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Prozess wegen Kindstötung

Acht Monate nach dem Tod eines ausgesetzten Babys hat die Mutter des Kindes zum Prozessauftakt vor dem Landgericht die Aussage verweigert. Sie werde sich erst nach der Vernehmung wichtiger Zeugen äußern, kündigte ihr Anwalt am Freitag an. Die heute 23-Jährige bestreite, den kleinen Santino misshandelt zu haben. Die Anklage wirft der Frau Totschlag vor. Am 16. November vorigen Jahres hatte eine Passantin in der Brückenstraße im Stadtteil Schöneweide den Säugling unter einem Auto entdeckt. Der kleine Körper wies Spuren von schweren Misshandlungen auf. Santino starb trotz mehrerer Notoperationen im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, den fünf Monate alten Sohn am gesamten Körper geschlagen und das schwer verletzte Baby unter ein geparktes Auto gelegt zu haben. Sie habe laut Staatsanwaltschaft den Tod des Kindes billigend in Kauf genommen. Die Verteidigung will die schweren Vorwürfe entkräften. „Es gibt Anhaltspunkte, dass es einen anderen Täter gibt“, sagte Anwalt Röder am Rande des Prozesses. DPA

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