■ Querspalte: Zahlen lügen nicht
Was zeichnet die rot-grüne Regierung von allen bisher dagewesenen aus? Der neue Sound? Der märchenhafte Aufstieg des Joseph Fischer? Die konsequente Mißachtung der Frauenquote? Die ideologische Nähe zu uns, der taz, der Zeitung, die anders ist als all die anderen? Vergessen Sie, was Sie bislang von den Kommentatoren der Nation über Schröder, Fischer und Co gehört haben. Dank eines Hinweises der Redaktion PAPS und dem Taschenrechner des Kaberettisten Tobias Bückler wissen wir:
Die eigentlichen Verlierer der Bundestagswahl sind die Väter! Im neuen Parlament werden nämlich nur noch 370 von ihnen vertreten sein. Das sind zwar immer noch 55 Prozent der Sitze, aber glatte 30 weniger als bisher (ein Minus von 7,5 Prozent). Auf Regierungsebene setzt sich dieser Trend noch drastischer fort. Dem rot-grünen Kabinett werden voraussichtlich 36 Prozent Kinderlose (bisher nur 14 Prozent) und nur noch neun Väter (bisher 14) angehören. Die neue Regierung hat dann zusammen nur noch 22 Kinder (bisher 43). Die durchschnittliche Kinderzahl pro Regierungsvater sinkt um 40 Prozent von 3 auf 1,8 Kinder. Kein Wunder, daß sich der designierte Wirtschaftsminister Jost Stollmann (5 Kinder) da noch vor Amtsantritt zurückzog...
Gerhard Schröder schließlich ist der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, der dieses Amt ohne (leibliche) Kinder antritt. Seine sechs Vorgänger hatten zusammen 17 Kinder, also im Schnitt 2,8.
Übrigens: Ein erstes Beispiel der neuen, soliden Finanzpolitik von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ist die vereinbarte Kindergelderhöhung von 220 auf 250 Mark. Die neuen Regierungsmitglieder werden dank ihrer geringeren Kinderzahl zusammen rund 4.000 Mark weniger Kindergeld pro Monat erhalten als ihre Vorgänger. Dies bedeutet trotz Erhöhung des Kindergeldes eine Realersparnis von beinahe 43 Prozent. Tobias Bückler
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