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„Ich scheiße auf die Kacke im Parlament“

■ Bei der Grundsteinlegung der Vatikan-Nuntiatur ging es gar nicht versöhnlich zu

Nur am Anfang stand die Versöhnung. Bei der gestrigen Grundsteinlegung für die Vertretung des Heiligen Stuhls neben der St.-Johannes-Basilika am Südstern riefen die Kirchenfürsten und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) zur Versöhnung. Doch nicht alle zeigten sich dafür empfänglich.

Die Abgeordnete Ida Schillen, die vor einigen Monaten von den Grünen zur Demokratischen Linken wechselte, und die Tiergartener Stadträtin Elisa Rodé, die beide gegenüber der Vatikan-Baustelle wohnen und zu einer Bürgerinitiative gehörten, die im August ergebnislos gegen den Baubescheid klagte, nutzten den Festakt zum Protest: Als Kirchenmusik per Lautsprecher den Platz beschallte, auf dem die Mieter jahrelang Grillpartys und Fußballspiele veranstalteten, stellten sie Boxen in die Fenster und konterten mit Musik „in erhöhter Lautstärke“ von Maria Callas. Daraufhin stürmten nach Angaben von Ida Schillen zwölf Polizisten durch die Wohnungstür, und zwei Beamte stiegen von außen durch die Fenster im ersten Stock. Boxen und Anlage wurden mitgenommen, ebenso Schillen und Rodé – zur Personalienfeststellung.

Das Ende vom Lied: Verletzte und Anzeigen auf beiden Seiten. Die beiden Frauen begaben sich wegen „erheblicher Prellungen und Schulterverrenkungen“ ins Krankenhaus, um sich ihre Verletzungen bescheinigen zu lassen. Die Polizei vermeldete „drei durch Fußtritte derart verletzte Polizisten, dass diese ärztlich behandelt werden mussten“. Während Schillen und Rodé eine Anzeige wegen Widerstand und Ruhestörung am Hals haben, haben sie selbst wiederum Anzeige wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Diebstahl und Beleidigung erstattet. Als Ida Schillen den Polizisten sagte, dass sie Abgeordnete ist, und ihren Ausweis zeigte, habe ein Beamter zu ihr gesagt: „Ich scheiße auf die Kacke im Parlament.“ B. Bollwahn de Paez Casanova

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