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KommentarGhettoisierung

■ Ausländerpolitik schürt Ausgrenzung

2.650 Mark bewilligt der Bremerhavener Ausländerausschuß für ein Treffen der ultra-nationalistischen türkischen Organisation „Graue Wölfe“. Eine Politikerin besucht sogar eine Veranstaltung der Gruppierung und erkennt die Wölfe im Schafspelz nicht. Erst hinterher geht dem Gremium ein Licht auf. Das beweist, wie schlampig mit öffentlichen Mitteln oftmals umgegangen wird.

Das beweist aber auch die vorherrschende Ratlosigkeit im Umgang mit ausländischen Organisationen. Durch die zunehmende Ghettoisierung der AusländerInnen in Deutschland entsteht eine zweite Gesellschaft, die nicht mehr integriert wird und teilweise auch gar nicht mehr integriert werden will. Das ist das logische Resultat eines stetig verschärften Ausländergesetzes und seiner oft radikalen Umsetzung in Ländern und Kommunen. Problematisch wird dieser Trend vor allem, wenn immer mehr AusländerInnen keinen Anschluß finden und dann in die Fänge von teilweise dubiosen oder gar ultra-nationalistischen Organisationen getrieben werden.

Den Nährboden dafür bereitet die konservative Politik, die auch in Bremen stark auf dem Vormarsch ist. Von dem von eben diesen PolitikerInnen so gerne proklamierten gemeinsamen Europa oder gar einer multikulturellen Gesellschaft ist Deutschland dadurch weiter entfernt denn je. Bremerhaven hat dafür nur einen weiteren Beweis geliefert. i Jens Tittmann

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