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Temperatur erreicht Höchstmarke

KLIMAWANDEL Der lang andauernde heiße Sommer sorgt für Temperaturrekorde in der Nordsee

Seit 1969 hat sich die Novembertemperatur der Nordsee im Mittel um 1,1 Grad erhöht

Ein Supersommer und ein langer, warmer Herbst haben die Nordsee-Temperaturen auf Rekordhöhe getrieben. Mit 11,8 Grad Celsius war die Nordsee so warm wie noch in keinem November, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Dienstag in Hamburg mit. Es sei der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1969.

Normalerweise zeige das Thermometer im November nur eine Oberflächentemperatur von 9,7 Grad. In diesem Jahr kletterte das Quecksilber jedoch um 2,1 Grad über das langjährige Mittel des Novembers.

BSH-Experten vermuten jetzt, dass 2014 auch den bisherigen Gesamt-Wärmerekord der Nordsee aus dem Jahr 2003 toppen wird: Vor elf Jahren wurde eine Mitteltemperatur von 11 Grad erreicht. Um unter der bisherigen Höchstmarke zu bleiben, müsste die Nordsee im Dezember auf knapp acht Grad abkühlen. Das ist jedoch nach Einschätzung der Wissenschaftler unrealistisch.

Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1969 hat sich die Novembertemperatur der gesamten Nordsee im Mittel um 1,1 Grad erhöht. Regional wurden mit über 13 Grad die höchsten Temperaturen im Bereich des Einstromes aus dem Ärmelkanal und an der Festlandsküste des Wattenmeeres von den Niederlanden bis Dänemark beobachtet. Hier lagen die Temperaturen um drei Grad über dem langjährigen Durchschnitt.

Am gestrigen Dienstagnachmittag betrug die aktuelle Wassertemperatur vor Sylt 9 Grad. Die Karte auf der Homepage des BSH wies für die ostfriesischen Inseln und die Hochseeinsel Helgoland 10 Grad aus, für flache Zonen wie die Doggerbank nordwestlich Helgolands sogar 11 Grad. Damit ist sie deutlich wärmer als das Binnenmeer Ostsee: Dort wurden am gestrigen Nachmittag in Timmendorfer Strand 6 Grad gemessen, vor Fehmarn sogar nur 4 Grad.  SMV

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