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„Es gibt keine Schnittstellen nach links“

DREI FRAGEZEICHEN

WAS? Die Linksfraktion streitet über den richtigen Umgang mit Pegida & Co. Parteipromis von Gregor Gysi bis Sahra Wagenknecht plädieren für einen Dialog mit Pegida-Anhängern. Dagegen regt sich Widerstand.

1 taz: Frau Renner, was haben Sie gegen einen Dialog Ihrer Fraktionsspitze mit Pegida-Demonstranten?

Martina Renner: Unsere Politik muss einer Normalisierung rechtspopulistischer Einstellungen entgegentreten. Wenn wir auf diese Klientel zugehen, machen wir sie nur stärker. Das sieht man in Sachsen sehr deutlich. Dort konnte sich über zwei Jahrzehnte eine lebensweltliche Parallelkultur der extremen Rechten entwickeln – mit Unterstützung der CDU.

2 Wie wollen Sie auf Pegida reagieren?

Mit einer klaren Gegenposition. Wir müssen alternative und attraktive Modelle entwickeln, wie wir auf die gesellschaftliche Krise reagieren. Einige halten Pegida für anschlussfähig nach links. Das stimmt nicht. Die Systemkritik von Pegida ist im Kern völkisch und autoritär. Deshalb gibt es da keine Schnittstellen nach links.

3 Aber Gysi will ja nur die angeblich harmlosen Pegida-Fans erreichen . . .

Ich würde lieber mehr prominente Vertreter meiner Partei bei Gegenprotesten sehen. Wir tragen auch Verantwortung für die zu Recht verunsicherten Migranten-Communtys. Wir sollten uns mit den Angegriffenen solidarisieren. Nur so gewinnen wir Glaubwürdigkeit.

INTERVIEW: A. GEISLER

Martina Renner, 47, ist Innenexpertin der Linken im Bundestag.

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