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SPD schmust mit dem Hundt

Am Sonntag geht das Bündnis für Arbeit nach langer Pause in die siebte Runde

BERLIN rtr/dpa ■ Rechtzeitig bevor Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften am Sonntag wieder zum Bündnis für Arbeit zusammenkommen, hat die SPD einen Kurswechsel vollzogen. Anders als die Gewerkschaften lehnt sie weitere pauschale Verkürzungen der Wochenarbeitszeit ab. Sie lobt den Trend zur Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse und zu neuen Beschäftigungsformen durch Zeit- und Leiharbeit. Der gerade vorgelegte Bericht der SPD-Projektgruppe „Zukunft der Arbeit“ hebt hervor, dass dies Beschäftigten neue Chancen für mehr Selbstentfaltung in der Arbeit böte.

Die Gewerkschaften legen ihren Schwerpunkt auf den Abbau von Überstunden. Durch einen verbindlichen Überstundenabbau „um mindestens 25 Prozent“, wie IG-Metall-Chef Zwickel forderte, könnten 300.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Arbeitgeber widersprachen. Angesichts von „über 1,5 Millionen freien Stellen“ und dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sei Überstundenabbau „nach der Rasenmähermethode unsinnig“, so Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt. Er verlangt flexiblere Arbeitszeiten, flexible Arbeitsverhältnisse und Korrekturen am „wirtschaftsfeindlichen“ Betriebsverfassungsgesetz. Thema am Sonntag dürften auch die Gewerkschaftsfonds sein (siehe unten).

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