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Unruhige Tage

■ IG Metall kämpft für Lohnfortzahlung

Harsche Worte bestimmen zunehmend den Konflikt um die Lohnfortzahlung. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Frank Teichmüller, bezichtigte gestern den Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Werner Stumpfe, „ganz bewußt in kaltschnäuziger Art und Weise zu lügen“. Das vom Bundestag vorige Woche beschlossene neue Gesetz ersetze nicht, wie Stumpfe behauptet hatte, bestehende Tarifverträge.

Für den Norden kündigte Teichmüller „härtesten Widerstand“ gegen die Kürzung der Lohnfortzahlung bei Krankheit an. „Wir werden jedes Mitglied vor Gericht vertreten, auch wenn es Tausende von Klagen sind“, klassenkämpfte Teichmüller. Ab dem 1. Oktober seien „betriebliche Tage der Unruhe“ mit Betriebsversammlungen und Demonstrationen geplant. Am 28. Januar ende zudem die Friedenspflicht bei den Lohn- und Gehaltsverträgen. „Dann“, so Norddeutschlands IG Metall-Boß, „sind wir in der Lage zu streiken“.

Die Gewerkschaft gehe davon aus, daß die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall in Höhe von 100 Prozent fortgelte. „Das war bis Mitte September auch die juristische Meinung der Arbeitgeber im Norden. Erst auf den Wink von der Verbandsspitze haben sie ihre Meinung geändert“, sagte Teichmüller. Viele Unternehmen seien durch die unübersichtliche Lage und die komplizierte juristische Materie verunsichert. Etwa die Hälfte der Metallunternehmen im Norden will nach Einschätzung der IG Metall an den geltenden Regelungen festhalten. smv

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