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Erst die Idee, dann das Geld

Michael Müller will den Teufelsberg zurückkaufen

VON UWE RADA

Soll man unfähige, unwillige, unkooperative Investoren für ihren Unsinn noch belohnen? Soll man den Eigentümern der ehemaligen Abhörstation am Teufelsberg 15 Millionen Euro dafür geben, dass sie das Areal seit 18 Jahren verfallen lassen? Soll man ein Grundstück rekommunalisieren, das 1996 für 5,2 Millionen – D-Mark wohlgemerkt – an ebendiese Eigentümer verkauft wurde?

Zeugnis des Kalten Kriegs

Ja, man sollte, vorausgesetzt, man hat das richtige Konzept. Seit langem schon beraten die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, wie man die unendliche Geschichte Teufelsberg beenden könnte. Befördert wurde die Debatte nun vom nahenden Jubiläum des Mauerfalls. Nicht nur die verbliebenen Mauerreste erinnern an die Berliner Teilung, sondern auch die Relikte des Kalten Kriegs. Für den Landeskonservator ist die Abhöranlage in Gestalt der drei Golfbälle deshalb auch eines der wichtigsten Zeugnisse dieser Epoche der jüngsten Geschichte.

Allerdings haben die Runden Tische bislang wenig über ein künftiges Nutzungskonzept verraten. Ein Café mit Aussichtsplattform, ein Spionagemuseum und ein paar Kulturveranstaltungen reichen nicht. Vielmehr muss der Ort eingebunden werden in die Überlegungen der Kulturverwaltung, ein Museum des Kalten Kriegs zu errichten.

Mit Rekommunalisierung und neuer Liegenschaftspolitik hat das Thema Teufelsberg also wenig zu tun. Umso mehr aber mit Kultur- und Gedenkpolitik. Vielleicht ist es ja das erste Werk des neuen Regierenden und Kultursenators Michael Müller?

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