: Erste Anklagen im Fall Mügeln
LEIPZIG afp ■ Zwei Monate nach den Übergriffen auf acht Inder im sächsischen Mügeln hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen zwei Deutsche erhoben. Den Männern im Alter von 18 und 23 Jahren wird Volksverhetzung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Leipzig gestern mitteilte. Der ältere Mann soll in der Nacht zum 19. August außerdem die Scheibe einer Pizzeria eingeworfen haben, in der die Inder Zuflucht vor ihren Verfolgern gesucht hatten. Gegen einen 35 Jahre alten Mann wurde laut Staatsanwaltschaft ein Strafgeld von 1.500 Euro wegen des Rufens ausländerfeindlicher Parolen beantragt. Während die 18 und 35 Jahre alten Männer die Vorwürfe bestätigt hätten, schweige der 23-Jährige bislang. Gegen vier weitere Beschuldigte seien die Ermittlungen eingestellt worden. Der Verdacht der Volksverhetzung habe sich in diesen Fällen nicht bestätigt. Gegen einen 22-Jährigen werde noch ermittelt. Unklar ist laut Staatsanwaltschaft immer noch, wie sich einige Inder und Deutsche ihre Verletzungen zuzogen. Die Zeugenaussagen seien teilweise sehr widersprüchlich. Bisher werden jeweils vier Deutsche und Inder der gefährlichen Körperverletzung verdächtigt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen