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Gegen wen strampelt Lemke?

■ Was wird aus der Bremer Sprachheilschule? Die Befürworter demonstrierten ihren Sinn und blieben dabei unter sich

Schützenhilfe für Bildungssenator Willi Lemke (SPD) sollte die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachheilpädagogik (DGS) geben, die am Dienstag in der Schule an der Thomas-Mann-Straße stattfand. Fachleute aus Berlin und Nordrhein-Westfalen sollten darlegen, dass mit dem abgestuften Förderangebot von Beratung, Förderunterricht und schließlich Sprachheilschule die Integration sprachbehinderter Kinder besser möglich sei als mit dem, was Bremen anstrebt: Nach einem alten Konzept sollte die Sprachheil-Sonderschule geschlossen werden, nur Förderunterricht sollte an der Regelschule integriert werden.

Die Streiter für den Erhalt der Sprachheilschule sehen den neuen Bildungssenator auf ihrer Seite: „Lemke strampelt gegen die Bürokratie“, sagt der DGS-Vorsitzende Georg Homburg. Am 16. März berät die Deputation für Bildung über die Zukunft der Sprachheilschule. „Der Bildungsstandort soll nicht verkauft werden“, sagte dazu gestern Lemkes Sprecher Rainer Gausepohl. Das Schicksal der Sprachheilschule aber sei noch ungewiss. Die Verwaltung werde „nach Wegen suchen, besondere Einrichtungen für schwer sprachbehinderte Schülerinnen und Schüler“ zu erhalten. Dass die Formulierung schwammig sei, räumte Gausepohl ein, aber mehr könne er momentan nicht sagen. Doch das sei immerhin „schon eine andere Qualität als die Vorlage (des Bildungsressorts, d. Red.) in der letzten Deputationssitzung, wo das Auslaufen der Sprachheilschule klar war“. Das scheint heute nicht mehr klar zu sein. Gausepohl: „Es wird diskutiert, aber es gibt keine Lager.“ Lemke selbst war gestern zu dem Thema für die taz nicht zu sprechen.

Und so blieben die Gegner der alten Bremer Reform-Idee am Dienstag unter sich. Sie ließen sich von Peter Fischer-Rau, Leitendem Regierungsschuldirektor aus Düsseldorf, sowie dem Berliner Professor Otto Braun, darlegen, dass in NRW die Angebotsvielfalt Linie der Schulverwaltung sei und die Sprachheilschule hier eine wesentliche Rolle spiele. Oder dass die meisten Berliner Eltern von sprachbehinderten Schülern sich für die Sonderschule entschieden haben. Die könne, so eine betroffene Bremer Mutter, auch als ein Schonraum begriffen werden, der intensive Förderung und dann um so leichtere Integration in die Regelschule möglich mache.

Zum Schluss war die Stimmung kämpferisch. Gerhard Homburg: „Wir werden es der Politik nicht leicht machen.“ sgi

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