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„C(K)arstens-Brücke“

■ Falsches Straßenschild an der Erdbeerbrücke

Die gesamte Bremer CDU-Spitze war am Freitag Mittag auf der Bremer Erdbeerbrücke versammelt, um in Gegenwart der Witwe des früheren Bundespräsidenten Karl Carstens ein Namensschild zu enthüllen. Mit Carstens ehre die Stadt „einen ihrer berühmtesten Söhne“, lobte Bürgermeister Hartmut Perschau. Der 1914 geborene CDU-Politiker habe sich seit „Anfang der 50er Jahre“ für die europäische Integration eingesetzt; Carstens war u.a. ständiger Vertreter des deutschen Außenministers beim Europarat. Daß nun eine Brücke nach ihm benannt wird, habe symbolische Bedeutung: Carstens habe „wie ganz wenige andere Brücken gebaut“. Perschau verlor nicht viele Worte, er referierte im Grunde nur den tabellarischen Werdegang des Mannes, der 1979 Bundespräsident wurde; damals hatte es im SPD-Lager heftigen Protest gegeben, auch Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte die Wahl des Konservativen Carstens zu verhindern versucht.

Als die Carstens-Witwe gestern nach der sehr kurzen Ansprache vor diversen Kameras das Tuch von dem Schild wegzog, da durchfuhr die anwesenden Ehrengäste ein kleiner Schreck: Der Straßenname war korrekt „Karl Carstens“ geschrieben, der Namenszug darunter mit dem Geburts- und Sterbedatum aber (in der neuen Rechtschreibeweise?) als „Karl Karstens“.

Zum Glück war für das Schild eine billige Ausführung mit aufgeklebten Buchstaben gewählt worden, so konnte das falsche „K“ abgezogen und ein korrektes „C“ aufgeklebt werden.

„Karl-Carstens-Brücke“ heißt nun also offiziell das Straßenstück zwischen „Hastedter“ und „Habenhauser Brückenstraße“. K.W.

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