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Messer blieben stecken

■ Die CDU kam mit einem blauen Auge davon und macht jetzt klar Schiff

Weder Katzenjammer noch Flügelstreit – die CDU hatte es gestern leichter als die anderen Parteien. „Klarschiffmachen“lautete die Devise, die sich auf die Partyspuren in der Parteizentrale bezog. „Glück gehabt“, stellte Landesgeschäftsführer Wulf Brocke hinter verschlossenen Türen klar. Vor der Wahl seien innerparteilich „die Messer schon gewetzt worden“für den Fall, daß die CDU unter 30 Prozent geblieben wäre.

Voscheraus Rücktritt bewahrt die Christdemokraten davor, sich mit ihrem eigenen Ergebnis von 30,7 Prozent auseinanderzusetzen: Der Hauptgegner ist weg vom Fenster – basta. Dessen Abgang sei eine Mischung aus „Primadonnenart und Amtsmüdigkeit“, so der Bürgerschaftsabgeordnete Ulrich Karpen. „Außerdem wähnt er sich über Hamburg hinausgewachsen.“

Der CDU-Landesvorstand zog gestern abend nach Redaktionsschluß Bilanz und frohlockte über den Stimmenanteil in Altona und Wandsbek, wo die CDU auf Bezirksebene stärkste Partei wurde. Falls es tatsächlich zu Koalitionsgesprächen kommt, will die Union auf keinen Fall Parallelverhandlungen dulden, bei denen die SPD pokert, ob GAL oder CDU mehr Zugeständnisse machen.

Mit Spannung wurde erwartet, ob sich der Beisitzer Ralf-Dieter Fischer bei der Vorstandssitzung blicken lassen würde. Er hatte bei der Nominierung der Kandidaten verbissen um einen Listenplatz gekämpft und war zweimal durchgefallen. Daraufhin hatte er erfolglos beim Landeswahlleiter Krach geschlagen, weil auf „seinen“Listenplatz angeblich ein Nicht-Hamburger gewählt worden war. Die CDU'ler hatten es dem Anwalt übelgenommen, daß er sich beim Justizsenator für einen Santa Fu-Insassen eingesetzt und später ein Honorar von 124.000 Mark gefordert hatte. Lisa Schönemann

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