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GENITALVERSTÜMMELUNG IM IRAKUNO berichtet von Fatwa der Dschihadisten

GENF/BERLIN afp/taz | Sunnitischen Extremisten im Irak haben nach UN-Angaben in den von ihnen kontrollierten Gebieten die Genitalverstümmelung aller Frauen befohlen. Wie die UNO am Donnerstag mitteilte, ordnete die Organisation Islamischer Staat (IS) in einem „religiösen Rechtsgutachten“ (Fatwa) an, die Genitalien aller Frauen im Alter zwischen 11 und 46 Jahren zu beschneiden. Nähere Angaben, wo die Fatwa veröffentlicht wurde, gab es zunächst nicht.

Wie die stellvertretende UN-Gesandte im Irak, Jacqueline Badcock, in einer in Genf ausgestrahlten Videokonferenz sagte, ist noch unklar, wie viele Frauenvon der Fatwa bedroht sind. Unter Berufung auf UN-Zahlen schätzte sie jedoch, dass 4 Millionen Mädchen und Frauen betroffen sein könnten. Bisher sei die Praxis der Genitalverstümmelung nicht weit verbreitet und nur „in einigen isolierten Regionen“ üblich gewesen.

Studien deutschen Hilfsorganisation Wadi e. V. ergaben, dass die Genitalverstümmelung in den kurdischen Gebeiten mit 72 Prozent besonders hoch ist. In der gemischten Stadt Kirkuk lag die Rate bei 38 Prozent. B.S.

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