: Gegen Mehrarbeit
■ Feuerwehrleute wollen klagen
Rund 1000 Feuerwehrleute wollen gegen Hamburgs Innenbehörde vor Gericht ziehen. Ziel der Massenklage ist es, die geplante Erhöhung ihrer Arbeitszeit von 48 auf 50 Wochenstunden zu verhindern. Die Behörde will die Stundenzahl anheben, um 32 Stellen auszugleichen, die bis 2002 eingespart werden sollen (taz berichtete).
Zwar muß die Arbeitszeiterhöhung noch von der Deputation der Innenbehörde und vom Senat genehmigt werden. Doch schon im Dezember könnten beide den Plänen von Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) zustimmen, befürchtet die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV). Vom März 1999 an wären 50 Wochenstunden dann Vorschrift; sobald das der Fall ist, hätten Feuerwehrleute die Gelegenheit, zu klagen.
Wenn sich alle gewerkschaftlich organisierten Brandbekämpfer im Einsatzdienst an der Aktion beteiligen, müßte sich das Gericht mit rund 1000 Klageschriften befassen. Die ÖTV vermutet zudem, daß sich auch die rund 800 nicht-organisierten Feuerwehrleute gegen die Mehrarbeit wehren wollen.
Die Innenbehörde verteidigt sich mit einem Verweis auf die leeren Kassen. Einzige Alternative zur Stundenerhöhung wäre die Schließung einiger Wachen gewesen, argumentiert sie. Das sei aus Sicherheitsgründen indiskutabel. taz
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