: Verbote statt Worte
Nach der Ankündigung der Innenbehörde, die Anmeldung des Neonazi-Aufmarsches am 19. August in Hamburg „kritisch zu überprüfen“, werden die Forderungen nach einen Verbot lauter. „Hinter den Aufmarschplänen“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Hamburg Bernhard Janßen, „steckt der Versuch, aus Anlass seines 13. Todestages einem verurteilten Kriegsverbrecher zu huldigen.“ Am 17.8.1987 starb der Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß. Schon im vorigen August hatten die „Freien Nationa-listen“ in Bergedorf ihn bei einem Aufmarsch für „Meinungsfreiheit“ auf Transparenten und in Flugschriften gewürdigt. „Verfügen sie ein Verbot“ fordert neben der IG Metall auch der Regenbogen von Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD). „Es wäre ein fatales Signal für die norddeutsche Neonaziszene“, so der Abgeordnete Lutz Jobs, „wenn die Innenbehörde den Aufmarsch nicht verbiete“. Auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN) fordert ein Verbot. „Sollten sich Wrocklage, Runde und Sager nicht in der Lage sehen, das einzulösen, was sie in den letzen Tagen vollmundig erklärten“ kündigt Andreas Grünswald von der VVN an, „werden wir mit allen Mitteln versuchen, den Neonazi-Aufmarsch zu verhindern“. as
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen