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Pudel-Disput ungelöst

GOLDEN PUDEL CLUB Die beiden Besitzer streiten vor dem Landgericht über die Nutzung des Hauses

Den Pudel-Unterstützern, von denen 40 zur Verhandlung kamen, passt das Oberstübchen nicht ins Konzept

Der Streit zwischen den beiden Eigentümern des Golden Pudel Clubs, Rocko Schamoni und Wolf Richter, wurde am Mittwoch vor dem Hamburger Landgericht verhandelt. Im Kern geht es bei dem Streit darum, wie das Haus neben der von Anwohnern erkämpften Parkanlage Park Fiction genutzt werden soll: kommerziell, wie Richter es mit seinem Restaurant Oberstübchen im Obergeschoss tut, oder unkommerziell, wie der Pudel Club als Raum für Kunst und Subkultur es im Erdgeschoss praktiziert. Den Pudel-Unterstützern, von denen etwa 40 zur Verhandlung kamen, passt das Oberstübchen nicht ins Konzept.

Schamoni und Richter hatten das Haus 2008 gekauft, ursprünglich, um es dem freien Markt zu entziehen und dauerhaft für die gemeinsame Nutzung mit dem benachbarten Park Fiction zu sichern. Doch seit es das Restaurant Oberstübchen gibt, muss sich der Pudel auf die untere Etage beschränken und auch das Park-Fiction-Archiv ist seitdem nur eingeschränkt zu erreichen.

Die Pudel-Mitglieder möchten das Oberstübchen am liebsten raus haben. Ihr Vorschlag: Den Wert des Grundstücks schätzen lassen und es dann an eine Stiftung aus dem Pudel-Umfeld verkaufen. Der Erlös sollte dann an Schamoni und Richter fließen und der Pudel wäre wieder komplett. Für Richter kommt das nicht in Frage: „Ich möchte ja gar nicht verkaufen“, sagte er.

Beide Parteien haben nun gut zwei Monate Zeit, doch noch eine Lösung zu finden. Eine Möglichkeit wäre eine gerichtliche Mediation. Sollte auch das scheitern, sehen sie sich am 21. November zum zweiten Verhandlungstag wieder vor dem Landgericht.  HST

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