piwik no script img

Wieder JVA-Beamte vor Gericht

■ Anklage wegen Körperverletzung im Dienst in Oslebshausen

Demnächst müssen sich wieder Beamte der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen wegen Körperverletzung im Amt vor dem Amtsgericht verantworten. Das hat die Staatsanwaltschaft, die jetzt Anklage erhoben hat, gestern auf Anfrage der taz bestätigt. Die Justizvollzugsbeamten stehen unter Verdacht, im August 1997 – also nach Einberufung des Untersuchungsausschusses, der sich zur Zeit mit den Mißständen in der JVA befaßt – zwei Insassen angestiftet zu haben, einen Häftling zu verprügeln (taz, 6.5.).

Einem Beamten waren 250 Mark gestohlen worden. Um den Diebstahl aufzuklären, sollen die jetzt angeklagten Beamten die beiden Häftlinge in eine andere Vollzugsgruppe eingeschleust haben. Dort sollen die Insassen den mutmaßlichen Dieb nach Ermittlungen der Kripo mit dem Wissen der Beamten verprügelt haben. Gegenüber der Kripo hatte einer der Beamter eingeräumt, daß er den Gefangenen eine Frist gesetzt habe, um den Diebstahl zu klären. Von der Prügelei hätten sie jedoch nichts gewußt, versicherten die Beamten.

Erst Ende Mai war eine Beamtin wegen Körperverletzung im Amt vom Amtsgericht zu einer Bewährungsstrafe von 13 Monaten verurteilt worden. Sie hatte die Zellentüren von Sexualstraftätern aufgeschlossen, damit Häftlinge diese Insassen verprügeln konnten. kes

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen