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Kein Geld für Trennungs- und ScheidungsberatungNiedliche Begründung

Die Trennungs- und Scheidungsberatung der Evangelischen Kirche bekommt kein Geld. „Obwohl der Senat die Tätigkeit der Beratungsstelle als wertvoll einschätzt, besteht angesichts der Haushaltslage Bremens…“ Soweit, so traurig, so alltäglich.

Kommentar von Eiken Bruhn

Niedlich wird es bei der Begründung, warum das Amt für Soziale Dienste nicht einfach die Beratung an die Kirche überträgt – und damit selbst diese Tätigkeit einspart. Das ginge nicht, heißt es korrekt in der Antwort, „weil es sich um eine Pflichtaufgabe der Jugendhilfe handelt“. Seit einigen Jahren haben Familien einen Rechtsanspruch, sich in Trennungsfragen beraten zu lassen – zum Wohle der Kinder. Das Problem aber ist: Die Bremer Jugendhilfe nimmt diese Aufgabe derzeit nicht wahr. Das sagt nicht nur die Bremer Familienrichterin Sabine Heinke. Die hatte im Untersuchungsausschuss „Kevin“ darauf hingewiesen, dass die Sozialzentren gar kein Personal hätten, um auch noch kompetent und verlässlich streitende Eltern zu beraten. Diese Einschätzung teilt niemand Geringerer als der Staatsrat für Soziales, Joachim Schuster (SPD). Trennungs- und Scheidungsberatung? „Die findet faktisch nicht statt“, hatte er im März gesagt. Und versprochen dafür zu kämpfen, dass sich dieser Zustand ändert. Na dann los.

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