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Kampfhund auf Pauli

■ Hundebesitzer wegen gefährlicher Körperverletzung eines Polizisten verurteilt

„Was hat ein Hund nachts auf St. Pauli zu suchen?“ Für Amtsrichter Frank Giesler ist der Fall klar: Mario R. hat seinen Kampfhund, einen Stafford-Terrier namens „Pablo“, als „Waffe mißbraucht“ und auf Polizisten „gehetzt“. Sein Schuldspruch: 150 Tagessätzen à 20 Mark wegen gefährlicher Körperverletzung.

Mario R. hatte sich im August vorigen Jahres zusammen mit Pablo auf Zechtour begeben. Vor dem „Hans Albers Eck“ geriet er mit einem Türsteher aneinander. Als dieser ihm einen Kinnhaken versetzte, flippte Pablo an der Leine aus. Zwei Zivilfahnder, die sich mit gezogener Dienstwaffe auswiesen, gingen dazwischen. Pablo mißverstand dies als Angriff und machte Anstalten zuzuschnappen. „Er war in Höhe meiner Genitalien, mit offenem Maul“, berichtete der malträtierte Fahnder gestern vor Gericht. „Warum er nicht zugebissen hat, entzieht sich meiner Kenntnis.“

Der Beamte erlitt aufgrund des „Angriffs“ einen roten Fleck und meint: „Das kam wohl von der Pfote.“ Trotzdem will der Zivilfahnder aus dem Munde von Mario R. die Befehle „faß“ und „beiß“ gehört haben. Mario R. hingegen meint, sein Hund beiße nur, wenn er angegriffen werde. „In meiner Stammkneipe brauche ich ihn nicht mal anzuleinen.“

Für Richter Giesler ist die Haltung von Stafford-Terriern dagegen eine „Modeerscheinung gewisser Kreise“, womit er auf das Zuhälter-Milieu im Kiez anspielt. „Wir dulden so etwas nicht in unserer Stadt.“ Mario R. will gegen das Urteil Berufung einlegen. Immerhin bekam er den Hund vor vier Jahren, „um meine Angst zu überwinden“. Er war kurz zuvor von einem Hund gebissen worden. kva

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