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Angestellte verlangen mehr Wertschätzung

ÖFFENTLICHER DIENST Warnstreiks von Erziehern und Betreuern legt viele Kitas lahm. 1.500 Beschäftigte demonstrieren vorm kommunalen Arbeitgeberverband. Donnerstag Warnstreik bei den Behörden

„Die Anforderungen an die Beschäftigten sind deutlich gestiegen“

SIGRID EBEL, VER.DI-FACHSEKRETÄRIN

Der bundesweite Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst hat nun auch die städtischen Institutionen erwischt. Dabei ist Hamburg auf zwei Ebenen involviert: als Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TDL) und als Kommune in der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA).

Zum Wochenanfang waren vor allem Erzieher, Sozialarbeiter und Kinderpfleger von den Gewerkschaften Ver.di und Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen worden. Laut Ver.di blieben am Montag 100 der rund 220 Kindertagesstätten geschlossen. In den anderen Kitas seien Notgruppen eingerichtet worden.

Zur zentralen Streikkundgebung vor dem kommunalen Arbeitgeberverband Arbeitsrechtliche Vereinigung (AVH) versammelten sich am Morgen rund 1.500 der insgesamt 6.000 zum Streik aufgerufenen Mitarbeiter. Laut GEW war auch die Nachmittagsbetreuung an Ganztagsschulen betroffen.

Die GEW hatte zudem ihre tarifbeschäftigten Mitglieder in den Einrichtungen Elbkinder, dem Schulverein und der Rudolf-Ballin-Stiftung zum Streik aufgerufen. Ebenfalls verschlossene Türen gab es in Behinderteneinrichtungen wie den Elbe-Werkstätten und im Lebenshilfewerk sowie bei dem Hilfeträger Fördern & Wohnen.

In diesem Tarifkonflikt geht es um die deutliche Aufwertung der Sozial und Erziehungsberufe. „Die Anforderungen an die Beschäftigten sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen“, sagt Ver.di-Fachsekretärin Sigrid Ebel. „Sie leisten als Pädagogen die Arbeit von Fachkräften.“ Ver.di verlange mehr Wertschätzung, die sich auch im Portemonnaie wiederfinde.

„Wir haben mehr verdient“, sagen auch die Angestellten der Landes-Behörden, Landesbetriebe und Schulen sowie der Bezirksämter, wenn diese am Donnerstag im Tarifkonflikt der Länder in einen ganztätigen Warnstreik treten.

„Die Arbeitgeber haben bisher nur eine Kürzung in der Altersversorgung präsentiert, auf ein Lohn-Angebot kamen sie nie zu sprechen“, sagt Sieglinde Frieß, Ver.di-Fachbereichsleiterin für den öffentlichen Dienst. Zu einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt würden 10.000 Streikende erwartet. „Das wird ein starker Warnstreik und alle bisherigen toppen“, kündigt Frieß an.KAI VON APPEN

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