: Stimme aus dem Süden
Aussperrung alternativ
Neugierig näherte ich mich den Aktivisten und Anarchisten im Gras außerhalb von Rostock. Gestern ging es im Camp mit 9.000 Menschen um die EU-Einwanderungspolitik. Und weil sie für Freizügigkeit sind, dachte ich, ich könnte im Lager herumlaufen und fragen, was ihnen so wichtig ist, dass sie dafür eine Woche draußen schlafen.
Nach kurzer Zeit stellte sich eine Demonstrantin in den Weg und sagte, sie traue keinem Journalisten. Ich wurde zurück ins Pressezentrum eskortiert. Ich dachte neu über das Protestthema „Bewegungsfreiheit“ nach.
Ich fragte mich: Diese Leute kommen aus reichen Familien, sie sind dick, haben zu essen und zu trinken. Nicht sie sollten mehr Hilfe einfordern, sondern meine Freunde in Uganda.
„Wir demonstrieren, weil die G 8 Rohstoffe aus armen Ländern nimmt“, sagte Andreas, ein Weißer mit Rastalocken. Wilhelm aus Potsdam sagte mir, er wolle weltweit Bewusstsein wecken. Ein dritter meinte, die UNO wäre besser als die G 8.
Ich ging weg mit der Gewissheit, dass diese Leute sicherlich nicht zum Spaß hier sind. Aber was ist ihre Agenda? COLLINS VUMIRIA
Der Autor ist Nachrichtenchef des ländlichen Rundfunksenders „Radio West“ in Uganda. Er besucht Heiligendamm als Teil einer afrikanischen Journalistendelegation, die das Londoner Panos Institute organisiert hat
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