: Endliche Ressourcen
■ Senator Werthebach weist Vorwürfe gegen Polizei und Innenverwaltung zurück
taz: Gibt es schon Hinweise auf die Täter?
Eckart Werthebach: Mutmaßlich waren es mehrere Täter. Über den Hintergrund wissen wir noch nichts. Wir kennen noch nicht einmal die genaue Tatzeit – Samstag oder Sonntag, nachts oder tagsüber. Aber wir haben Spuren gefunden, die derzeit noch vom Staatsschutz ausgewertet werden.
Sehen Sie einen Zusammenhang mit den anderen Anschlägen vom Wochenende?
Ausschließen kann ich das nicht. Aber wir haben derzeit keine Erkenntnisse. Wenn die Spuren ausgewertet worden sind, wissen wir vielleicht mehr.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde hat der Polizei vorgeworfen, sie ermittele nicht mit dem nötigen Nachruck.
Ich habe am Montag sehr ausführlich mit Herrn Nachama gesprochen. In keinster Weise hat er der Berliner Polizei Vorwürfe gemacht.
Er hat nur gemeinsam mit mir festgestellt: Bei einem Friedhof, der 43 Hektar groß ist und 110.000 Gräber enthält, ist ein umfassender Schutz kaum möglich.
Es hat auch Anschläge auf kleinere Objekte gegeben.
Die Polizei muss zur Zeit über 650 Objekte schützen. Die Ressourcen sind endlich.
Warum haben es die Täter auf Friedhöfe abgesehen?
Das kann ich nicht nachvollziehen. Wer begeht eine so unsinnige und verachtenswerte Tat? Solche Taten müssen in jedem Fall gesamtgesellschaftlich geächtet werden. Interview: Ralph Bollmann
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