKP, die im Land und auch in Istanbul regiert, will und soll keiner feiern. Doch statt das Jubiläum heimlich, still und leise unter den Tisch fallen zu lassen, wie es der Senat bislang offenbar plant – statt Istanbul und seine Zivilgesellschaft also nicht zu hören, wie es die türkische Politik macht –, wäre es gerade wegen der historischen Verbindungen zwischen den beiden Städten richtig, die Gelegenheit zu nutzen und klar Stellung zu beziehen.

Die Bevölkerung des gern und oft bürgerbewegten Berlins hat ihre Sympathien für die Gezi-Protestler deutlich gezeigt. Wenn der Senat auf politischem Feld derzeit keine großen Partnerschaftsbekundungen ablegen möchte, könnte er doch immerhin Begegnungen auf dieser Ebene unterstützen.

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